So waren die Triesdorfer Pferdetage 2023
Triesdorf, 17. Februar 2023 – Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) lud in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Tierzucht – AG Pferdezucht, und dem Pferdezentrum Franken zum 22. Triesdorfer Pferdetag in der historischen Reithalle in Triesdorf ein.
Augenkrankheiten, Verhalten oder Zuchtbeurteilung – der Triesdorfer Pferdetag am 11. Februar wandte sich mit Vorträgen und einem Praxisteil zu Fragestellungen rund ums Pferd an Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Besucher:innen waren dabei ebenso vor Ort im Alten Reithaus Triesdorf wie online willkommen. HSWT-Professorin Dr. Ulrike Machold, die den Pferdetag organsierte und moderierte, begrüßte insgesamt mehr als 150 Teilnehmende, von denen rund 100 die Veranstaltung vor Ort besuchten. Zusätzlich waren die Sponsoren des Events (Böhringer Ingelheim, BayWa AG, marstall GmbH, MSD Tiergesundheit Deutschland und Medilutions UG) zum Teil mit Infoständen vertreten. Mitveranstalter waren Klaus Eikermann, Fachschulleiter des Pferdezentrums Ansbach und Torsten Große-Freese, staatlicher Zuchtleiter an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.
Equidenpass und innovative Möglichkeiten der Kennzeichnung
Welche rechtlichen Grundsätze und Verpflichtungen zur Identifizierung der Pferde gibt es und wie sieht die praktische Umsetzung im Equidenpass aus? Zu diesen Themen referierte Claudia Eikermann, Institut für Tierzucht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Sie zeigte auf, dass eine Verbindung zwischen Pferd und Pass nur über die Kennzeichnung mittels Chip erfolgen kann. Innovative Möglichkeiten der Kennzeichnung stellte im Anschluss Pferdewirtschaftsmeister Jonathan Müller, MSD Tiergesundheit, vor. Zunächst ging Müller hierbei auf die Chippflicht, welche seit 2019 gilt, sowie auf die Lokalisation und den Aufbau des Chips zur Identifikation eines Pferdes ein. Nachfolgend stellte er den neuen Thermochip und dessen Mehrwert vor: Der Chip ist bei der Messung der Körpertemperatur für das Pferd stressfrei und für die durchführende Person risikoärmer.
Erkrankungen am Pferdeauge und Therapiemöglichkeiten
Dr. med. vet. Kerstin Kneuertz befasste sich in ihrem Vortrag mit den Erkrankungen am Pferdeauge. Die Tierärztin zeigte das Vorgehen bei der Augenuntersuchung, erklärte die Erkrankungen an der Hornhaut wie zum Beispiel Verletzungen und der Graue Star der Linse, sowie Symptome und Therapiemöglichkeiten des Grünen Star. Forschung trifft Pferdehaltung – Von schlauen und dummen Pferden
Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Frau Prof. Dr. Konstanze Krüger von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen. Zunächst stellte sie ein Projekt vor, in dem schlaue Pferde gesucht wurden. Sie unterstrich dabei unter anderem die außergewöhnlichen Leistungen von Pferden, zum Beispiel zur Befriedigung des Fress-, Sozial-, Komfort-, Ausbruch- und Spielverhaltens. So konnten Pferde, Esel oder Ponys Türen öffnen, Apfelbäume leeren oder Werkzeuge nutzen. Das Resümee von Frau Prof. Kürger: Schlaue Pferde nutzen ihre Intelligenz zur Deckung der Grundbedürfnisse. Sind Pferde gelangweilt oder brauchen sie Futter, Bewegung oder einen Sozialpartner, entwickeln diese verschiedene und anspruchsvolle Innovationen.
Praxisteil im Pferdezentrum Ansbach
Vor dem Praxisteil im Pferdezentrum Ansbach am Nachmittag folgte zunächst die Theorie zum später durchgeführten Praxisteil „Lineare Exterieurbeurteilung“. Vorgestellt wurde das Thema von Torsten Große-Freese, staatlicher Zuchtleiter an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Nach dem Wechsel ins Pferdezentrum konnten die Teilnehmenden mit drei unterschiedlichen Pferden die lineare Beurteilung praktisch üben. Zunächst wurden die Equiden vorgestellt, danach bewerteten die Teilnehmenden die Pferde im Stand und in der Bewegung und diskutierten die Ergebnisse.
Quelle: Pressemitteilung, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT)