Der Scheerweiher ist ein neun Hektar großes künstliches maximal knapp 2 Meter tiefes Gewässer. Der Weiher liegt in der unmittelbaren Umgebung der Einöde Scheermühle, welcher der Weiher früher als Mühlteich diente. Er ist seit 1990 Teil des ausgezeichneten Naturschutzgebietes von rund 52,5 Hektar, wobei 22,7 Hektar nicht betreten werden dürfen. Der Scheerweiher dient heute als Regenwasserrückhalt. Allerdings droht aktuell gegen Westen hin eine Verlandung.
Historie
Vermutlich bereits im Mittelalter erfolgte die Anlage dieses Stauteiches durch Aufstauung von Onoldsbach und Hohenmühlbach. Eine erstmalige Erwähnung als „Scherchten-Weiher“ kann auf Mitte des 14. Jahrhundert datiert werden. Zu späterer Zeit diente der Scheerweiher zudem als Wassersammelstelle für eine mögliche zügige Flutung der Wassergrabenanlagen des Ansbacher Schlosses sowie im Brandfall Ansbach mit genügend Wasser zu versorgen. Neben der Funktion als Fischteich sollte das Gewässer auch das Hochwasser auf die Stadt Ansbach abmildern.
Der Scheerweiher konnte sich über die Jahrhunderte relativ ungestört entwickeln, wodurch sich heute eines der reifsten und differenziertesten Stillwasserökosysteme Mittelfrankens präsentieren kann.
Bemerkenswert ist das Aufkommen von sieben heimischen Spechtarten und der Nachweis von 170
verschiedenen Vogelarten im Gebiet, von denen 100 auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehen. Fast 80 verschiedene Brutvogelarten leben hier
An das Gewässer grenzen Feucht- und Nasswiesen, Flachmoorzonen, Magerwiesen und ein Auwald. In den Waldbereichen finden sich über 200 Jahre alte Eichen.
Am 16. April 1935 erwarb die Stadt Ansbach den Scheerweiher, nicht jedoch die Fischereirechte. Pläne des Reichsabwehrdienstes, den Weiher auszubaggern, wurden glücklicherweise nicht umgesetzt.
Die Errichtung als Naturschutzgebiet geht auf die Initiative und einen Stadtrats-Antrag der BAP aus dem Jahr 1978 zurück.