Bezirk Mittelfranken: Suchthilfearbeit ist systemrelevant
Weidenbach, 11.12.2020 – In seiner heutigen Sitzung im Triesdorfer Forum beschloss der mittelfränkische Bezirkstag einstimmig die Forderung des „Runden Tisches Sucht“ nach Anerkennung der psychosozialen Suchthilfearbeit auf Systemrelevanz zu unterstützen.
Bezirkstagspräsident Armin Kroder wird dazu beauftragt, ein entsprechendes Schreiben an die bayerische Staatsregierung zu richten. Dem „Runden Tisch Sucht“ gehören neben politischen Vertretern Experten aus dem Suchthilfebereich an, den Vorsitz hat Christa Naaß, Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten. In seiner jüngsten Sitzung hat sich das Gremium mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit der Suchthilfe befasst. Die Experten kamen zu dem einhelligen Ergebnis, dass der psychosoziale Suchtbereich als systemrelevant eingestuft werden müsse. Suchtarbeit sei vor allem Beziehungsarbeit. Diese würde durch den Lockdown und durch die neuen Regelungen nach Wiedereröffnung der Einrichtungen erschwert. Besonders das Verbot von Gruppentreffs habe nicht nur auf die professionelle Suchthilfe, sondern auch auf die Selbsthilfe große Auswirkungen. Weil diese ein wichtiger Baustein im Hilfesystem sei, müsse auch der Selbsthilfebereich als systemrelevant eingestuft werden.