Rettungshubschrauber „Christoph 65“ hat sich bewährt
Dinkelsbühl, 09.03.2020 – Der Rettungshubschrauber „Christoph 65“ aus Dinkelsbühl feiert am 5. September 2020 bereits sein fünfjähriges Jubiläum. Der Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, und Sven Uhmann, Stationsleiter der Luftrettungsstation Dinkelsbühl, bezeichneten die Stationierung von „Christoph 65“ als zukunftsweisende Entscheidung.
Durch den Rettungshubschrauber, der nicht in einem Ballungsraum, sondern nahe am Patienten stationiert wurde, sei einer der letzten „weißen Flecken“ im Luftrettungsnetz in Deutschland geschlossen worden. Gleichzeitig leistet der Rettungshubschrauber damit auch einen großen Beitrag zur Chancengleichheit und zur medizinischen Absicherung im ländlichen Raum.
„Die aktuellsten Zahlen zeigen erneut, dass sich das jahrelange Bemühen, einen Rettungshubschrauber in unserer Region zu stationieren, gelohnt hat“, wie Verbandsvorsitzender Landrat Dr. Ludwig betont. Im vergangenen Jahr hob der Helikopter 1.528 Mal zu Einsätzen ab. Zusätzlich zu den 1.116 Einsätzen innerhalb Bayerns hatte „Christoph 65“ 412 Einsätze in Baden-Württemberg. Wir sind dankbar, dass es neben dem bodengebundenen Rettungsdienst und den Notärzten in unserer Region mit dem Rettungshubschrauber Christoph 65 eine wichtige Ergänzung im Rettungswesen gibt“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig.
Am häufigsten musste „Christoph 65“ zu Verletzungen nach Unfällen (38 Prozent) ausrücken. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 22 Prozent Notfälle im Bereich Herz-Kreislauf wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In sieben Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei ebenfalls sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache.
Bundesweit arbeiten für die ADAC-Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, fast 1.100 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 600 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. In Dinkelsbühl sind es aufgrund der abgesetzten Lage der Station und der Einbindung verschiedener Kooperationspartner 3 Piloten, 14 Notärzte, 6 Notfallsanitäter (TCHEMS) und 13 Luftraumbeobachter.
„Jeder an seiner Position und mit seinen Kompetenzen ist für das Rettungswesen von großer Bedeutung und trägt zu diesen hohen Versorgungsstandards bei“, erklärt der Verbandsvorsitzende. Die Entwicklung des Einsatzaufkommens erfordere es jedoch, regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls entsprechend die Vorhaltung der einzelnen Rettungsmittel anzupassen. So wurden zuletzt in Neunstetten, einem Ortsteil der Stadt Herrieden, und Wolframs-Eschenbach ein Rettungswagen-Stellplatz in Betrieb genommen sowie in Bad Windsheim ein weiterer Krankentransportwagen stationiert.
Das Rettungswesen als öffentliche Aufgabe der Daseinsfürsorge und Gesundheitsvorsorge ist in Bayern eine den Landkreisen und kreisfreien Städten übertragene Aufgabe. Um diese Aufgabe landesweit einheitlich und homogen zu erfüllen, schließen sich die im selben Rettungsdienstbereich (RDB) liegenden Landkreise und kreisfreien Städte zu einem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) zusammen. Im Bereich des RDB Ansbach sind dies die Landkreise Ansbach, Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim und die kreisfreie Stadt Ansbach (ZRF Ansbach). Zu den zentralen Aufgaben des ZRF Ansbach zählen die Sicherstellung der Notfallrettung, des Notarztdienstes, des Krankentransportes, der Betrieb einer integrierten Leitstelle sowie seit 2015 die Sicherstellung der Luftrettung vom Standort Dinkelsbühl Sinbronn aus.
Quelle: Landratsamt Ansbach