Der Ansbacher Bismarckturm wurde am 13. August 1903 nach nur fünf Monaten Bauzeit vollendet. Angeregt durch die Stimmung der damaligen Zeit und befördert durch die günstige Erbschaft von Friedrich Fischer, einem in Ansbach geborenen und in Genua lebenden Kaufmann, der im März 1900 der Stadt Ansbach testamentarisch 80.000 Mark sowie an die Errichtung eines Bismarckdenkmals gebundenen 10.000 Mark vermachte, wurde auf dem Grund zwischen Schlossstraße und Prinzenbuck der Turm errichtet, der in Gestaltung nur mit leichten Abänderungen dem preisgekrönten und über 40 Mal realisierten Entwurf Götterdämmerung des Architekten Wilhelm Kreis entspricht.
- 18.000 Mark Gesamtkosten
- Unterbau mit einer Kantenlänge von 6,25 m x 6,25 m
- 12,70 Meter Turmhöhe
- Südseite: Reichsadler
- Inschrift Westseite: WIR DEUTSCHEN FÜRCHTEN GOTT, SONST NICHTS AUF DER WELT
- Turmkopf angebrachte viereckige Feuerpfanne (Größe 3,60 m²)
- Muschel-Kalkstein aus der Nähe Rothenburgs o.d.T. als Baumaterial
Der Bismarckturm hat eine wechselvolle Geschichte. Während im 1. Weltkrieg Schlachtensiege von dort aus mit Böllerschüssen gefeiert wurden, missbrauchten die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren den Ort für Aufmärsche und Kundgebungen. Dies zum Anlass nehmend wollten die Amerikaner nach 1945 den Turm eigentlich sprengen, verzichteten jedoch auf Grund des hohen Bedarfs an Sprengstoff darauf.
Das ursprünglich als ständige Aussichtsturm konzipierte Denkmal, eine Besteigung der 64 Stufen kostete 1914 noch 10 Pfennig, ist heute auf Grund der niedrigen Brüstungshöhe von gerade mal 1,10 m nur noch am Tag des offenen Denkmals unter Aufsicht zugänglich.