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„Wald vor Wild“ muss gelten

Waldbegehung der ÖDP

Wernsbach, 29. April 2023 – Bei einer vom ÖDP-Kreisverband Ansbach organisierten Waldbegehung in Wernsbach bei Weihenzell konnten die Teilnehmer die Erfolge einer waldfreundlichen Jagd erleben. Seit 30 Jahren wird dort auf einer Fläche von 580 ha nach dem Leitspruch „Wald vor Wild“ gejagt. Pioniere waren der damalige Förster Wolfgang Fuchs und der Jagdpächter Hans Webersberger.

Der Wald ist durch den Klimawandel stark gefährdet, erläuterten der Jagdvorsteher Bernhard Popp und der Jagdpächter Dr. Wolfgang Kornder. Manche Baumart wird in den nächsten Jahrzehnten verschwinden, wie z.B. die Fichte. Aber auch andere Baumarten leiden unter der Klimaveränderung. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass der Waldumbau gelingt und die Bäume, die sich am ehesten den klimatischen Veränderungen anpassen können, auch wachsen.

Wir haben derzeit den höchsten Schalenwildbestand in ganz Europa. Durch die warmen Winter findet das Schalenwild ganzjährig genügend Futter. Die Jagd ist deshalb besonders wichtig, erklärte Dr. Wolfgang Kornder.

Die Teilnehmer der Begehung konnten sehen und erfahren, dass es am besten ist, wenn die Bäume von selbst aufgehen und nur die Bäume gepflanzt werden müssen, die in dem Wald nicht vorkommen und sich dadurch nicht selbst aussäen können. Bei der Naturverjüngung sind die Bäume an die lokalen Verhältnisse am besten angepasst und es entstehen keine Kosten durch neue Baumpflanzungen. Der Staat fördert zwar Neupflanzungen, aber nicht die in vielen Wäldern notwendige Einzäunung. Hier werden die Waldbauern alleine gelassen. Wenn Bäume verbissen werden, ist dies in vielen Fällen auch eine Verschwendung von Steuergeldern. In dem Gebiet bei Wernsbach ist erfreulicherweise keine Einzäunung notwendig. Der Verbiss ist hier durch die waldfreundliche Jagd gering.

Dr. Wolfgang Kornder vom Ökologischen Jagdverband wies am Ende der Begehung darauf hin, dass im Jagdgesetz der Vorrang „Wald vor Wild“ festgehalten ist und auch eine Einzäunung nicht notwendig sein sollte.

Wir brauchen einen an den Wald angepassten Wildbestand. Es muss jetzt gehandelt werden, damit der Wald noch eine Chance hat. Wir brauchen eine Lösung, die Klima-, Natur- und Tierschutz vereint.