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Ronja und Birk bringen Frieden in den Wald

„Ronja Räubertochter“ bei den Kreuzgangspielen

Feuchtwangen, 13. Mai 2024 – Die Sommer-Festspielzeit der Kreuzgangspiele hat begonnen. Am 11. Mai startete die Saison mit der Premiere von „Ronja Räubertochter“ – das Kinderbuch von Astrid Lindgren ist bei Großen und Kleinen seit Generationen beliebt.

Auch auf der Theaterbühne zeigt sich: Diese Geschichte lässt niemanden kalt, sie berührt und verliert nie an Aktualität. Denn es geht um nichts weniger als die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Und wenn die Räuber tanzen und singen, gesellt sich zur Friedensliebe die Lebenslust.

Der Kreuzgang wird für das diesjährige Familienstück der Kreuzgangspiele zum wilden Räuberwald mit Burgruine, die in einer Gewitternacht in zwei Hälften geteilt worden ist. Darin leben zwei seit Generationen verfeindete Räuberbanden: die Mattis- und die Borkaräuber. Räuberhauptmann Mattis (Mario Schnitzler) führt seine gern singenden und tanzenden, lustig- sympathischen Räuber (Viviane Ebert, Meike Pintaske, Jan-Hendrik Wagner und Mete Güner als Glatzen-Per) mit Hang zu cholerischen Ausbrüchen, aber eigentlich weichem Herzen an. An seiner Seite: Lovis (Chantale Schumacher), die Vermittlerin, die weise Frau – es ist offensichtlich, dass sie im Räuberunterschlupf den Ton angibt, wenn auch ihr Mann wütet und tobt gegen Landsknechte und Vogt, aber vor allem gegen die Borkaräuber. Wenn Lovis das „Wolfslied“ singt, wird auch der wildeste Räuber still.

Die Räubertochter ist Ronja (Juliane Krug), ein „Gewitternachtkind“, ein „Drudennachtkind“, die mit Neugier, überschäumender Lebensfreude und Lebensliebe die Waldlandschaft um die Burg herum erkundet. Nicht nur räumlich, sondern mehr und mehr auch innerlich entfernt sie sich von ihren Eltern und den Regeln, die diese aufgestellt haben. Als sie auf Birk (Constantin Petry) trifft, den gleichaltrigen Sohn von Borka (Jan-Hendrik Wagner) und Undis (Meike Pintaske), kopiert sie zunächst die Schimpfreden der Alten, doch schon bald stellt sie fest: „Ich wünschte, Du wärst mein Bruder.“ – die Feindschaft der Elterngeneration überträgt sich nicht auf die Kinder. Als Mattis Birk gar gefangen nimmt und der Streit zwischen den Banden zu eskalieren droht, wenden sich die Kinder gegen ihre Eltern und verbringen gemeinsam einen Sommer im Wald.

„Diesen Sommer werde ich in mir tragen solange ich lebe.“

Es ist ein einzigartiger Sommer voller Abenteuer, Gefahren, Schönheit und Freundschaft. Ronja und Birk stehen zusammen, auch wenn es mal Streit gibt, auch wenn das Wetter es ihnen schwermacht, auch wenn das Mehl ausgeht… Die Kinder zeigen mit ihrer bedingungslosen Freundschaft, dass Zwietracht, egal wie lange sie existiert hat, nicht für die Ewigkeit fortbestehen muss. Sie zeigen, dass Versöhnung jederzeit möglich ist, wenn man Vorurteile über Bord wirft und seinem Herzen folgt. Die Kinder sind es, die weiser sind als die Großen, die sich in ihren Räuberburgen verschanzen. Das erkennen zuerst Lovis (die es eigentlich schon immer gewusst hat, das ahnt man) und Glatzen-Per (immer gutmütig und gut gelaunt), der großväterliche Freund Ronjas. Am Ende müssen es auch Mattis und Borka erkennen, auch wenn es ihnen nicht leichtfällt. Zusammen bilden sie eine starke, große Räuberbande – die letzte im Räuberwald, denn noch etwas machen Ronja und Birk deutlich: Das Leben als Räuberin und Räuber, das darauf beruht, anderen etwas wegzunehmen und anderen zu schaden, ist für beide keine Zukunftsperspektive. So ist wieder Frieden im Wald: Zwischen den Räuberbanden und für diejenigen, die den Wald durchqueren müssen.

Bettina Ostermeier hat dieses lustige und wilde Räuberstück mit Friedensbotschaft mit Kraft und Liebe zu den Figuren inszeniert. Von ihr stammen auch das ins Ohr gehende Räuberlied, das „Wolfslied“ und die atmosphärische Musik. Die Bühne mit Burgruine und Wald hat Werner Brenner entworfen. Die phantasievollen Kostüme – überzeichnet bunt bei den Räubern, naturalistisch bei Ronja und Birk – hat sich Michael Lindner ausgedacht. Für die Choreografien der Räubertänze war Konstantin Krisch verantwortlich.

Informationen zum gesamten Sommer-Spielplan 2024, alle Termine sowie Karten gibt es unter www.kreuzgangspiele.de

Quelle: Pressemitteilung, Kreuzgangspiele und Kulturbüro Feuchtwangen