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Lebenshilfe Ansbach: Neue Organisationsform für eine zukunftsorientierte Ausrichtung

Michael Breuker und Dieter Bögelein werden hauptamtliche Vorstände

Ansbach, 5. April 2024 – Seit dem 1. Januar hat die Lebenshilfe Ansbach eine neue Satzung eingeführt, die eine bedeutende Neuausrichtung des Vereins markiert. Zentraler Punkt dieser Änderungen ist die klare Trennung zwischen dem operativen Geschäft und der Kontrolle, die fortan von einem Aufsichtsrat übernommen wird. Diese Umstellung erfolgte nach einer Abstimmung auf der Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr.

Die Mitglieder der Lebenshilfe Ansbach werden zukünftig über die Besetzung eines ehrenamtlich tätigen, 7-köpfigen Aufsichtsrates bestimmen. Dieser ist für die strategische Ausrichtung der Lebenshilfe zuständig und fungiert als Kontrollorgan. Der Aufsichtsrat wird auch den zukünftig hauptamtlichen Vorstand, der für das operative Geschäft zuständig ist, bestellen und entlasten.

Foto: Lebenshilfe Ansbach

Kurt Unger, der von 2011 bis 2023 ehrenamtlicher Vorsitzender der Lebenshilfe Ansbach war, übernimmt die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden. Ihm zur Seite stehen Hans Popp und Gerd Behlert als Stellvertreter. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind Uta Kubaschek-Arz, Margit Fragner, Karl Wiebel und Fritz Weber.

„Die Lebenshilfe Ansbach war 59 Jahre eine Elternvereinigung von Menschen mit Behinderung. In vielen Jahren hat sich der Fokus mehr auf die Menschen mit Behinderung gerichtet und nicht vordergründig deren Angehörige. So haben wir immer wieder Anpassungen vorgenommen, damit wir neue Angebote für das Schul- und Arbeitsleben schaffen konnten. Nach der Fusion mit Feuchtwangen/Dinkelsbühl haben wir auch den Bereich inklusive Kinderbetreuung mit in unser Portfolio aufgenommen. Nun beschäftigen wir über 700 Mitarbeitende und uns ist klar geworden, dass wir diese Größenordnung nicht mehr nur ehrenamtlich führen können. Über sechs Jahre haben wir  an der Organisationsstruktur gearbeitet und hierbei alle Akteure mit einbezogen. Dies haben wir alles aus eigener Kraft und ohne externe Berater durchgeführt, und darauf sind wir besonders stolz. Letztendlich konnten wir die Satzungsänderung ohne Gegenstimmen beschließen. Wichtig war dabei, das Ehrenamt trotzdem stark zu halten. So ist der Aufsichtsrat entstanden. Der Lebenshilfe war es wichtig, die Führung zu professionalisieren und eine stärkere Selbstvertretung der Menschen mit Behinderung zu schaffen.“

 

Michael Breuker – Foto: Lebenshilfe Ansbach

Der frühere Geschäftsführer der Lebenshilfe Ansbach e. V., Michael Breuker, ist seit dem 1. Januar 2024 hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender. Dieter Bögelein, Geschäftsführer der Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH, ist zusätzlich Vorstand der Lebenshilfe Ansbach und vertritt den Vorsitzenden.

„Ich bin seit mehr als 30 Jahren in der Behindertenarbeit tätig. Zunächst habe ich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger gemacht, darauf folgte ein Studium der sozialen Arbeit. So konnte ich Erfahrungen an der Basis sammeln. Mit Weiterbildungen in Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement habe ich mein Wissen erweitert. Seit 21 Jahren bin ich in der Lebenshilfe Ansbach tätig. Hier habe ich viele positive Veränderungsprozesse begleiten dürfen. Die Körnung des Ganzen war die Umstrukturierung. Das hervorragende Image, das die Lebenshilfe Ansbach dadurch aufgebaut hat ist allerdings kein Zufallsprodukt. Das sieht man beispielsweise an den vergangenen Krisenjahren. Hier standen wir nicht still, sondern sind gemeinsam gestärkt hindurchgekommen. In gesundheitlicher wie auch im wirtschaftlicher Hinsicht. Mein Dank gilt den ehrenamtlichen Vorgängern, die dafür ein stabiles Fundament geschaffen haben. Wir haben ein Ziel, und das ist es, den Menschen mit Behinderung das Leben und die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen. Dabei wollen wir aber auch auf individuelle Bedürfnisse des Einzelnen eingehen und Inklusion fördern.“

Dieter Bögelein – Foto: Lebenshilfe Ansbach

„Ich bin seit 16 Jahren im sozialen Bereich tätig und seit 2018 in der Lebenshilfe Ansbach tätig. Vorher habe ich 16 Jahre in der Industrie gearbeitet. Es überrascht mich immer wieder, was Menschen mit Beeinträchtigung leisten können und wie sie über sich hinauswachsen. Herr Breuker und mir sind vier Punkt sehr wichtig. Zunächst möchten wir unser Augenmerk auf die Mitarbeiterrekrutierung und die Mitarbeiterbindung legen. Auch wenn wir aktuell eine gute Zahl an Bewerbungen verzeichnen, dürfen wir und darauf nicht ausruhen. Natürlich ist es ebenso wichtig für die vorhandenen Mitarbeitenden ein angenehmes Arbeitsklima zu generieren, in dem sie gerne arbeiten. Ein großer Aspekt, der noch vor uns liegt, ist die strukturelle Begebenheit. Hier gilt es Gebäude zu modernisieren und zu sanieren sowie die Dienstleistungsstruktur aufrechtzuerhalten. Ein wichtiges Thema sind natürlich die Finanzen. In Zeiten, in denen die öffentlichen Gelder knapp bemessen sind, müssen wir kreativ werden und neue Wege gehen. Wie Herr Beuker bereits erwähnte, ist uns der Mensch mit Behinderung als Individuum sehr wichtig. Hier wollen wir die personenorientierte Teilhabe weiter fördern und ausbauen. Aktuell beschäftigt uns die neuen UN-Vorgaben, die die unsere Aufgaben und Pflichten in den Einrichtungen betrifft. Hier sind wir im Bereich Werkstätten sogar eine von vier Modelleinrichtungen in Bayern. 

Die Lebenshilfe Ansbach wurde vor fast 60 Jahren von Eltern von Kindern mit einer geistigen Behinderung gegründet. Der Startschuss fiel 1965 mit einem Arbeitsangebot für Menschen mit Behinderung. Mittlerweile hält der Verein ein vollumfängliches Angebot an Unterstützungsleistungen bereit. Insgesamt umfasst das Spektrum der Lebenshilfe 27 verschiedene Einrichtungen und Angebote. Die Neuausrichtung des Vereins erfolgte vor dem Hintergrund dieser gewachsenen Strukturen.

Den Ursprungsgedanken einer Elternvereinigung will die Lebenshilfe beibehalten. Die meisten Mitglieder des Aufsichtsrates haben selbst Kinder mit einer Behinderung, im Kindes sowie im Erwachsenenalter. Die Mitsprache von Menschen mit Behinderung in der Lebenshilfe soll in der neuen Struktur noch stärker in den Fokus rücken. Klientinnen oder Klienten der Lebenshilfe werden zukünftig eine beratende Funktion im Aufsichtsrat einnehmen.

Die Lebenshilfe feiert 2025 ihren 60 Geburtstag. Aktuell sind noch keine genauen Pläne bekannt, wie dieses Jubiläum gefeiert wird. Wenn es hier Neues gibt, erfahrt ihr es natürlich hier.

Infos: Pressemitteilung Lebenshilfe Ansbach