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Carda Seidel

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Carda Seidel (* 19. Oktober 1964 in Nürnberg) war als parteilose bayerische Kommunalpolitikerin und vom 1. Mai 2008 bis 30. April 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Ansbach.

Nach ihrem Abitur am mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig des Labenwolf-Gymnasiums in Nürnberg absolvierte Seidel ein Studium an der Bayerischen Beamtenfachhochschule in Hof, das sie als Diplom-Verwaltungswirtin (FH) abschloss. Bereits mit 30 Jahren, ab Mitte der 1990er Jahre, war sie als Chefin der Nürnberger Müllabfuhr, später dann als Stabsleiterin für mehrere Umweltreferenten der Stadt Nürnberg tätig. Ab 2003 war Seidel persönliche Referentin des dortigen Dritten Bürgermeisters Klemens Gsell (CSU), Ende 2004 legte sie erfolgreich die Prüfung für den höheren Beamtendienst ab.

Für die Oberbürgermeisterwahl in Ansbach im März 2008 wurde Seidel, parteilos, als gemeinsame Kandidatin von BAP (Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser), ÖDP und den Freien Wählern aufgestellt. Dort setzte sie sich in der Stichwahl mit über 67 % deutlich gegen den von SPD und CSU unterstützten Amtsinhaber Ralf Felber (SPD) durch.

Bei der Oberbürgermeisterwahl 2014 setzte sie sich in der Stichwahl mit 60,01 % gegen Thomas Deffner (CSU) durch. Bei der Kommunalwahlen 2020 landete sie im ersten Wahlgang mit 31,4 % hinter Thomas Deffner. Thomas Deffner gewann diese Stichwahl mit 62,3 % der Stimmen für sich. Carda Seidel unterlag mit 37,7 %.

Ein Auszug aus www.cardaseidel.de:

Wie alles begann…
Ich wurde 1964 in Nürnberg geboren, bin evangelisch und verheiratet. Mein Mann arbeitet als Ingenieur in einem weltweit tätigen Konzern in Erlangen. Seit dem 1. Mai 2008 leben wir in Ansbach.

Wo ich zur Schule gegangen bin …
Am mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig des Labenwolf-Gymnasiums Nürnberg habe ich mein Abitur gemacht und dann an der Bay. BFH in Hof studiert und als Dipl.-Verwaltungswirtin abgeschlossen.

Was ich  beruflich alles gemacht habe …
Während des Studiums hatte ich zusammen mit meinem damaligen Freund eine kleine Kfz-Werkstatt. Die Büroarbeiten waren meine Sache und an die Buchführung, die ich jedes Wochenende damals noch ganz ohne Computer erledigen musste, kann ich mich noch lebhaft erinnern. Mit ca. 30 war ich Chefin der Nürnberger Müllabfuhr und machte diese zusammen mit meinen 208 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konkurrenzfähig. Das war eine echte Herausforderung, die wir gemeinsam und mit viel gegenseitigem Vertrauen erfolgreich bewältigt haben. Danach habe ich den Stab des damaligen Nürnberger Umweltreferenten geleitet und daneben über eineinhalb Jahre hinweg einen Führungskräftelehrgang absolviert. Zuletzt  war ich persönliche Referentin für den CSU-Bürgermeisters Klemens Gsell und parallel dazu habe ich – damals als eine der  ganz wenigen Frauen und relativ jung – meinen Aufstieg in den höheren Dienst erfolgreich absolviert. Klimaschutz und umweltfreundliche Mobilität waren zwei meiner Schwerpunkte. Das von mir initiierten Projekt  „Nürnberg – intelligent mobil“, fand überregional und sogar international Beachtung. Ich habe immer viel und mit Begeisterung gearbeitet. Meist liefen mehrere Dinge parallel. Leitung, Organisation und etwas bewegen haben mir schon immer Freude gemacht.

Was mich fit hält…
Mit einer knappen Stunde Joggen durch die Rezatwiesen beginnt mein Tag. Schwimmen und Radfahren oder einfach die Natur genießen helfen mir ebenfalls den notwendigen Ausgleich zu vielen Sitzungen und langen Arbeitstagen zu finden.

Was ich gerne esse….
Nudeln und Fisch haben es mir angetan. Deshalb genießen mein Mann und ich gerne ein Essen mit Freunden, wenn etwas Zeit bleibt – am liebsten eben beim Italiener und dazu ein schönes Glas Rotwein. Schon seit meiner Kindheit liebe ich auch Fleischküchle, Rouladen und Bratwurst – heute am liebsten kombiniert mit einem kühlen Hefeweizen. Für die notwendige Energie bis Mittag sorgen jeden Morgen meine Haferflocken mit Milch und Obst. Schwach werde ich bei richtig guter Schokolade, wie der aus Bayonne oder Anglet. Mit Kaffee kann man mich nur locken, wenn ganz viel Milch drin ist, ansonsten trinke ich früh Tee und tagsüber Unmengen an Wasser.

Welche Musik mir gefällt…
schöne temperamentvolle spanische Musik, Bach wegen seines beeindruckenden Perfektionismus, Jazz, aber nur der melodische …und Viva Voce gefällt mir nicht erst seit unserem gemeinsamen Trip nach China in unsere Partnerstadt Jingjiang.

Welcher Film mich begeistert…
“Der Widerspenstigen Zähmung” mit Emma Thompson und Kenneth Branagh ist toll. Die Dialoge sind genial und die Schauspieler einfach mitreißend.

Der schönste Platz ist für mich…
im Hofgarten im Sonnenschein auf einer Bank mit Blick auf die Orangerie und die schön angelegten Blumenbeete.

Wie ich Oberbürgermeisterin von Ansbach wurde…
Anfang April 2007 rief mich ein Fremder in meinem damaligen Büro an und fragte mich nach ein paar einleitenden Worten, ob ich mir vorstellen könnte, in Ansbach als Oberbürgermeisterin zu kandidieren. Nachdem ich meine erste Verblüffung überstanden hatte, versuchte ich festzustellen, was da dran war und tatsächlich, die kleineren Parteien suchten einen OB-Kandidaten. Zwei Wochen lang überlegte ich zusammen mit meinem Mann und meinen engsten Freunden, was das für unser Leben bedeuten würde. Bei einem langen Spaziergang in den Pegnitzwiesen entschied ich mich dann, es zu versuchen. Dabei versprach ich mir, eine große Portion Humor mitzunehmen und immer daran zu glauben, dass es klappt. So stellte ich mich also bei den Parteien vor, überzeugte und begann die Vorbereitungen für meinen Wahlkampf. In diesem Augenblick nahm das Abenteuer seinen Lauf und mündete in meiner Wahl mit einer Zweidrittelmehrheit. Seit 1. Mai 2008 leben mein Mann und ich nun in Ansbach und ich bin mit ganzem Herzen und ganz viel Leidenschaft Oberbürgermeisterin unserer schönen Stadt.
Mit einer bürgernahen, sachorientierten und parteiunabhängigen Politik, bei der ausschließlich das Wohl von Stadt und Bürgern im Mittelpunkt steht, durfte ich zusammen mit vielen wunderbaren und engagierten Menschen viel für Ansbach bewegen. Ihre breite Unterstützung, liebe Bürgerinnen und Bürger, geben mir die Kraft dazu und Ihre herzliche Art die Freude an meiner vielfältigen und mitreißenden Aufgabe. Herzlichen Dank dafür!