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Mittelfranken: +++ Warnung vor betrügerischen Handwerkern – Polizei gibt Verhaltenstipps +++

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In den letzten Tagen registrierte die mittelfränkische Polizei vermehrt Hinweise auf angebliche Handwerkerfirmen, die überwiegend älteren Menschen Handwerkerleistungen zu überteuerten Preisen anbieten. Die Kriminalpolizei warnt und gibt Verhaltenstipps.

Die bundesweit agierenden Tätergruppierungen beginnen erfahrungsgemäß auch in Mittelfranken zu Beginn der neuen „Saison“ mit ihren unseriösen Aktivitäten.

In der Regel gehen die vermeintlichen Handwerker gezielt und ungefragt auf Hauseigentümer und Bewohner zu und geben an, dass an ihren Häusern, Garagen oder Anbauten dringende Handwerksarbeiten wie bspw. Dachsanierungen durchgeführt werden müssten. Sie verweisen hierbei auch ausdrücklich auf die Problematik möglicher Asbesthaltigkeit vorhandener Baustoffe und versuchen damit Angst zu erzeugen.

Durch geschickte Gesprächsführung vermitteln die Täter den Eindruck, dass die Maßnahmen dringend erforderlich seien und bieten gleichzeitig die schnelle Umsetzung zu einem vergleichsweise günstigen Preis an. Teilweise werden die Geschädigten noch zusätzlich unter Druck gesetzt, indem bereits während des ersten Gesprächs ohne Auftragsvergabe mit den Arbeiten begonnen wird.

Durch Verwendung gängiger Zunftzeichen zum Beispiel des Dachdeckerhandwerks, angebracht auf Kleidung und Fahrzeugen, erzeugen die Täter zudem den falschen Eindruck eines seriösen Fachbetriebes.

Die verunsicherten Eigentümer lassen sich durch das aufdringliche und dreiste Vorgehen teilweise verängstigen, unter Druck setzen und stimmen den Sanierungsarbeiten zu dem vermeintlich günstigen Preis schließlich zu. Die Reparaturen werden dann in vielen Fällen jedoch nur unsachgemäß durchgeführt, wofür die Täter aber anschließend einen erheblich höheren als zuvor veranschlagten Preis fordern.

Da der Abriss bzw. Rückbau außerdem meist unfachmännisch und mittels grob durchgeführter Arbeiten erfolgt, können hierbei gesundheitsschädliche Schadstoffe freigesetzt werden. Mögliche Gesundheitsgefährdungen werden hierbei in Kauf genommen.

Weiterhin bieten die angeblichen Fachfirmen die ordnungsgemäße Entsorgung der in der Regel asbesthaltigen Dachplatten an. Tatsächlich werden diese jedoch nicht fachgerecht entsorgt oder sogar einfach vor Ort liegen gelassen, was für den letzten Eigentümer zu weiteren erheblichen Folgekosten führen kann.

Um die geforderte Bezahlung dann schließlich einzutreiben, setzen die vermeintlichen Handwerker die Auftraggeber massiv unter Druck und fordern sie auf, sofort Bargeld von der Bank zu holen und dort nichts über den Verwendungszweck zu erzählen.

Die Nürnberger Kriminalpolizei warnt deshalb eindringlich vor derartigen Haustürgeschäften, bei denen betrügerische Dienstleistungen überteuert angeboten oder ggf. sogar ohne vorherige Beauftragung durchgeführt werden. Dadurch können nicht nur erhebliche Schäden sondern auch Folgekosten entstehen.

Beachten Sie deshalb folgende Verhaltenshinweise:

  • Lassen Sie unangekündigt auftretende Handwerker oder Verkäufer nicht in Ihre Wohnung, in Ihr Haus oder auf Ihr Grundstück.
  • Kaufen oder unterschreiben Sie grundsätzlich niemals etwas an der Haustür.
  • Seien Sie misstrauisch: Angebotene Dienstleistungen, sind meist wenig fachgerecht bzw. werden letztlich nicht ordnungsgemäß durchgeführt. Die versprochene Entsorgung der Abfälle wird evtl. sogar überhaupt nicht ausgeführt.
  • Zahlen Sie nie per Vorauskasse. Unterschreiben oder bezahlen Sienichts unter Zeitdruck und nur gegen Vorlage ordnungsgemäßer Entsorgungsbelege.
  • Ziehen Sie im Zweifelsfall Personen Ihres Vertrauens (z.B. Nachbarn, Bekannte) hinzu oder verständigen nötigenfalls über Notruf die Polizei.
  • Erstatten Sie umgehend Anzeige, wenn Sie Opfer einer solchen Straftat geworden sind. Sie unterstützen mit einer schnellen Mitteilung die Ermittlungsarbeit der Polizei.

Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken