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Feuchtwangen: +++ Sondermeldung zum Abriss der beiden Nebenfahrbahnen der Bundesautobahn (BAB) A 7 am Autobahnkreuz (AK) „Feuchtwangen / Crailsheim“ +++

Die BAB 6 wurde zwischen Samstag, 17.04.2021 – 20:00 Uhr, und Sonntag, 18.04.2021- 13:00 Uhr in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt.

Ich bin jetzt über vierzig Jahre bei der Bayerischen Polizei, so Polizeihauptkommissar und Sprecher der Verkehrspolizeiinspektion Ansbach, Thomas Klein. Mit einem „Brückenabriss“ hatte ich bislang in meinem Beruf allerdings noch nicht zu tun. So waren die vergangene Nacht sowie die Vorfeldarbeit in den zurück liegenden Monaten einsatztaktisch gewissermaßen „Neuland“ für mich. Aber auch meine älteren Kolleginnen und Kollegen unserer Dienststelle mussten weit zurückdenken, dass sie sich an einen Abbruch einer Autobahnbrücke in unserem Zuständigkeitsbereich in Westmittelfranken erinnern können.

Die Maßnahme in der vergangenen Nacht verlief aus Sicht der Verkehrspolizei Ansbach problemlos und – soweit uns bislang bekannt – ohne Zwischenfälle, besondere Vorkommnisse oder gar Unfälle, sowohl im so genannten „Baufeld“ als auch auf den umliegenden Straßen.

Für eine kleine „Episode“ sorgte am Rande ein französischer Staatsangehöriger. Der nämlich war von seinem „Navi“ angehalten worden, die BAB A 6 in Fahrtrichtung Nürnberg keinesfalls zu verlassen. So blieb er beharrlich auf der Autobahn und strandete schließlich unmittelbar vor dem Baustellenbereich am Autobahnkreuz. Glücklicherweise standen dort, quer zur Fahrbahn, zwei Sicherungsfahrzeuge des Verkehrssicherungsunternehmens. Mitarbeiter der Firma konnten den Westeuropäer binnen kürzester Zeit dann in einem persönlichen Gespräch davon überzeugen, dass es ratsamer wäre, die empfohlene Umleitungsstrecke in Kauf zu nehmen. Schlussendlich wurde der Autofahrer dann von einem Lotsenfahrzeug zurück zur Südwesttangente am Autobahnkreuz gelotst und er fuhr dort zunächst weiter in Richtung Süden, von wo aus er an der Anschlussstelle „Feuchtwangen – West“ mit einem Umkehren seine Fahrt Richtung Nürnberg fortsetzen konnte.

Die Abbruchmaßnahme der beiden Bauwerke begann am Samstagabend, 17.04.2021 pünktlich um 20:00 Uhr und war am Sonntagmittag, gegen 12:30 Uhr mit den Reinigungsarbeiten der beiden Hauptfahrbahnen in Richtung Nürnberg und Heilbronn und deren Freigabe beendet. Mit der Installation der Betontrennwände entlang des Mittelstreifens der beiden Richtungsfahrbahnen und an den beiden Nebenfahrbahnen der BAB A 6 wird das Projekt dann im Laufe des frühen Nachmittags am Sonntag, 17.04.2021 abgeschlossen sein.

Die Vorfeldarbeit und Vorbereitungen aller Beteiligten haben sich aus Sicht der Verkehrspolizei Ansbach bewährt. Einige Besprechungen und Außentermine vor Ort sowie zahlreiche Telefonate und e-mails zwischen allen Beteiligten waren zwar von Nöten.

Ungeachtet dessen trug dieser große Aufwand dazu bei, dass ich mich persönlich wohl und gut vorbereitet fühlte, so Thomas Klein, als ich mit meinem Dienst am Samstagabend um 17:00 Uhr begonnen habe. Daran änderte sich auch im weiteren Verlauf nichts. Wir waren schlichtweg aus meiner Sicht „stets gut aufgestellt“.

Schwerpunkte in unserer Vorbereitung waren:

  • das Notfall- und Sicherheitskonzept mit Rettungszufahrt, sowohl bei einem Unglücksfall im „Baufeld“ als auch auf der BAB A 7 sowie
  • die Verkehrsführung auf den Bedarfsumleitungen.

Vom Verantwortlichen der „Autobahn GmbH des Bundes“, Herrn Sichermann, wurde unter Beteiligung der ausführenden Firmen, aller örtlichen tangierten Behörden, der Freiwilligen Feuerwehren, des Rettungsdienstes und des THW ein – aus meiner persönlichen Sicht – ausgezeichnetes Konzept für einen Notfall erarbeitet; wir alle haben viel „Herzblut“ in das Projekt gesteckt! „Gott sei Dank haben wir es in der Nacht vom 17. auf den 18. April 2021 nicht gebraucht!“

Für den Fall der Fälle wäre ich mir persönlich aber sicher gewesen, dass unsere Konzeption „gegriffen“ hätte, so wie sie Herr Sichermann geplant hat. Dieses Gefühl der Sicherheit hat man meines Erachtens immer dann, wenn aus eigener Perspektive alle Beteiligten gut und im Sinne des Projekts konstruktiv zusammengewirkt haben.

