Georg Leyh (* 6. Juni 1877 in Ansbach; † 19. Juni 1968 in Tübingen) war ein deutscher Bibliothekar und Bibliothekswissenschaftler.
Nach dem Besuch des Carolinum in Ansbach studierte Leyh ab 1896 in München, Straßburg und Tübingen Philologie und Geschichte. Er wurde 1903 in Tübingen mit einer Arbeit zu den Novellen Gottfried Kellers promoviert.
Nach der kommissarischen Leitung der Bibliothek des Preußischen Instituts in Rom (1908-10) und Engagements in Berlin und Breslau leistete er von 1914 bis 1917 seinen Militärdienst im 1. Weltkrieg. Es folgten Direktorenstellen an der Universitätsbibliothek Halle (1920) und der Universitätsbibliothek Tübingen (ab 1921), wo er bis zu seiner Pensionierung 1947 blieb.
Leyh gilt als eine der bestimmenden Personen des deutschen Bibliothekswesens in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. 1912 plädierte er in einem grundlegenden Aufsatz ,Das Dogma‘ von der systematischen Aufstellung aus Gründen der Raumersparnis für die „mechanische“, nicht nach Themen geordnete Aufstellung von Büchern in Bibliotheksmagazinen, die in den folgenden Jahrzehnten von den meisten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland übernommen wurde. Er vertrat das klassische Berufsbild des (geistes-)wissenschaftlich gebildeten Bibliothekars und lehnte eine Konzentration auf eine reine Verwaltungsarbeit im Bibliothekswesen ab.
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