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Schrebergärten in Dinkelsbühl haben eine lange Tradition

Dinkelsbühl, 11.08.2020 – Wenn man Dinkelsbühl vom Norden, von der Larrieder Straße her anfährt, prägen rechts und links der Straßenseite Gärten das Stadteingangsbild. Jahrzehntelang sind diese kleinen Schrebergärten sowohl in diesem Stadtteil, der Krottenklinge, als auch entlang der Stadtmauer und in anderen Teilen der Stadt wie etwa entlang des Mutschachwalds nicht mehr wegzudenken.

Viele Gärten und lange Tradition
Schrebergärten mit Tradition – Die Gärten an den Zwingern gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts. So zeigt dieses Foto aus dem Jahr 1913 einen Kleingarten am Weißen Turm beim Jörgensteg | Foto: Archiv

„Ca. 60 Schrebergärten sind im Eigentum der Stadt Dinkelsbühl. Die Standorte sind an der Larrieder Straße, am Fichtelbuck am Mutschachwald, an der Stadtmauer und in der Dinkelsbühler Kernstadt verteilt. Hinzu kommen noch die zahlreichen privaten und kirchlichen Kleingartenanlagen, etwa vor dem Nördlinger Tor“, berichtet Doris Gmöhling, die sich bei der Stadtverwaltung um die Liegenschaften kümmert. Der Verwaltungsaufwand hierfür ist nicht ganz unerheblich, aber Schrebergärten haben eine lange Tradition in Dinkelsbühl und sind ortsbildprägend. Zwar reicht die Geschichte der Dinkelsbühler Schrebergärten nicht, wie die Ursprünge der Schrebergärten, nach dem namensgebenden Leipziger Arzt Moritz Schreber, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, doch Unterlagen zeigen, dass es durchaus bereits vor Jahrzehnten nachweislich die ersten Schrebergärten in Dinkelsbühl gab. „Die Gärten an den Zwingern gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts. So existiert ein Foto des Kleingartens am Weißen Turm beim Jörgensteg aus dem Jahr 1913“, hat Stadtarchivar Maximilian Mattausch recherchiert und erinnert zudem: „Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kleingärtenanlage an der Alten Neustädtleiner Straße gegründet. Die Haushaltsmittel der meisten Familien waren sehr begrenzt. Auch für viele vertriebene Familien, die in dem erweiterten Siedlungsbau in größeren Mietshäusern im Wassertrüdinger Viertel ihre Heimat fanden, stellten die Gärten die Versorgung sicher.

Bunte Altersstruktur

Die Nachfrage nach Kleingärten wächst in Ballungsräumen und die Vereine dort führen Warte-listen. „Auch in Dinkelsbühl sieht die Situation so aus, dass die Nachfrage das Angebot über-steigt. Wenn ein Garten frei wird, schreiben wir diesen im Stadtinformationsheft Blickpunkt aus“, schildert Frau Gmöhling. 45 Prozent aller rund einer Million deutscher Kleingärten werden heute an junge Menschen und Familien mit Kindern verpachtet. Die Altersstruktur der Dinkelsbühler Gartenpächter ist bunt gemischt. Rund die Hälfte der Gärten in Dinkelsbühl ist bereits seit Jahrzehnten an die gleichen Familien verpachtet.

Buntes Gestaltungsmix

So vielfältig wie die Pächterstruktur ist, so vielfältig sind auch die Gärten. Ein Spaziergang entlang von Schrebergärten, egal ob in Dinkelsbühl oder anderen Städten, zeigt, dass die Gestaltungsvielfalt in diesen Mini-Mini-Stadtparks groß ist: Kinderparadiese mit Sandkasten & Co, exakt in Reih und Glied angeordnete Staudenbeeten, weiße aus dem Haus ausrangierte Statuen auf Steinen präsentiert, Naturweiden für Insekten, …. – die Fachliteratur sagt: „Im Garten zeigt sich der Charakter. Man stülpt sein Inneres nach außen und pflanzt sich selbst in die Welt hinein.“ Dieser bunte Mix macht die Kleingartenanlagen aus.


Quelle: Stadt Dinkelsbühl