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Hintergründe und Tatverdächtige zu Sachbeschädigung an Feldkreuzen sind bekannt

Ansbach, 13.08.2020 – Verschiedene Polizeiinspektionen berichteten über eine Serie von Sachbeschädigung an Feldkreuzen. Aufgrund des Sachzusammenhangs übernahm die Polizeiinspektion Ansbach die Ermittlungen.

Im April und Mai 2020 zerstörten zunächst Unbekannte nachts an unterschiedlichen Orten im Landkreis Ansbach aufgestellte Feldkreuze. Die Kreuze waren meist sehr alt und standen teilweise unter Denkmalschutz. Einige der Kreuze wurden über mehrere Generationen hinweg liebevoll gepflegt und fester Teil des örtlichen Landschaftsbildes.

In einem Pressegespräch am heutigen Donnerstag, 13. August 2020, informierten Staatsanwalt Dr. Christian Eberlein, EKHK Stefan Bauer, stv. Leiter der Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken sowie stv. Dienstleiter POR Hans Albrecht und Ermittlungsgruppenleiter PHK Rolf Kühnhold, beide aus der Polizeiinspektion Ansbach: Die Serie an Sachbeschädigungen sei durch akribische Ermittlungsarbeit durch die PI Ansbach aufgeklärt worden.

Nur durch einen Hinweis einer Zeugin, die aufgrund eines anderen Fall befragt wurde, sind die Ermittler auf eine Gruppe von Tatverdächtigen gekommen. Insgesamt sieben Personen aus der hiesigen Region im Alter zwischen 22 und 43 Jahre konnten befragt werden. Diese legten alle nach intensiven Vernehmungen durch eine engagierte Polizeihauptmeisterin Geständnisse ab, bei denen sich die Tatverdächtigen auch gegenseitig belasteten.

Staatsanwalt Dr. Christian Eberlein der Staatsanwaltschaft Ansbach erörterte, dass es sich bei der Clique um fünf Männer und zwei Frauen deutscher Staatsangehörigkeit handele, die teilweise schon bekannt und vorbelastet waren. Vier Personen der siebenköpfigen Clique waren bei allen Sachbeschädigungen vor Ort. Darunter auch der 43-jährigen „Anführer“ der Gruppe, der bereits eine Freiheitsstrafe abgesessen hatte und ein Tatverdächtiger, der zum Tatzeitpunkt noch auf Bewährung war.

Ein genaues Motiv konnte in keinem der Verhöre festgestellt werden, ein religiöser Hintergrund konnte aber ausgeschlossen werden. Die Sachbeschädigung an den Feldkreuzen fand ohne Hilfsmittel und mit reiner körperlicher Kraft statt, was auf teilweise aggressiven Verhalten hinweise.

Im Zuge dieser Ermittlung wurde bei den Befragungen der Tatverdächtige weitere Straftaten und Sachbeschädigung an einem Bushäuschen, einer Sitzgruppe und einem Hochsitz bekannt, die alle innerhalb der Gemeinde Arberg stattfanden.

Die Ermittlungen laufen teilweise noch. Die Sachbeschädigung der 10 Feldkreuze belaufen sich auf einen finanziellen Schaden von rund 30.000 Euro, der emotionale Schaden der Angehörigen und Besitzer sind kaum aufzurechnen. Die Reparatur der Feldkreuze wird überwiegend von den Besitzern selbst durchgeführt. Die Kosten der anderen Sachbeschädigungen liegen in Höhe von etwa 6.500 Euro.