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„Herr las Gras wachsen, die Herde der Rindviecher wird immer größer“

Letzte Woche wurde wieder derbelckt

Schillingsfürst, 20. März 2024 – Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen des Derblecken. In der Albert-Zietz-Halle erwartete die Besucher vier Stunden feinstes und unterhaltsames Programm. Dieses Jahr mussten die Veranstalter wegen des großen Andrangs sogar einen dritten Auftrittstermin einplanen.  

Musikalisch wurden die Besucher und Besucherinnen mit modernen Liedern am Saxophon begrüßt. Gekonnt beherrschte Arthur Vinivitin das Instrument und stimmte in den Abend ein. Das Spektakel begann Martin Rohn, der als Gstanzelsänger in mehreren Einlagen die Ehrengäste des Abends begrüßte.  Moderator Mathias Neigenfind als Thomas Gottschalk testete das Wissen der Lokalpolitiker. Dafür holte er sich Michael Trzybinski als Gast auf die Bühne und startete mit einer Saalwette, die der Bürgermeister von Schillingsfürst gekonnt gewann. In einem Landkreisquiz stellten stellvertretender Landrat Stefan Horndasch und Bürgermeister der Gemeinde Flachslanden, Hans Henninger, ihr Wissen auf die Probe und gewannen mit voller Punktzahl.

„Ohne Bauern keine Wurst und kein Bier für den Durst“

Beim Derblecken am Schlossberg darf natürlich auch das traditionelle Singspiel nicht fehlen. Mit einem großen Banner auf dem „Ohne Bauern keine Wurst und kein Bier für den Durst“ zu lesen war und mit viel Krach stürmten Markus Hofmann, Markus Löschel, Ralf Albig, Matthias Bär und Maja Löschel den Saal. Als großes Überthema hatten die Darsteller die Bauernproteste gewäg

hlt. Von Steuern, über Cannabis hin zu der unfähigen Ampelregierung kamen die „Bauern und Bäuerinnen“ am Ende zu dem Schluss, dass sie gerne Claus Weselsky nach seiner Karriere bei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer für den Bauernverband anwerben würden. So stünde der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich nichts mehr im Wege.

 

Christoph Maul glänzte in seiner Paraderolle als Schloss-Erbauers Fürst Philipp-Ernst

Gekonnt rollte Johannes Scheder in seiner kleinen, aber feinen Ansprache den roten Teppich für Christoph Maul aus. Dieser lief in seiner Paraderolle Schloss-Erbauers Fürst Philipp-Ernst wieder einmal Höchstleistungen auf. Gespickt mit zahlreichen Seitenhieben auf die lokale Prominenz ließ Maul kein Auge trocken bleiben. Seine Lösung für die bayrische PISA-Offensive: „Legen wir doch einfach die Fächer Religion und Mathe zusammen. Bei den Mathematikaufgaben hilft ja oft nur noch Beten.“ Maul griff in seiner Fastenpredigt aber auch lokale Themen auf. So thematisierte er die kürzliche Umordnung der umstrittenen DINKELSBÜHL-Buchstaben. Unbekannte hätten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ihrem Frust Ausdruck verliehen und ihre ganz eigenen Worte mit den Buchstaben gebildet. Welches das waren? Diese Antwort blieb Maul schuldig. Die Frage ans Publikum: Welche Wörter kann man aus DINKELSBÜHL bilden? Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort des Oberbürgermeisters der Stadt Rothenburg ob der Tauber Dr. Markus Naser:“Übles Kind“.  Sehr kreativ!

 

Möglichst wenig Müll entsorgen auf dem Bauhof? Kein Problem für die Schillingsfürster Bauhofmitarbeiter!

Den Abschluss des grandiosen Abends bildete ein Theaterstück. Thema: Unfreundlicher Kundenumgang der Schillingsfürster Bauhofmitarbeiter, gespielt von Matthias Bär, Ralf Albig und Markus Löschel. Bürgermeister Michael Trzybinski alias Werner Rauch ordnet daraufhin eine Kommunikationsschulung mit zwei Expertinnen, verkörpert von Veronika Dinzl und Regina Rothenberger, an. Im Laufe des Stücks wird allerdings ein ganz anderes Ziel verfolgt. Statt freundlicher zu den Kunden und Kundinnen zu sein, werden die Mitarbeiter hinterhältig, kreativ und noch unfreundlicher. Warum das Ganze? Schillingsfürst soll das Siegel „nachhaltige Kommune“ bekommen. Und dazu gehört, dass am Wertstoffhof möglichst wenig Müll entsorgt wird.

Unter tosendem Applaus bedankte sich Markus Löschel zusammen mit seinem Team bei dem tollen Publikum. Immer wieder eine Leistung, wie die Mitwirkenden in drei Wochen ein so facettenreiches Programm auf die Beine stellen können. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn auf dem Schlossberg wieder Derbleckt wird.