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Spaziergang durch vielfältigen Lebensraum

Röckingen, 7. Juni 2022 – Naturschutz klappt am besten, wenn alle ein Stück weiter denken. Davon konnten sich knapp 50 Teilnehmer beim Abendspaziergang bei Röckingen überzeugen, zu dem die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ansbach eingeladen hatten. Bei angenehmem Wetter steuerte die Gruppe verschiedene Flächen an, die im Zuge des Modellprojekts „LebenSräume“ Röckingen ökologisch aufgewertet und miteinander vernetzt worden waren. Herausragend ist dabei nicht nur das konzertierte Engagement von Kommune, Landwirten, Imkern, Jägern und Bürgern, sondern auch der gemeinsame Blick auf einen abwechslungsreichen Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten. Durch die gute Kooperation und dank der Beratung durch die Ämter sei es gelungen, hier einen echten Biotopverbund vom Hesselberg bis in den Ort und sogar darüber hinaus zu schaffen, sagte stellvertretender Landrat Stefan Horndasch in seinen Grußworten.

So ging es zum Beispiel vorbei an extensiven Wiesen, die im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms mit Messerbalkenmähwerk erst Mitte Juni gemäht werden, über Blühflächen, die im Rahmen des Projektes angelegt wurden, zu Hecken und Obstbäumen mit Höhlen und Spalten. Bei einer Rinderweide wurde die Vielfalt einer solchen Fläche aufgezeigt.  Die Funktion von Erosionsschutzstreifen an Gräben wurden erläutert und ein Landwirt führte eine moderne Hacke am Schlepper vor, mit deren Hilfe Mais ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden kann. Weiter ging es zu einem Blühstreifen, der vor drei Jahren im Rahmen der KULAP-Förderung („Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm“) zur Vernetzung von Lebensräumen von einem Landwirt im Acker angelegt wurde. Darauf konnten die Teilnehmer verschiedene Wildkräuter wie Labkraut, Wiesensalbei und Wilde Karde sehen und sich über die Bedeutung solcher Streifen informieren. Daneben hat der Landwirt als Versuch einen Insektenwall angelegt. Dieser soll vor allem Käfern und Spinnen Rückzugraum bieten und damit zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen.

Vorbei an einem Streifen zur Förderung von Ackerwildkräutern ging es bergauf zu einer extensiven Ackerfläche, die mit doppeltem Saatreihenabstand bestellt wurde. Auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel wird hier verzichtet. Bereits in der Dämmerung marschierte die Gruppe zurück Richtung Badeweiher, wo die örtlichen Vereine ein Lagerfeuer vorbereitet hatten und eine Stärkung aus regionalen Köstlichkeiten anboten.

Die Besucher staunten vor allem über die Vielfalt und das Zusammenspiel der einzelnen Maßnahmen, die dieses Gebiet am Fuße des Hesselbergs prägen. Stellvertretender Bürgermeister Gunter Schachner hob den Mehrwert für die Gemeinde hervor und unterstrich die Bedeutung der Artenvielfalt. Wolfgang Kerwagen, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach, dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und unterstrich den Wert solcher Projekte.

Sachkundig geführt wurden die Teilnehmer, die auch aus den Bereichen Ansbach, Dinkelsbühl und Schnelldorf gekommen waren, von Brigitte Geiß, Wildlebensraumberaterin des AELF und Stefanie Schwarz von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach.

Quelle: Pressemitteilung, Landratsamt Ansbach