Die evangelisch-lutherische Kirche St. Gumbertus zählt zusammen mit ihrer Schwesterkirche St. Johannis zu den zentralen Innenstadtkirchen und bildet mit ihr die Pfarrei St.Gumbertus/St. Johannis.
Nach dem Ende der Markgrafschaft 1791 wurde St. Gumbertus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. zu einer Stadt- und Gemeindekirche, deren drei Pfarrsprengel heute hauptsächlich die nordöstliche Stadthälfte mit rund 5600 Gemeindemitgliedern umfasst. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanatsbezirk Ansbach (Dekan Hans Stiegler) und dieser zum Kirchenkreis Ansbach-Würzburg (einem von sechs der Evang.-Luth. Kirche in Bayern), der 19 Dekanate umfasst. Die Aufgaben des dafür zuständigen Kreisdekans nimmt Regionalbischöfin Gisela Bornowski wahr.
Ihre Geschichte reicht zurück bis in die Uranfänge der einstigen Residenz. Mit ihrem Namen erinnert sie an den fränkischen Edelfreien Gumbertus, der um 748 am Zusammenfluss der Rezat und des Onoldsbachs ein Marienkloster errichten ließ, dessen Mönche der benediktinischen Ordensregel “ora et labora” folgten. Im 11. Jahrhundert wurde das Kloster in ein Chorherrrenstift umgewandelt und erlebte eine große Zeit, bis schließlich 1528 durch Landtagsbeschluss unter Markgraf Georg den Frommen die Kirche zusammen mit der Markgrafschaft Ansbach der evangelisch-lutherischen Reformation beitrat. 1533 wurde die Propstei nicht mehr besetzt. Die Stiftsgüter bildeten einen Fonds für Kirchen- und Schulzwecke unter staatlicher Verwaltung, der erst unter Montgelas säkularisiert wurde. Die Kirche und Teile des Stifts sind erhalten.
Die Kirche St. Gumbertus vereint in sich die wechselnden Baustilepochen von mehr als einem Jahrtausend, angefangen von den heute noch sichtbaren ältesten Bauteilen Ansbachs (Krypta um 1040), über die Georgskapelle (14. Jahrhundert), den hohen Chor der einstigen spätromanischen Hauptkirche (der heutigen Schwanenritterkapelle 16. Jhdt; Hauptturm von Gideon Bacher aus dem 16. Jhdt.) und dem markgräflichen Repräsentationskirchenbau (Langhaus), den Markgraf Carl Wilhelm Friedrich 1738 durch Leopoldo Retti errichten ließ. Die Markgrafen-Gruft unter der Schwanenritterkapelle dient heute als Grablege der Markgrafen.
Von 1992 bis in den Herbst 2013 fand eine umfangreiche Generalsanierung des Kirchengebäudes unter der Leitung des Staatlichen Bauamtes statt. Hierbei wurden rund 5,7 Millionen Euro investiert.
Skulpturen an der Südseite der Schwanenritterkapelle stammen wohl aus der Hand des Bildhauers Peter Flötner; z. B. den Bären aus dem Jahr um 1520.
Die Wiegleb-Orgel in St. Gumbertus wurde in den Jahren 1736-1739 durch Johann Christoph Wiegleb erbaut und in den Jahren 2004-2007 durch die Orgelbaufirma Orgelmakerij Reil (Heerde, Niederlande) rekonstruiert.