Wer sich mit Aktien beschäftigt, kennt auch den DAX. Doch wie weit geht die Geschichte des wichtigen Aktienindex zurück und welche Meilensteine waren besonders relevant?
DAX – Was ist das?
Bevor es an die Geschichte des DAX geht, stellt sich zunächst die Frage: Was ist der DAX? Es handelt sich um einen der wichtigsten Indizes der Welt. Er ist deshalb so essenziell, da er die Wertentwicklung deutscher Aktien abbildet. Immerhin beinhaltet der DAX die 40 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz von ganz Deutschland. Bereits seit Jahrzehnten wird ihm eine große Bedeutung beigemessen, sodass er jedem, der mit Aktien zu tun hat, ein Begriff ist.
Die Aktiengesellschaften, die im DAX enthalten sind, sind mindestens im General Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die Basis des Deutschen Aktienindex sind Handelsdaten aus dem elektronischen Handelssystem Xetra. Sie werden börsentäglich von 9 bis 17:30 Uhr berechnet.
Ein kurzer Umriss der Geschichte des DAX
Der Deutsche Aktienindex wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Börsen-Zeitung und der Frankfurter Wertpapierbörse entwickelt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand der DAX, welcher am 1. Juli 1988 eingeführt wurde. Damit setzt er den Index der Börsen-Zeitung fort, welche bereits seit 1959 bestand und für Menschen, die mit Aktien handeln, sehr wichtig war.
Der DAX war zunächst nur eine Ergänzung zu bereits etablierten Aktienindizes in Deutschland. Allerdings hat er jedoch alle anderen abgehängt und ist nun der Aktienindex, auf den man sich beruft, wenn es um den deutschen Markt geht. Er hat nicht nur nationale, sondern auch internationale Bedeutung.
Ursprünglich waren es nur 30 Unternehmen, die in den DAX aufgenommen werden konnten. Doch im September 2021 wurde diese Zahl auf 40 aufgestockt. Das hatte den Grund, dass der DAX die deutsche Wirtschaft noch breiter abbilden soll.
Wichtige Meilensteine in der Geschichte des Deutschen Aktienindex
Die erste Veröffentlichung am 1. Juli 1988 startete mit einem Stand von 1.163,52 Punkten. Damals waren es folgende Unternehmen, die sich im DAX befanden: Allianz, Bayer, BASF, Bayerische Vereinsbank, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, BMW, Continental, Degussa, Commerzbank, Daimler-Benz, Deutsche Babcock, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Henkel, Feldmühle Nobel, Lufthansa, Karstadt, Hoechst, Karstadt, Kaufhof, MAN, Nixdorf, RWE, Mannesmann, Linde, Schering, Thyssen, Veba, Siemens, Viag und Volkswagen.
Als im Jahr 1994 das Europäische Währungsinstitut ins Leben gerufen wurde, führte man den DAX 100 ein. Dieser gibt bis heute die Wertentwicklung der 100 solventesten Unternehmen des Aktienmarkts wieder.
Den größten Börsengang in der bisherigen Geschichte des DAX konnte man im Jahr 1996 miterleben – und zwar mit der Deutschen Telekom. Sie resultierte daraus, dass die Behörde Deutsche Bundespost privatisiert wurde. Die Nachfrage überstieg das Angebot um das Fünffache: Es waren ganze 713 Millionen Papiere. Damit konnte die Deutsche Telekom etwa 13 Milliarden Euro einnehmen. Aus der Privatisierung entstanden drei Unternehmen: Neben der Deutschen Telekom AG gingen daraus die Postbank AG sowie die Deutsche Post AG hervor.
1996 entstand der MDAX. Dieser umfasst 50 Werte aus klassischen Branchen. Sie folgen in der Rangliste nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die DAX-Werte.
Im Jahr 1998 feiert der Deutsche Aktienindex sein 10. Jubiläum. Am 20. März des Jahres überschritt der DAX die Marke von 5.000 Punkten und schloss mit 5.001,55 Punkten. Die größte Fusion fand ebenfalls in dem Jahr statt – und zwar am 7. Mai. Der US-Autobauer Chrysler und das Unternehmen Daimler-Benz fusionierten und erreichten auf Grundlage einer Marktkapitalisierung 166 Milliarden D-Mark. Es handelt sich bis heute um den größten Zusammenschluss in der Automobilindustrie.
1999 wurde eine zukunftsträchtige Technologie ins Boot geholt: Ab Juni wurde der DAX nur noch auf Basis der Xetra-Preise berechnet. Das ermöglichte es dem DAX, für die Zukunft des vollelektronischen Handels gut aufgestellt zu sein.
Im Jahr 2003 wurde er TecDAX ins Leben gerufen. Diese beinhaltet die Werte von 30 Technologieunternehmen. Sie folgten dem DAX in Bezug auf Marktkapitalisierung und Börsenumsatz.
Im gleichen Jahr folgte der Niedergang des Neuen Marktes. Der Grund: Die Spekulationsblase im Technologiesektor – auch bekannt als Dotcom-Blase – platzte. Damit sank der DAX von seinem damaligen Höchststand von mehr als 8.000 Punkten auf 2.202,96 Punkte. Erst im April 2003 erholte er sich wieder und konnte bereits im Jahr 2007 Höchststände erreichen. Am 13. Oktober 2008 kam es sogar zum größten Tagesgewinn in der Geschichte des DAX – mit ganzen 11,40 %.
Die Unternehmen, die im DAX enthalten sind, veränderten sich selbstverständlich mit der Zeit. Doch es gibt 13 Gesellschaften, die seit dem Start mit dabei sind. Dazu zählen unter anderem Allianz, BMW und Lufthansa.