19. Januar 2024 – Deutsch-Französischer Tag: Filmvorführung und Buchvorstellung zum Massaker von Oradour-sur-Glane
Ansbach, 11. Januar 2024 – Der Bezirk Mittelfranken, die Stadt Ansbach und der Club der Freund von Anglet laden am Freitag, den 19. Januar 2024 gemeinsam zum Deutsch-Französischen Tag in die Karlshalle ein.
1944 haben Soldaten der Waffen-SS das Dorf Oradour in der Region Nouvelle-Aquitaine zerstört und dabei 643 Menschen ermordet. Bis heute gilt dieses Massaker in Frankreich als Symbol für das Leiden unter den deutschen Besatzern. Anlässlich des Deutsch-Französischen Tages wird nun an diese dunkle Stunde mit zwei Veranstaltungen erinnert.
Um 11 Uhr werden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Une Vie avec Oradour / Ein Leben mit Oradour“ in der Karlshalle gezeigt. Bezirkstags-Vizepräsident a.D. Fritz Körber führt in die Thematik ein und leitet die anschließende Diskussion. Robert Hébras entkommt am 10. Juni 1944 in Oradour-sur-Glane knapp dem Tod durch die SS. Der Film, der in den Ruinen der Stadt gefilmt wurde, erzählt seine Geschichte detailreich.
Um 17 Uhr spricht Andrea Erkenbrecher erstmalig über ihr neues Buch „Oradour und die Deutschen“, welches den Umgang mit dem Erbe des Massakers in Oradour behandelt. Erkenbrecher untersucht, wie sich Politik, Justiz und Zivilgesellschaft in Deutschland zu dem Verbrechen verhielten. Sie fragt nach der strafrechtlichen Verfolgung der Täter, nach Entschädigungen und der Rolle des deutschen Oradour-Revisionismus sowie den Möglichkeiten und Grenzen auf der Suche nach Versöhnung.
Beide Veranstaltungen finden in der Karlshalle, Kulturzentrum am Karlsplatz in Ansbach, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Quelle: Pressemitteilung, Stadt Ansbach