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PFC-Belastung: Wasser aus Katterbach und Eichenbach soll nicht zur Bewässerung verwendet werden

Messstellen liefern neue Erkenntnisse zur Ausbreitung

Ansbach, 27.05.2020 – Die Stadt Ansbach empfiehlt in Absprache mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als zuständiger Fachbehörde Pflanzen nicht mit Wasser aus dem Katterbach, dem Eichenbach, dem untergeordneten Gewässer in Untereichenbach sowie aus Grundwasserbrunnen im Umfeld der Kaserne zu gießen.

Hierbei handelt es sich um eine Vorsorgemaßnahme, da in den genannten Gewässern per- und polyfluorierte Chemikalien nachgewiesen wurden. Die Untersuchungen erfolgten im Zusammenhang mit den festgestellten Verunreinigungen mit per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) im Bereich der Kaserne Katterbach im Auftrag der Stadt Ansbach durch ein unabhängiges Gutachterbüro im Mai letzten Jahres.

„Aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse folgend, besteht die Möglichkeit, dass Pflanzen diese Stoffe durch eine Bewässerung mit PFC-haltigem Wasser aufnehmen“, so Bürgermeister Thomas Deffner. Die betroffenen Anwohner und Nutzer der Gewässer wurden bereits durch ein Schreiben der Stadtverwaltung entsprechend informiert. Neue Erkenntnisse zur PFC-Belastung rund um die Kaserne Katterbach ergaben sich außerdem durch eine Beprobung des Ablaufes des Soldatenweihers in den Eichenbach, welche im Auftrag einer Privatperson durchgeführt wurde. Laut Wasserwirtschaftsamt unterschreite der dort gemessene Wert jedoch die Konzentration, welche gemäß den „Leitlinien des Landesamtes für Umwelt hin-sichtlich der Bewertung von PFC-Verunreinigungen im Wasser und Boden“ bei der Einleitung von gefördertem Grundwasser bei Sanierungsmaßnahmen oder aus Bauwasserhaltungen einzuhalten ist. Dem im Wasserhaushaltsgesetz genannten Verschlechterungsverbot ist damit an dieser Stelle ausreichend Rechnung getragen und eine nachteilige Veränderung des chemischen oder ökologischen Zustands des Gewässers durch den gemessenen Wert nicht anzunehmen.

Eine Belastung des Grundwassers bestätigten auch die drei neu errichteten Grundwassermessstellen außerhalb der Kaserne Katterbach. Laut Zwischenbericht eines unabhängigen Gutachterbüros sind an jeder Messstelle PFC in der Konzentration von 14 bis 18 μg/l (Mikrogramm pro Liter) nachweisbar. Eine Überschreitung der derzeit gültigen Schwellenwerte ist damit gegeben. „Dass eine Belastung auch außerhalb der Kaserne vorliegt ist nicht überraschend und bestätigt uns in unserer Einschätzung, dass weiterer Erkundungsbedarf auch hinsichtlich der Grundwasserfließrichtung besteht. Dieser wird jetzt zeitnah mit den Fachbehörden abgestimmt und weitere Untersuchungen vorangetrieben, um das Ausmaß des Grundwasserschadens weiter eingrenzen zu können“, wie Bürgermeister Deffner weiter erklärt.

Quelle: Stadt Ansbach