Gesamtpersonalrätin geht in den Ruhestand
Vorstand Dr. Matthias Keilen würdigt Verdienste von Gisela Schindler
Ansbach, 14. Februar 2023 – „Steh‘ zu deinen Überzeugungen“, hatten ihre Eltern gesagt. Und daran hat sich Gisela Schindler gehalten – als Bürgerin, Krankenschwester, Stationsleiterin, Personalrätin und zuletzt als Vorsitzende des Gesamtpersonalrats. Heute ging die langjährige Mitarbeiterin der Bezirkskliniken Mittelfranken in die Freiphase der Altersteilzeit – Vorstand Dr. Matthias Keilen würdigte bei der Abschiedsfeier ihre Verdienste.
Gisela Schindler verlässt die Bezirkskliniken zu einer spannenden Zeit. Gerade laufen die Tarifverhandlungen – in ganz Deutschland fordern Beschäftige im öffentlichen Dienst mehr Lohn, darunter auch viele Pflegekräfte. Gisela Schindler kann das gut verstehen. Sie hat über 30 Jahre als Krankenschwester und Stationsleiterin im Klinikum am Europakanal in Erlangen gearbeitet. Ihre Devise bis heute: „Lass‘ dich nicht klein machen und stehe für deine Interessen ein.“
Frau Schindler, bitte!
Ein Schlüsselerlebnis hatte Gisela Schindler Anfang der 1990er-Jahre als stellvertretende Stationsleiterin. Die Ärztinnen und Ärzte sagten damals noch Schwester Julia, Monika oder Anna, wenn sie eine Pflegekraft ansprachen. Zu Schwester Gisela sagten sie das bald nicht mehr. „Für meine Kolleginnen und mich war es ein Unding, mit Vornamen angeredet zu werden“, erklärt Schindler. „In jedem anderen Dienstleistungsberuf wird man auch mit Frau oder Herr angesprochen. Also haben wir über Nacht unsere Namensschilder ausgetauscht!“
Natürlich gab es Diskussionen mit den vorgesetzten Ärztinnen und Ärzten, die die Pflegekräfte von heute auf morgen mit Familiennamen anreden sollten. Doch Gisela Schindler und ihre Kolleginnen setzten sich durch. „Wir waren die erste Station in der Klinik, die das so gelebt hat“, sagt sie rückblickend.
Von der Krankenschwester zur Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats
Gisela Schindler wurde 1960 im unterfränkischen Kitzingen geboren. Dort absolvierte sie auch ihre Ausbildung zur Krankenschwester. 1989 wechselte sie ins Klinikum am Europakanal, wo sie auf der neuropsychologischen Station arbeitete, zuerst als Pflegekraft, schon bald als Stationsleiterin. Fast ihr ganzes Leben hat sie sich auch sozial engagiert, zum Beispiel in der Frauenbewegung der 1980er-Jahre oder in der Gewerkschaft. Es war also nur konsequent, dass sie 1992 Teil des Personalrats und 1995 Mitglied im Gesamtpersonalrat wurde. Zehn Jahre später übernahm sie den stellvertretenden Vorsitz im Gesamtpersonalrat der Bezirkskliniken Mittelfranken, 2020 wurde sie Vorsitzende.
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht“, sagt Gisela Schindler. „Besonders stolz bin ich unter anderem auf eine Dienstvereinbarung, mit der wir die Telearbeit in den Bezirkskliniken Mittelfranken geregelt haben. So konnten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon vor Corona eine großzügige Home Office-Regelung bieten, während viele andere Unternehmen erst im Lauf der Pandemie dazu gezwungen wurden.“
Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirksklinken Mittelfranken, dankt der scheidenden Gesamtpersonalrätin für Ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit: „Ich schätze Gisela Schindler als integre Verhandlungspartnerin, die selbstbewusst die Belange ihrer Kolleginnen und Kollegen vertritt. Gemeinsam konnten wir für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele hervorragende Ergebnisse erarbeiten. Das lag nicht zuletzt an ihrem Geschick und guten Willen, die für alle Seiten besten Lösungen und Kompromisse zu finden. Für ihren Ruhestand wünsche ich ihr alles Gute.“
So ruhig wird der Ruhestand allerdings nicht werden. Gisela Schindler wird sich mit ihrem Mann Zeit für kleine und große Reisen nehmen. Auf dem Regal stehen rund 50 Bücher, die sie noch nicht gelesen hat. Dazu kommen Konzertbesuche, Fahrradfahren und eine große Familie mit vielen Nichten und Neffen.
Quelle: Pressemitteilung, Bezirkskliniken Mittelfranken