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Mittelfranken: +++ Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken 2020 +++

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Polizeivizepräsident Adolf Blöchl und Polizeidirektor Werner Meier, Leiter des Sachgebietes E 4 – Polizeiliche Verkehrsaufgaben -, hoben im Rahmen der Vorstellung der Polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2020 hervor, dass die gesunkenen Unfallzahlen aufgrund der eingeschränkten Mobilität in der Corona-Krise nur bedingt mit anderen Jahren vergleichbar sind.

Die gestiegene Anzahl von Fahrradunfällen nahmen sie zum Anlass, um dringende Appelle an Radfahrer zu richten:

  • Schützen Sie sich mit einem Fahrradhelm vor schweren Verletzungen!
  • Tragen Sie in der dunklen Jahreszeit deutlich erkennbare und helle Kleidung!
  • Schieben Sie erforderliche Reparaturen an Ihrem Rad nicht auf die lange Bank!
  • Achten Sie auf eine gute Beleuchtung
  • Fahren Sie defensiv

Im Jahr 2020 ereigneten sich 45.253 Verkehrsunfälle (Vorjahr 54.107, Veränderung: -16,36 %). In allen Kategorien der Personen- und Sachschäden ist ein entsprechender Rückgang für das Jahr 2020 zu verzeichnen.

Es wurden insgesamt 7.555 (8.954, -15,62 %) Personen verletzt. Die Anzahl der Verkehrstoten reduzierte sich auf 51 (67). Der polizeilich geschätzte Sachschaden verringerte sich auf 77.134.000 Euro (96.743.000 Euro, – 20,27 %). Davon sind ca. 2/3 der Verkehrsunfälle außerorts.

Hauptunfallursache aller Verkehrsunfälle ist wie in den vergangenen Jahren unzureichender Sicherheitsabstand. Bei den Verkehrsunfällen mit Toten und/oder Schwerverletzten ist jedoch weiterhin überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit Unfallursache Nummer 1. Die Anzahl der Geschwindigkeitsunfälle im Jahr 2020 ist mit 2.046 (2.812, -27,24 %) Unfällen rückläufig. Hierbei wurden 1.090 (1.469, – 25,80 %) Menschen verletzt und 17 (22) Menschen getötet.

Die Anzahl der Alkoholunfälle ist auf 516 (588, -12,24 %) gesunken. Leicht angestiegen sind die hierbei verletzten Personen auf 274 (257, +6,61 %), ein Mensch (3) verlor sein Leben.

Ein noch stärkerer Rückgang ist bei den Unfällen unter Drogeneinwirkung zu verzeichnen. Bei 48 (69) Unfällen wurden 28 (29) Personen verletzt, ein Verkehrstoter (1) war in dieser Kategorie nicht zu verzeichnen.

Anders als der Jahrestrend der Gesamtunfallzahl haben sich die Fahrradunfälle im Jahr 2020 entwickelt. Radfahrer waren an 2.463 (2.283, +7,88 %) Verkehrsunfällen beteiligt. Hierbei wurden 2.309 (2.118, +9,02 %) Radfahrer verletzt und neun (12) Personen getötet.

Die Anzahl der Unfälle mit Kradfahrern sank auf 594 (698, -14,90 %), wobei 534 (637, -16,17 %) Personen verletzt und 12 (10) Personen getötet wurden. Hier wird auch die Polizei 2021 auf gesteigerte Prävention setzen.

Ein Rückgang der Unfälle ist auch bei den Lkw-Unfällen festzustellen. In 2.168 Fällen (2.696, -19,58 %) waren bei Verkehrsunfällen Lkw beteiligt. Hierbei wurden 123 (181, -32,04 %) Lkw-Insassen verletzt, zwei (6) Menschen verloren ihr Leben.

Im Jahresverlauf 2020 ereigneten sich in Mittelfranken 8.161 (8.576, -4,84 %) Wildunfälle. Bei diesen Unfällen wurden 60 (68) Personen verletzt. Es entstand nach polizeilicher Schätzung ein Sachschaden von 412.000 Euro (351.000 Euro, +17,38 %).

Die komplette Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken 2020 steht im Internet unter https://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/verkehr/statistik/index.html/275748
zur Verfügung.

Wichtiger Hinweis zur Bewertung der Verkehrsunfallstatistik 2020:
Die vorliegenden Daten der Verkehrsunfallstatistik sind unter Berücksichtigung der im Jahr 2020 beginnenden Corona-Pandemie zu bewerten. Ein deutlicher Rückgang der Mobilität in Deutschland wirkte sich unmittelbar auch auf die Verkehrsdichte aus.

Eine Abnahme des Straßenverkehrsaufkommens stellt einen wesentlichen Einflussfaktor auf die Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen dar. Somit sind Jahresvergleiche mit den Datenwerten des Jahres 2020 nur sehr eingeschränkt möglich.

Quelle und Fotos: Polizeipräsidium Mittelfranken

Screenshots von der Pressekonferenz