Ansbacher Skulpturenmeile 2019 zeigt ab Juli Kunst von Antje Tesche-Mentzen
Skulpturenmeile fix - Ausstellung startet am 13. Juli 2019
Erstmalig wird eine Frau bei der Skulpturenmeile ihre Kunstwerke ausstellen. Wir freuen uns auf Antje Tesche-Mentzen …
Das Leben der Künstlerin
Antje Tesche-Mentzen wurde 1943 in Kiel geboren. Früh zeigten sich ihre vielfältigen kreativen und künstlerischen Begabungen. Im Alter von 14 Jahren erhielt sie im Gymnasium eine Hochbegabtenförderung der Stadt Kiel, Stipendium für Malerei bei Werner Rieger. Sie startete das Ballettstudium bei Kora Montez und Margarete Hasting in München und das Gesangsstudium bei Elisabeth Hallstein und an der Musikhochschule München (staatl. Hochbegabtenstipendium).
„Irgendwann musste ich mich für einen Zweig festlegen. Ich habe mich nicht für Ballett oder Gesang entschieden, sondern für die bildende Kunst, ohne je eine Kunstakademie besucht zu haben“, verrät uns Antje Tesche-Mentzen. Daraufhin machte sie eine Ausbildung in Keramik bei M. Wehner und E. Bomblies in München und hat seit 1973 eigene Werkstätten in München und Venedig.
Ab dem Jahr 1982 fing sie an, lebensgroße Skulpturen in Keramik und Bronze zu gestalten: „Dies war mein eigener innerer Prozess. Mir haben die Dimensionen nicht mehr ausgereicht. Ich wollte etwas Größeres erschaffen, was Jahrzehnte überdauert. Da bot sich Bronze an, da dieses Material im Gegensatz zu Keramik für den Außenbereich und im Winter beständig ist und auch in der Größe andere Möglichkeiten bietet.„
Diese Entscheidung war genau richtig. Zahlreiche Arbeiten fanden bereits ihren Platz in privaten und öffentlichen Sammlungen. So wurden Ihre Skulpturen für den Park in Bad Kissingen 2005 angefragt, woraufhin dieser zum schönsten Park Europas gewählt wurde. Im Jahr 2006 waren ihre Stücke Teil der Internationalen Triennale der Skulpturen in Bad Ragaz, Schweiz.
Tesche-Mentzen ist des Öfteren in Venedig anzutreffen. Im Jahr 2011 waren ihre Werke am Palazzo Albrizzi ausgestellt. Ebenso 2013 auf der 55. Biennale Arte und 2015 bereits zum dritten Mal auf der Triennale in Venedig.
Und bald reiht sich Ansbach unter die Ausstellungsorte ein. Wobei die Stücke nach der Skulpturenmeile im Dezember eine Reise über den Ozean machen werden, um im Dezember 2019 in Miami (USA) bei der Art Fair zu sehen sein können. Eine beeindruckende Reise der Skulpturen und der Künstlerin!
Ihre Arbeit
In unserem Interview kann ich ihre unglaubliche Begeisterung und besondere Beziehung zur Kunst, der Seele und der Natur spüren. „Der Mensch, die Natur und das was uns übersteigt, das Geheimnis, was uns umgibt. Mit diesen drei Worten würde ich meine Arbeiten im Kurzen beschreiben“, erklärt uns die Künstlerin ihre eigenen Werke. Sie zeigen viel von Mensch und Mythos.
So entstehen ihre Arbeiten meist intuitiv. Ein Thema beschäftigt sie lange zuvor im Herzen und Gehirn, bevor der tatsächliche Ausdruck in Form einer Skulptur Gestalt annimmt. Und dann ist Tesche-Mentzen auch nicht mehr zu bremsen. Kunst und Handwerk gehen dann Hand in Hand. Sie arbeitet nicht nur kreativ an den Stücken, sondern zeigt in ihnen auch ihr handwerkliches Können. Und die Ergebnisse sind beeindruckend, in Form, Ausdruck und Größe!
Kunst ist für mich eine versinnbildlichte Erlebniswelt der Seele. Sie verdichtet die Wirklichkeit und dient als Vermittler des Ewigen und dem Irdischen, der Seele und der Intelligenz.
*Antje Tesche-Mentzen*
Ansbach – einfach ein Traum
Bereits bei unserem ersten Telefonat verrät mir Antje Tesche-Mentzen, wie schön Ansbach doch auf Bildern aussehe und wie sie sich auf ihren ersten Besuch freue. Und am 2. Mai 2019 war es dann endlich soweit. Zusammen mit Ute Schlieker, Referentin für Kultur und Tourismus der Stadt Ansbach, ging es quer durch Ansbach. Neben einem Kennenlernen der Stadt ging es dann auch um die Auswahl und Festlegung der jeweiligen Standorte für die Kunstwerke während der Ausstellung. Mit dabei war auch Hanns Obermillacher. Er hatte gemeinsam mit seiner Frau schon vor Jahren die Arbeiten der Künstlerin in Bad Kissingen bewundert und diese auch bereits in ihrem Atelier in Hafendorf besucht. Obermillacher war es, der die Vision hatte, Tesche-Mentzen für die Skulpturenmeile nach Ansbach zu holen und letztendlich den Kontakt zwischen der Stadt Ansbach und der Künstlerin hergestellt hat.
„Ich bin von Ansbach einfach überaus begeistert. Die Innenstadt mit der Fußgängerzone und den schönen Häusern sind wunderbar. Und dann noch der Hofgarten mit der Orangerie und den Brunnen – ein Traum.“ Ein besonderes Kompliment äußerte sie an die Gärtner des Hofgartens: „Die Präzision und die Farbgestaltung der Pflanzen, die Formen und Farben … Sie sind perfekt aufeinander abgestimmt.“
So ist es auch keine Überraschung, dass ihre Werke im Hofgarten anzutreffen sein werden. Den großen Brunnen inmitten von Natur werden gleich vier Skulpturen schmücken. Dazu gehören unter anderem „Das Hohe Lied“ und „Harmonie“. Und eine Nische am Schlosstor an der Kreuzung beheimatet bald ihre Skulptur „Gaia“ – ein Aufruf zum Frieden aller Menschen.
Ein schöner Gedanke, wie wir finden. Und wir sind sehr gespannt, die Werke das erste Mal live und in voller Größe zu sehen. Eines konnte ich bei den Gesprächen mit Antje Tesche-Mentzen spüren: Sie möchte mit ihrer Kunst Menschen berühren und eine Verbindung herstellen. Und dafür muss man meiner Meinung nach auch keine Ahnung von Kunst haben, sondern sie einfach betrachten und sich darauf einlassen!
Ansbacher Skulpturenmeile vom 13. Juli bis 13. Oktober 2019 mit Werken von Antje Tesche-Mentzen „Musik aus Bronze“
Rund zwanzig Bronzeplastiken der renommierten Bildhauerin Antje Tesche-Mentzen werden die Ansbacher Innenstadt vom 13. Juli 2019 an drei Monate lang in einen ganz besonderen Skulpturenpark verwandeln. Mit großformatigen Skulpturen, oft mythischen Ursprungs, zeigt sie ihre Liebe zu Natur und Musik. „Die Kunst als Vermittlerin zwischen dem Irdischen und dem Ewigen. Skulpturen sind wie musikalische Harmonien, sie sind Musik aus Bronze“, so erläutert die vielseitige Künstlerin ihre kreative Vorstellung. Bei ihrem ersten Besuch in Ansbach in der vergangenen Woche zeigte sich die Bildhauerin Künstlerin regelrecht begeistert von den möglichen Standorten für ihre Skulpturen in der Altstadt, der Anblick der wunderbaren Frühlingsbepflanzung im Hofgarten sorgte für Gänsehaut bei ihr. „Ich freue mich riesig, dass ich meine Werke hier drei Monate lang in diesem tollen Ambiente zeigen kann. Besonders schön ist für mich dabei auch die Verbindung mit der Bachwoche.“ Neben den großen Plastiken werden auch großformatige Gemälde von Antje Tesche-Mentzen und kleinere Skulpturen bis Mitte August im Zitrushaus im Leonhart-Fuchs-Garten zu sehen sein.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Ansbach