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IHK-Ausbildungsbilanz 2023 – Ausbildungsmarkt boomt

Jugendliche in Mittelfranken nach wie vor heiß begehrt

Nürnberg, 25. Januar 2024 – Der mittelfränkische Ausbildungsmarkt ist weiterhin im Aufwind – die Corona-bedingte Delle ist offenbar überwunden. Trotz aller Krisen sind die Ausbildungszahlen zum zweiten Mal in Folge deutlich gestiegen.

Jugendliche, die in diesem Jahr die Schule beenden, haben beste Chancen, ihre berufliche Karriere mit einer dualen Ausbildung zu beginnen: Denn die Ausbildungsbetriebe in der Region suchen weiterhin Nachwuchs.

In Mittelfranken standen im laufenden Ausbildungsjahr laut Zahlen der Arbeitsagenturen 69 Bewerberinnen und Bewerber 100 Ausbildungsplätzen gegenüber. Während die Jugendlichen nach der Schule sozusagen die Qual der Wahl hatten, mussten die Betriebe um Auszubildende „buhlen“. Letztendlich konnten bei weitem nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Dass die IHK Nürnberg für Mittelfranken das Ausbildungsjahr mit einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorjahr abschließen konnte, zeigt, dass die IHK-Berufe durchaus gefragt sind. Konkret in Zahlen: Im abgelaufenen Jahr 2023 wurden mit 7.825 Ausbildungsverhältnissen in IHK-Berufen 5,5 Prozent mehr Verträge geschlossen als im Vorjahr. Insgesamt befinden sich im Rahmen der zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung zurzeit 18.089 Azubis in den mittelfränkischen Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung in einem Ausbildungsverhältnis.

Branchenentwicklung

Die technischen Berufe verzeichneten 2023 mit 2.847 neuen Ausbildungsverträgen ein Plus von 9,2 Prozent. Besonders gefragt waren die Berufe der Elektrotechnik und da besonders die Fachinformatiker mit einem Plus von über 17 Prozent (über alle Fachrichtungen). Deutliche Zuwächse verzeichnen auch die beiden größten Berufe der Metalltechnik (Industriemechaniker plus zehn Prozent, Mechatroniker plus 15 Prozent).

In den kaufmännischen Berufen wurden 4.978 neue Ausbildungsverträge geschlossen (plus 3,6 Prozent). „Spitzenreiter“ sind hier zum zweiten Jahr in Folge die Hotel- und Gaststättenberufe (plus 29 Prozent). Auch die Finanzberufe verzeichnen deutliche Zuwächse (Banken und Versicherungen je plus 13 Prozent), ebenso wie die Industriekaufleute (plus sechs Prozent). Rückläufig sind dagegen die Ausbildungszahlen im Handel, was in erster Linie auf die Kaufleute im Einzelhandel zurückzuführen ist (minus 15 Prozent).

Berufsorientierung und Matching durch die IHK

Im zurückliegenden Jahr wurden die vielfältigen Angebote im Bereich Berufsorientierung und Matching weiter ergänzt, um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu motivieren:

  1. In einer Mobilen Beratungsbox beraten die Bildungsberaterinnen und -berater der IHK direkt vor Ort – auf Schulhöfen, Ausbildungsmessen etc.
  2. Roboter Misty unterstützt dabei – momentan überwiegend als Blickfang, der über verschiedene Ausbildungsberufe informiert. Er wird aktuell im Rahmen einer Masterarbeit an der Hochschule Ansbach mit Künstlicher Intelligenz „ausgebildet“, um im Laufe des Jahres auch eine Erstberatung übernehmen zu können.

Darüber hinaus unterstützen etliche bewährte Maßnahmen:

  1. IHK-AusbildungsScouts haben in mehr als 300 digitalen Einsätzen an allgemeinbildenden Schulen über 6.000 Schülerinnen und Schüler erreicht und über die duale Ausbildung sowie Karrieremöglichkeiten informiert.
  2. Mit der Praktikumswoche Mittelfranken konnten Schülerinnen und Schüler während der Sommerferien nach dem Motto „5 Tage, 5 Berufe, 5 Unternehmen“ in kurzer Zeit verschiedene Firmen und Ausbildungsberufe kennenlernen.
  3. Zukunftssäulen und Berufsorientierungsboxen informieren Schülerinnen und Schülern allgemeinbildender Schulen (und deren Eltern) rund um das Thema Berufsorientierung.
  4. Bei einem Elternabend in der IHK konnten sich Eltern konkret über die berufliche Bildung informieren.
  5. Mehrere Vermittlungsbörsen haben Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammengeführt.
  6. Beim KarriereKick Mittelfranken trafen Jugendliche und Unternehmen am Kickertisch in Präsenz aufeinander. Nach einem kurzen Spiel als „Eisbrecher“ konnten die Beteiligten direkt erste Bewerbungsgespräche führen.

Ausblick 2024

Im laufenden Jahr wird weiterhin die Unterstützung der Betriebe bei der Gewinnung neuer Auszubildender im Fokus stehen. Neben den Veranstaltungen und Projekten, die sich 2023 bewährt haben, wird die IHK weitere neue Formate ausprobieren, um möglichst viele Jugendliche für die duale Ausbildung zu gewinnen und vor allem die Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen zu minimieren.

Daher fand bereits am 23. Januar 2024 erstmals eine Nachrückerbörse statt. Bei dieser konnten unbesetzte bzw. wieder frei gewordene Ausbildungsplätze mit Auszubildenden besetzt werden, die ihren Ausbildungsplatz während der Probezeit verlassen oder die Probezeit an der Fachoberschule nicht bestanden haben.

Mit dem Titel Azubi des Monats kürt die IHK in diesem Jahr jeden Monat Azubis, die von ihren Ausbilderinnen und Ausbildern hierfür aufgrund besonderen Engagements über die eigentliche Ausbildung hinaus nominiert worden sind. Während die Azubis mit einem „Meet and greet“ belohnt werden, können die Ausbildungsbetriebe der Preisträger kostenfrei an der Azubi-Challenge teilnehmen.

Die Azubi-Challenge findet erstmals am 28. November 2024 in der IHK statt. In Mini-Games können Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Interessen und Neigungen zeigen, bevor es in konkrete Bewerbungsgespräche gehen kann.

Die fünf häufigsten IHK-Ausbildungsberufe in Mittelfranken (nach Zahl der Neuverträge)

  1. kaufmännische Berufe: Verkäufer/-in (577), Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement (555), Industriekaufmann/-frau (510), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (510), Kaufmann/-frau für Groß-/Außenhandelsmanagement (258)
  2. gewerblich-technische Berufe: Fachinformatiker/-in Systemintegration (362), Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung (345), Industriemechaniker/-in (298), Mechatroniker/-in (267), Elektroniker/in für Betriebstechnik (156)

Quelle: Pressemitteilung, IHK, Geschäftsbereich Berufsbildung