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Streuobstannahme nach dem Grünspecht-Aufpreismodell

An zwei Samstagen kann im Steinbruch bei Rothenburg-Bettenfeld Streuobst abgegeben werden

Ansbach/Bettenfeld, 31. August 2022 – Sorgenvoll blicken Bund Naturschutz (BN) und die allfra GmbH (hesselberger) in diesem Jahr auf die Streuobstbestände der Region. Hauptgrund ist nach den Worten von BN-Kreisgeschäftsführer Helmut Altreuther die langanhaltende Dürre, die viele Streuobstbestände exorbitant schädige.

Dabei habe das Obstjahr gut angefangen: Durch das feuchte Vorjahr standen die Bäume im Frühjahr gut da, der kühle Frühling führte zu später Blüte, es gab deshalb keine Spätfrostschäden. Der Behang war in den meisten Kernobstbeständen deshalb gut, es war eine mindestens durchschnittliche Ernte zu erwarten. Aus Wassermangel, verbunden mit dem Hitzestress für die Obstbäume, stoßen diese aber seit Wochen einen Großteil ihrer Früchte ab, „sozusagen um Energie für das Weiterleben des Baumes zu sparen“. Altreuther und BN-Kreisvorsitzender Paul Beitzer befürchten, dass dieser natürliche Schutzmechanismus der Obstbäume nicht ausreicht, sondern viele wegen der Häufung der Trockenjahre ganz absterben oder an ihrem Existenzminimum dahinvegetieren. Sie machen das an vielen Bäumen fest, die neben den Früchten schon ihre Blätter abwerfen und ein beträchtlicher Teil der Äste kahl und vertrocknet zum Himmel ragt. Zudem führen die wegen des Klimawandels zunehmenden Sommerstürme schon seit Jahren zu Obstbaumverlusten, weil diese einfach umgeweht oder gesprengt werden.

Die Situation hat auch Auswirkungen auf die vom BN seit Jahrzehnten im westlichen und nördlichen Landkreis und von „allfra“ in der Region rund um den Hesselberg organisierten Annahme von ungespritzten Äpfeln und Birnen, die als „Aufpreismodelle“ besonders attraktiv sind: Altreuther und Jutta Grießer von der allfra-Geschäftsführung befürchten, dass bis zur Zeit der Obstreife der meisten Sorten zwischen Mitte September und Ende Oktober nicht mehr viel Obst auf den Bäumen hängt. Die Annahmestellen im Hesselbergraum werden heuer ähnlich wie in den Vorjahren angeboten. „Wir beginnen am 17. September und bieten dann noch weitere drei Termine zum Obstankauf an“, so Jutta Grießer. Der BN konzentriert sich in diesem Jahr auf die im Steinbruch bei Rothenburg-Bettenfeld an zwei Samstagen betriebene Annahmestelle. In Schnelldorf und Unternbibert finden in diesem Jahr hingegen keine Annahmen statt.

Kernpunkt des BN-Grünspecht-Konzeptes ist der „Streuobst-Pflegebeitrag“ von EUR 4,60/dz. Diesen bezahlt die Mosterei „Hohenloher Fruchtsäfte“ aus Schwäbisch Hall, mit der der BN seit vielen Jahren zusammenarbeitet, zusätzlich zum Tagespreis für ungespritzte Äpfel und Birnen. Dafür, so betont BN-Vorsitzender Paul Beitzer, müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, für deren Einhaltung die Anlieferer bei den vom BN organisierten Obstannahmen unterschreiben müssen:

  • Das Obst muss von Hochstamm-Obstbäumen stammen, in denen in diesem Wirtschaftsjahr kein chemischer Pflanzenschutz stattgefunden hat
  • es darf nur trockenes, einwandfreies Obst angeliefert werden und
  • es müssen die Flurstücks-Nummern mit Gemarkung angegeben werden, aus denen das Obst stammt.

Durch diese strengen, ökologisch orientierten Kriterien hat beim Endprodukt, dem sog. Grünspecht-Apfelsaft, der Verbraucher höchstmögliche Sicherheit, ein rückstandsfrei erzeugtes Produkt zu erwerben und durch sein Konsumverhalten etwas für den Erhalt der Streuobstbestände zu tun. Diese Kriterien gelten auch beim hesselberger, wobei dort mit Festpreisen gearbeitet wird, die heuer etwas nach oben gehen werden.

Die BN-Annahmetermine 2022:

  • am 17. September (nur Äpfel) und am 8. Oktober (Äpfel und Birnen)
  • jeweils von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
  • in Rothenburg-Bettenfeld (SHF-Steinbruchbetriebe)

Die hesselberger Ankauftermine sind für 17.9, 30.9. 15.10. und 29.10.2022 festgelegt.

Unabhängig von der Organisation der Obstannahme bietet der Bund Naturschutz Interessierten auch die Ernte von Obst in den BN-eigenen Beständen im Landkreis an. Interessenten können sich gerne unter 0981-14213 melden.

Info: Bund Naturschutz Kreisgruppe Ansbach