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Radverkehr im Landkreis Ansbach soll noch attraktiver werden

Ansbach, 9. August 2022 – Den Radverkehr stärken, attraktive Routen schaffen, die Sicherheit für Radfahrer erhöhen, den Umstieg vom Auto aufs Rad erleichtern. Gar nicht so einfach im flächenmäßig größten Landkreis Bayerns, in dem teils lange Strecken zwischen den Städten und Gemeinden überwunden werden müssen. Der Landkreis Ansbach setzt sich dennoch dieses Ziel und arbeitet kontinuierlich daran.

Angestrebt wird eine Erhöhung des aktuellen Radverkehrsanteils von 8 Prozent, auf Landesebene ist hier ein Ziel von 20 Prozent im Jahr 2025 festgelegt. Die Stelle einer Radverkehrsbeauftragten ist bereits geschaffen, zudem trat der Landkreis der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. bei. Diese nennt als Orientierungspunkte die vier Säulen der Radverkehrsförderung: Infrastruktur, Information, Kommunikation und Service. Ziel ist eine Verbesserung des Radverkehrs und auch die Durchgängigkeit von Radwegen über Gemeinde-, Landkreis-, Bezirks- und Landesgrenzen hinaus. Dies erfolgt baulastübergreifend, denn an begleitenden Radwegen von Staats- und Bundesstraßen ist für den Radwegebau das Staatliche Bauamt zuständig, ansonsten die Kommunen. Diese wiederum erhalten Unterstützung durch den Landkreis Ansbach in Form von Zuschüssen für Radwege an Kreisstraßen, Informationen über Förderprogramme, Beratung und Stellungnahmen, Netzwerkarbeit und einen „Wissensspeicher Radverkehr“, eine Informationssammlung, auf die die Kommunen zugreifen können.

Ein weiteres Projekt im Landkreis Ansbach ist das bayernweit einmalige „Handbuch Qualitätsmanagement Rad“. Entwickelt wurde es, um die Radwege in einem Top-Zustand und somit den Radverkehr attraktiv zu halten. Das Radwegenetz im Landkreis Ansbach wurde im Rahmen des LEADER-Projekts „Radwegebeschilderung“ in den Jahren 2018/19 überplant und die neue grün-weiße Beschilderung im Frühjahr 2020 montiert. Damit diese auch weiterhin das hohe Qualitätsniveau behält, haben sich die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis dazu verpflichtet, die Kontrolle, Pflege und Ersatzbeschaffung dafür zu übernehmen.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig sagt dazu: „Wichtig ist mir, dass alle Radfahrer angesprochen werden, nicht nur Touristen und Ausflügler. Auch Pendler sollen vermehrt den Arbeitsweg auf dem Rad zurücklegen können und damit gleichzeitig Fahrtkosten reduzieren und etwas für ihre Gesundheit und das Klima tun.“ Und Heinrich Schmidt, Leiter des Staatlichen Bauamts in Ansbach, führt dazu aus: „Das Miteinander der Verkehrsteilnehmer, egal ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto, kann nur gelingen, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen.“

Viele kleinere Schritte tragen aktuell zur Verbesserung des Radwegnetzes im Landkreis Ansbach bei. So wurde nun in Wieseth mit dem 1. Bürgermeister Walter Kollmar eine neue Fahrradschleuse eingeweiht. Sie leitet Radfahrer an der Kreuzung zur Industriestraße sicher vom straßenbegleitenden Radweg ortseinwärts auf die Herrieder Straße. Der motorisierte Verkehr wird vorab durch eine Markierung vom Fahrbahnrand weggeleitet, somit wird für die Einschleusung Platz geschaffen.

Bei jeder Neubauplanung von Straßen wird zusammen mit dem Straßenbaulastträger auch auf eine radfahrerfreundliche Planung geachtet. Zudem werden unfallträchtige Stellen auf Verbesserungsmöglichkeiten begutachtet. Neben Fahrradschleusen wie in Wieseth kommen, je nach örtlicher Gegebenheit, auch Furtmarkierungen an Kreuzungen oder Radschutzstreifen auf Fahrbahnen zum Einsatz. Bei bestehenden Wegen werden individuell passende Lösungen gesucht.

Um den Radverkehr im Landkreis Ansbach weiter auszubauen und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, sind im Verwaltungshaushalt des Landkreises für das Jahr 2022 bereits 100.000 Euro für das Radfahrkonzept eingestellt. Für 2023 ist der gleiche Betrag beantragt, der Beschluss steht noch aus. Zusätzlich sind jährlich im Vermögenshaushalt weitere 100.000 Euro bis zum Jahr 2025 zur Förderung der fahrbahnbegleitenden Geh- und Radwege eingeplant. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Radverkehr ein wichtiges Thema ist und bleibt.

Quelle: Pressemitteilung, Landratsamt Ansbach