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Einweihung Kernweg Weiherschneidbach

Weidenbach/Ornbau, 6. August 2024  – Die Traktoren und Fahrräder rollen wieder über den Kernweg – im Fachjargon ein Hauptwirtschaftsweg – im Weidenbacher Ortsteil Weiherschneidbach in Richtung Burgoberbach.

Und auch die Fußgänger schnüren ihre Schuhe, um auf dem neuen knapp einen Kilometer langen Beton-Spur-Weg zu laufen. Der alte Weg war in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß, was die modernen Traktoren heutzutage betrifft. Breitere Trassen sorgen für mehr Sicherheit. Und auch der neue Kernweg vom Ornbauer Ortsteil Oberndorf in Richtung Haag ist fertig. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Ausklang im Dorfgemeinschaftshaus haben die Beteiligten den Weg in Weiherschneidbach offiziell eingeweiht.

Der Baubeginn der beiden Kernwege war im Herbst des vergangenen Jahres. Die Kosten liegen bei 825.000 Euro, das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken bezuschusst die Kernwege mit 652.000 Euro. „Die Maßnahmen sind wichtig, um ländliche Regionen zu entwickeln und für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu sorgen“, stellte Landtagsabgeordneter Wolfgang Hauber aus Weißenburg fest. „Egal ob zu Fuß, mit dem Traktor oder Fahrrad – die Wege sind für jeden und jede nutzbar.“ Vor dem Bau von Kernwegen steht immer ein sogenanntes Kernwegenetz-Konzept – in dem Fall hat es die kommunale Allianz Altmühl-Mönchswald-Region auf den Weg gebracht. „Das gemeinsame Gestalten bringt die Kommunen nach vorne“, sagte Landtagsabgeordneter Helmut Schnotz. Kernwege seien auch notwendig und wichtig, um die Dörfer vom landwirtschaftlichen Verkehr zu entlasten.

Weidenbachs Bürgermeister Willi Albrecht bedankte sich bei Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung, für die finanzielle Unterstützung – denn „viele Maßnahmen wären ansonsten gar nicht möglich“, so der Rathauschef. Auch für die Grundstückseigentümer gab es von Willi Albrecht ein Dankeschön. „Der Kernwegebau ist nur möglich, wenn die Anlieger mitziehen und etwas von ihrem Grund abgeben“, sagte der Bürgermeister. Nun ist die Gemeinde Burgoberbach gefragt, um für den Lückenschluss zu sorgen.

Diana Fichtner, zweite Bürgermeisterin von Ornbau, lobte die „unkomplizierte Zusammenarbeit“ mit dem Amt für Ländliche Entwicklung, das die Maßnahmen komplett abwickelt: von der Planung über die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern und Bodenneuordnung bis zur Finanzierung. „Das macht es für uns als Kommune viel einfacher, weil wir kein Geld vorstrecken müssen“, stellte Diana Fichtner fest. Bei den Anwohnern bedankte sich die Kommunalpolitikerin für ihre Geduld. „Ein Kernweg ist nicht nur eine Verbindung von Orten, sondern auch von Menschen“, so die stellvertretende Bürgermeisterin.

Über die Verbände für Ländliche Entwicklung (VLE) erfolgt die Abrechnung und Abwicklung der Baumaßnahmen der Teilnehmergemeinschaften. Damit kann die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz  den Kommunen ein „Rundum-Sorglos-Paket“ von der Planung bis zur Abrechnung der Baumaßnahmen bieten, sagte Behördenchef Wolfgang Neukirchner. Er begrüßte deshalb den verantwortlichen Ingenieur beim VLE, Ruben Henniger, besonders herzlich. Und er hatte bayernweite Zahlen für die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus im Gepäck: Rund 200.000 Kilometer Feldwege und 110.000 Kilometer Waldwege umfasse das Netz im Freistaat – allein in den vergangenen 60 Jahren seien 120.000 Kilometer Wege während den Flurneuordnungen entstanden. Für deren Erhalt benötige es „immense Investitionen“, stellte Wolfgang Neukirchner fest. Vor zehn Jahren rief der damalige Landwirtschaftsminister Helmut Brunner die Initiative Ländliche Kernwegenetze ins Leben. Wolfgang Neukirchner freute sich über die Teilnahme der beiden Landtagsabgeordneten an der Einweihung, weil sie dadurch sehen, „was Gutes mit den Geldern für den ländlichen Raum passiert“, so der Behördenleiter.

Die Bauzeit bei beiden Wegen lag bei rund zehn Monaten, vor vier Jahren gingen im Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken die Anträge der kommunalen Allianz Altmühl-Mönchswald-Region ein. Beton-Spur-Wege seien mit einer Lebensdauer von rund 50 Jahren sehr langlebig und mit weniger versiegelten Flächen eine umweltfreundliche Variante, sagte Christoph Kalender, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Altmühl-Mönchswald-Region. Kernwege dienten nicht nur der Landwirtschaft, sondern schafften auch einen Mehrwert für Fahrradfahrer und Spaziergänger. Die Kernwege in Mitteleschenbach und Wolframs-Eschenbach folgen voraussichtlich im kommenden Jahr, warf Christoph Kalender den Blick voraus. „Nach den Kernwegen ist vor den Kernwegen“, sagte der Vorsitzende.

Quelle: Pressemitteilung, Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken