8. April 2024 – Bauarbeiter im Landkreis Ansbach lassen Dampf ab: Montag Bau-Protest in Burgoberbach
IG BAU warnt Bau-Arbeitgeber in Mittelfranken: „‚Bau-Pausen‘ liegen in der Luft“
Burgoberbach, 5. April 2024 – Auf dem Bau in Mittelfranken brodelt es gewaltig: Über 50 Bauarbeiter werden am kommenden Montag, 8. April bei einem Bau-Protest im Landkreis Ansbach kräftig Dampf ablassen.
„Die Stimmung auf dem Bau kocht. Denn Bauunternehmen fahren seit zwei Jahren satte Gewinne ein. Aber die Bauarbeiter werden beim Lohn an der kurzen Leine gehalten“, sagt Iris Santoro von der Bau-Gewerkschaft. Die Vorsitzende der IG BAU Mittelfranken erwartet beim anstehenden Protest auf der Baustelle einer Werkshalle in Burgoberbach, dass „die Bauarbeiter ganz schön in Rage sein werden“. Die Stimmung sei „enorm geladen“.
Der Bau im Landkreis Ansbach protestiert und schickt damit von Mittelfranken aus eine klare Botschaft an die Arbeitgeber nach Wiesbaden, so die Gewerkschaft. Denn dort gehen am kommenden Dienstag, 9. April die Tarifverhandlungen über höhere Löhne für das Bauhauptgewerbe in die dritte Runde. „Der Bau in Mittelfranken hat ‚fette Jahre‘ hinter sich. Gleichzeig hat die Inflation aber Riesenlöcher in die Lohntüten gefressen. Und trotzdem haben die Arbeitgeber bislang kein vernünftiges Angebot auf den Tisch gelegt. Was den Bauarbeitern fehlt, ist der nötige Respekt für ihre Arbeit“, so Iris Santoro. Das bringe „die Stimmung auf dem Bau in Mittelfranken zum Kochen“.
Die Forderung der IG BAU liegt auf dem Tisch: „Es geht um einen Fixbetrag für alle – um 500 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie. Egal, ob für den Bauhelfer oder für den Polier – für den Kranführer, Straßenbauer oder für die Büroangestellte im Bauunternehmen“, sagt Santoro.
Sollten die Arbeitgeber am Verhandlungstisch weiterhin „auf stur schalten“, müsse sich Mittelfranken auf Baustellen einstellen, auf denen „es dann nicht mehr richtig rundläuft“, warnt die Bezirkschefin der IG BAU. Die Situation spitze sich von Tag zu Tag zu: „Auf dem Bau braut sich einiges zusammen. Die Arbeitgeber müssen wissen: Bagger können auch mal stillstehen. Und Kräne können auch mal Pause machen. Das würde dann alle Bereiche im Hoch- und Tiefbau betreffen – vom Straßen- bis zum Industriebau. Auf Mittelfranken kommen harte Bauzeiten zu“, macht Iris Santoro deutlich.
Quelle: Pressemitteilung, Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Bezirksverband Mittelfranken