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Weiter große Nachfrage nach Wohneigentum in der Region Ansbach

Marktanalyse der Sparkasse Ansbach und der LBS

Das Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Ansbach weiterhin groß. Niedrige Zinsen und staatliche Förderung erleichtern die Finanzierung. Derzeit ist im Gesamtmarkt trotz der Corona-Pandemie kein Rückgang der Immobilienpreise festzustellen, betonten Vertreter der Sparkasse Ansbach und der LBS Bayern bei einem Pressegespräch.

„Der wichtigste Einflussfaktor für den Wohnimmobilienmarkt in Bayern ist seit vielen Jahren das Bevölkerungswachstum. Der Zuzug ist durch die Pandemie gebremst worden. Dennoch prognostiziert das Landesamt für Statistik in seiner Bevölkerungsvorausberechnung zum Jahreswechsel, dass bis 2039 über 400.000 mehr Menschen in Bayern leben werden als heute“, erklärte Heinz-Peter Hungbaur, stv. Vorstandsmitglied der LBS Bayern. „Auch die Region Ansbach profitiert von einer stabilen Bevölkerungsentwicklung. Laut der Prognose des Landesamts für Statistik wird die Bevölkerungszahl bis 2039 nicht zurückgehen und im Landkreis sogar noch leicht steigen“, so Werner Frieß, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ansbach.

Der Zuzug hat sich bislang besonders stark auf städtische Großräume ausgewirkt. Aber das könnte sich durch die Pandemie ändern. „Weit mehr Menschen als zuvor können von Zuhause aus arbeiten. Gleichzeitig ist Wohnraum außerhalb der Städte in der Regel leichter finanzierbar. Der Wunsch nach einem eigenen Büro, einem Hobbyraum oder einem Garten lässt sich also im ländlichen Raum leichter realisieren. Und letztlich hat es sich in Zeiten von Ausgangs- und Reisebeschränkungen als großer Vorteil gezeigt, die Natur vor der Haustür genießen zu können“, sagte Hungbaur.

Ein großer Teil der Nachfrage richtet sich auf Wohneigentum. Mit dem Marktforscher Feedbaxx hat die LBS-Gruppe im vergangenen August Menschen im Alter von 20 bis 45 Jahren befragt.  In Bayern waren 84 Prozent der Meinung, dass ein schönes Zuhause durch Corona wichtiger denn je ist. 38 Prozent der Mieter sagten, dass die Pandemie ihren Wunsch nach einer eigenen Immobilie verstärkt hat. Zudem sehen bundesweit 80 Prozent der Menschen im Wohneigentum eine sichere Altersvorsorge und 66 Prozent sogar die beste Altersvorsorge, wie der Kantar Trendindikator 2020 ergeben hat.

Belebung in der Bautätigkeit
Die Bayerische Staatsregierung hat seit Längerem das Ziel, dass pro Jahr 70.000 neue Häuser und Wohnungen gebaut werden sollten. Auch Immobilienmarktforscher halten diese Größenordnung für erforderlich. Doch sie ist bislang nicht erreicht worden. „In der Region hat die Zahl der Baufertigstellungen – mit den üblichen Schwankungen – ein hohes Niveau erreicht. Allerdings wird das Wohnraumangebot dennoch nicht überall der Nachfrage gerecht“, sagte Frieß.

Trotz des knappen Angebots haben sich die Immobilienvermittlungen der Sparkasse gut entwickelt. Der Wert der vermittelten Kaufobjekte lag bei rund 43 Millionen Euro – und das trotz der Einschränkungen in der Corona-Zeit. Auch die Immobilienfinanzierungen haben ein hohes Niveau erreicht. „Unsere Sparkasse hat im vergangenen Jahr Wohnbaukredite in Höhe von 200 Millionen Euro bewilligt. Und die Sparkasse ist mit einem Marktanteil von 64,1 Prozent klarer Marktführer bei Wohnbaukrediten, wie Zahlen des Forschungsinstituts Gewos belegen“, so Dieter Mai, Vorstandsmitglied der Sparkasse Ansbach.

Höhere Preise für Eigenheime
Wie sich die Preissituation vor Ort darstellt, geht aus dem Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe hervor, der zum Jahreswechsel erstellt wurde. Dieser enthält detaillierte Marktdaten zu allen bayerischen Regionen. Demnach kosten Baugrundstücke in der Region Ansbach zwischen 30 und 350 Euro pro Quadratmeter sowie neue Eigentumswohnungen zwischen 2600 und 4500 Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte freistehende Häuser sind zwischen 75.000 und 940.000 Euro zu haben, gebrauchte Eigentumswohnungen zwischen 1000 und 3800 Euro pro Quadratmeter.

„Die weitere Preisentwicklung wird stark von der konjunkturellen Entwicklung in Folge der Pandemie sowie der daraus resultierenden Lage am Arbeitsmarkt abhängen. Angesichts der Attraktivität unserer Region rechnen wir damit, dass die Wohnimmobilienpreise im Lauf dieses Jahres stabil bleiben oder leicht steigen“, sagte Mai.

Verbesserte Wohnungsbauprämie fördert frühes Sparen
Trotz der höheren Preise ist der Wunsch nach einem Eigenheim groß geblieben. Und in vielen Fällen lässt sich dieser auch realisieren. Hungbaur: „Der wesentliche Grund dafür liegt darin, dass die Zinsen immer weiter gesunken sind. Das erleichtert die Finanzierung erheblich.“ Während die monatliche Rate einer Finanzierung dank der niedrigen Zinsen oftmals gut darstellbar ist, wird das Eigenkapital aber zunehmend zur Hürde. Denn im jetzigen Umfeld wird das Ansparen kaum mit Zinsen belohnt. Umso wichtiger ist es, dass die Wohnungsbauprämie ab diesem Jahr deutlich verbessert wurde. Es gelten höhere Einkommensgrenzen. „Künftig können nach LBS-Berechnungen bundesweit etwa 15 Millionen mehr Menschen diese Förderung nutzen als bisher. Und sie zahlt sich mehr aus, weil die Fördersätze steigen. So wird das Sparen wieder attraktiver. Das trägt dazu bei, die Eigenkapitalbasis künftiger Wohneigentümer zu erhöhen“, sagte Hungbaur.

Quelle: Sparkasse Ansbach