Was den zweiten Bereich betrifft, der uns als Verkehrspolizei Ansbach betroffen hat, den Bereich des Verkehrs, so muss ich zunächst feststellen, dass uns grundsätzlich die so genannte „verkehrsarme Zeit“ ab Samstagabend schon sehr „in die Karten spielte“. Zwar ist über die Wochenenden sowieso weniger Verkehr auf den beiden Bundesautobahnen A 6 und A 7 unterwegs. Durch die „CORONA“-Pandemie und die damit zusammenhängenden Einschränkungen waren aber bereits am frühen Abend noch weniger Fahrzeuge auf den beiden Fernstraßen unterwegs, was für uns alle nur von Vorteil gewesen ist.

So kann ich zunächst resümieren, dass es in der Zeit zwischen Samstagabend, 20:00 Uhr, und Sonntagmittag 12:30 Uhr, so wie von uns Allen erhofft, zu keinem Rückstau auf den beiden Autobahnen gekommen ist.

Die Bedarfsumleitungsstrecken auf den untergeordneten Straßen (Staats-, Kreis- und Ortsverbindungsstraßen) waren in den frühen Abendstunden des Samstages sowie am Sonntag, ab dem späteren Vormittag, insbesondere in Fahrtrichtung Nürnberg, gut mit dem durch die Baumaßnahme verursachten Umleitungsverkehr frequentiert und belastet.

Probleme dort oder gar Verkehrsunfälle haben wir allerdings glücklicherweise nicht verzeichnen müssen. Was den Bereich der Umleitungsstrecke zwischen den Anschlussstellen „Schnelldorf“ an der BAB A 6 und „Feuchtwangen – West“ an der BAB A 7 anbelangt, müssen wir versuchen, dort für die nächsten anstehenden Projekte anlässlich dieser Großbaumaßnahme der „Autobahn GmbH des Bundes“ ein paar Schräubchen nachzustellen. Denn der Streckenbereich zwischen Unterampfrach und Haundorf mit seinen schmalen Straßen erschien mir gestern in den frühen Abendstunden nur bedingt für den überregionalen Fahrzeug- und insbesondere den Schwerverkehr geeignet. Vielleicht findet sich diesbezüglich – in Zusammenarbeit mit der Unteren Straßenverkehrsbehörde (Landratsamt Ansbach) – für die nächsten Projekte eine optimierte einvernehmliche Lösung.

In der Gesamtschau für mich persönlich, so Klein, waren die vergangenen sechzehn Stunden, die ich zum Teil persönlich vor Ort, seit heute Morgen zu Hause auf „YouTube“ im „live-stream“, erleben durfte, beeindruckend und in vielfacher Hinsicht eine „Meisterleistung“. Dabei denke ich zunächst an die nachgerade „Punktlandung“, wenn – wie vorgegeben – eine derartige Baumaßnahme nach etwa mehr als sechzehn Stunden pünktlich zum Ende gebracht wird; also das so genannte „Zeitmanagement“ passte. Es war „zehn vor zwölf“ und die ersten Fahrzeuge fuhren bereits wieder auf der Hauptfahrbahn in Fahrrichtung Nürnberg auf der BAB A 6. Ab etwa 12:40 Uhr auch in Fahrtrichtung Heilbronn. Tolle Leistung der beteiligten Unternehmen! Dann in logistischer Hinsicht, was die beteiligten Unternehmen anbelangt. Da stand aus Sicht des „Unbedarften“ und „Unbeteiligten“ Alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und kurzfristig „stand by“, auf Abruf bereit. Weiter hat mir zum Beispiel die gesamte Koordination der Abläufe, sowohl innerhalb der beteiligten Unternehmen als aber auch die Gesamtkooperation Aller zusammen, imponiert. Was zunächst für mich als Laie wie ein „heilloses Durcheinander, wie in einem Ameisenhaufen“ ausgesehen hat, wurde schon nach kurzer Zeit und schnell erkennbar ein „Zusammenspiel“, sozusagen ein „Hand in Hand“. Alles wirkte irgendwie „miteinander verzahnt“ und mit einer ausgezeichneten Choreografie.

Als Thomas Klein einmal auf der Westseite der BAB A 7 kurz vor Mitternacht vor mir sechs Bagger und zwei Radlader zusammen arbeiten sah, das sah aus wie ein Tanz oder ein Ballett dieser Baufahrzeuge. Oder beispielsweise die offene und enge Zusammenarbeit mit dem Bauträger, den Mitarbeitern der „Autobahn GmbH des Bundes“, der Autobahnmeisterei Neusitz sowie den übrigen Beteiligten. Jeder machte sich Gedanken, alle brachten sich konstruktiv in das Projekt ein. Was schlussendlich einen riesigen Synergieeffekt hatte und aus meiner Sicht erheblich zum erfolgreichen Verlauf beigetragen hat. Und es war für mich – „last and least“ – das erste Mal, dass ich in einer Einsatz- und Führungsverantwortung das Geschehen noch am Sonntag, morgens um 03:00 Uhr, als ich wieder zu Hause war, und dann – nach kurzem Schlaf – in der Früh noch vom Bett aus und später am Frühstückstisch über den „stream“ am Computer mitverfolgen konnte. Falls notwendig wäre ich aber für meine Kollegen und die übrigen Beteiligten erreichbar und auch abrufbereit gewesen.

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach/Thomas Klein