Hochwasserschutz im Fokus der Stadtverwaltung
Starke Regenfälle sorgten am Abend des 4. Januar bis zum Morgen des 5. Januar 2018 für Überschwemmungen und einen Großeinsatz von etwa 350 Einsatzkräften im Ansbacher Stadtgebiet. Besonders betroffen war die Dombachsiedlung. Dort setzten die Wassermassen bei einer Vielzahl von Anwesen Gärten, Garagen und Keller unter Wasser und machten zudem oftmals unbrauchbar, was dort untergebracht und gelagert war. Ein umfassendes Bild von den entstandenen Schäden und der Lage vor Ort machte sich Oberbürgermeisterin Carda Seidel am Montag und führte zahlreiche Gespräche mit Betroffenen und Vertretern der Siedlervereinigung. Als ganz praktische Unterstützung bot die OB für die besonders betroffenen Anwesen zeitnah einen kostenlosen Sperrmüll-Abholservice für unbrauchbar gewordenes Mobiliar, Teppiche, Großgeräte etc. an. In der Dombachsiedlung findet die Abholung am Donnerstag, den 11. Januar, statt. Dies wurde auch über einen Aushang der Siedlervereinigung bereits kommuniziert.
Hochwasserschutz im Ansbacher Stadtgebiet
Was das Thema Hochwasserschutz im Allgemeinen – unabhängig vom aktuellen Starkregenereignis – betrifft, befinden sich verschiedenste, aufeinander abgestimmte Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet bereits seit einiger Zeit in Vorbereitung. Schon umgesetzt wurden bauliche Verbesserungsmaßnahmen wie zum Beispiel Rückhaltungen am Knollenbuck und die Erneuerung der Einläufe „Am Wasen“. Zudem führten die Staatsforsten im angrenzenden Wald im Jahr 2017 in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach Ertüchtigungsmaßnahmen zur Freilegung von Gräben und dem Schutz der angrenzenden Baugrundstücke durch. Dies auch als Folge der Starkregenereignisse des Abends am 29.Mai 2016.
Bereits 2014 und 2015 erstellte die Stadt Ansbach für sämtliche im Stadtgebiet verlaufenden Gewässer 3. Ordnung – also die Bäche ohne die Fränkische Rezat – ein Gewässerentwicklungskonzept. Mit den Erkenntnissen aus Hochwassern und Sturzfluten wurden zudem erste Konzepte und Maßnahmen für den Hochwasserschutz entwickelt. Für den Hennenbach und den Dombach beantragte die Stadt Ende des Jahres 2017 die Aufnahme in eine sogenannte Dringlichkeitsliste beim Wasserwirtschaftsamt. Dies auch, um die überarbeiteten Fördermöglichkeiten des Freistaats zu nutzen. Bezüglich des Dombaches sollen auch die Erkenntnisse aus einer früheren Studie genutzt werden, mit Hilfe derer erstmals Hochwasserschutzmaßnahmen, so unter anderem ein Dammbauwerk am Rande des Siedlungsgebiets, ermittelt wurden. Als Maßstab dient dabei die Wassermenge eines sogenannten hundertjährigen Hochwasserereignisses. Die konkrete Planung der Maßnahmen wird im Jahr 2018 erfolgen. Danach kann es an die Umsetzung gehen.
Generell ist darauf hinzuweisen, dass Hochwasserschutzmaßnahmen im Ansbacher Stadtgebiet langfristig und zielgerichtet vorbereitet werden müssen. Die dafür notwendigen Rechtsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung sind sorgfältig durchzuführen. Hierbei müssen die maximal möglichen Förderungen in Anspruch genommen werden, um die finanziell sehr aufwändigen Maßnahmen stemmen zu können.
Turnusmäßige Pflege der Straßengräben
Das Betriebsamt der Stadt Ansbach sorgt – entgegen öffentlich geäußerter Vorwürfe – für die turnusmäßige Säuberung und Ertüchtigung – den sogenannten Unterhalt – von Straßengräben. Dabei werden Anlandungen der Gräben mit dem Bagger ausgehoben, mit Lastkraftwägen abtransportiert und entsprechend entsorgt. Pro Jahr werden hierfür ca. 80.000 € an Haushaltsmitteln aufgewendet. Allerdings bittet die Stadt um Verständnis, dass nach Starkregenereignissen, wie am 3. und 4. Januar 2018, jedoch nicht alle Mängel an Wegen, Gräben und Banketten binnen kurzer Zeit behoben werden können, jedoch nach Prioritäten und im Rahmen der Kapazitäten abgearbeitet werden.