Die private Kaufkraft wurde in Bayern für den Herbst mit 25.497 €/Kopf prognostiziert. Auf übrigen Plätzen folgen Hamburg, Baden-Württemberg oder Hessen. Der Dezember ist erfahrungsgemäß für den Einzelhandel einer der umfangreichsten Monate des Jahres. Deshalb wird auch hier Bayern wohl wieder an erster Stelle liegen, da im Freistaat pro Kopf mehr finanzielle Mittel für den Konsum bereitstehen.
Bayern haben viele Reserven für ihren Konsum
Unzählige Gemeinden in Bayern locken mit tollen Angeboten vor allem im Dezember Besucher in die Innenstädte. In Dinkelsbühl gibt es beispielsweise ein spezielles Konzept, um die Innenstadt zu beleben und sie mit weihnachtlichem Glanz noch attraktiver zu machen. Die Ansbacher Neustadt lud vor allem zum Black Thursday zu einem ganz besonderen Erlebnis, der Shopping Night, ein. Dass die Umsatzzahlen im Dezember steigen hängt entscheidend an der guten Einkommenssituation im Freistaat.
Das Landesentwicklungsamt Bayern zeigt mit eindeutigen Statistiken, dass das Einkommen in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. 2017 betrug das Pro-Kopf-Einkommen beispielsweise 24.963 € und damit 2,8 % mehr als 2016. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist der Unterschied sogar noch deutlicher: 43 % mehr Einkommen pro Kopf für Bayern.
Bayern kaufen weniger auf Raten
Um die Weihnachtsgeschenke einzukaufen, greift ein Teil der Konsumenten zu kurzfristigen Lösungen in Form von Krediten. Hier ist es natürlich wichtig, vorab genau abzuwägen wie hoch die Kreditsumme sein muss und darf und zu vergleichen. Der Blick auf den Schuldenatlas 2020 zeigt, dass die Bayern äußerst sparsam und clever beim Geldausgeben sind. Ca. 7,1 % der Privathaushalte sind in Bayern überschuldet, was im Vergleich zu anderen Bundesländern eher gering ist.
Es gehören immerhin zehn Landkreise in Bayern zu denen, die die niedrigsten Überschuldungsquoten haben. Hierzu gehören Straubing-Bogen sowie Neumarkt in der Oberpfalz. In der Liste des Schuldenatlas sind in Straubing-Bogen gerade einmal 5,44 % aller Bürger überschuldet und in Neumarkt in der Oberpfalz sogar nur ca. 5 %. Besonders gering ist die Verschuldung auch im Landkreis Landshut oder sowie Erding sowie Freyung-Grafenau.
Das machen bayerische Konsumenten anders: die Tricks der Sparer
Haben bayerische Konsumenten ein Geheimrezept, um Geld zu sparen, oder was machen Sie tatsächlich anders als der Rest der Bundesrepublik? Grundsätzlich ist vor allem das höhere Pro-Kopf-Einkommen in Bayern dafür verantwortlich, dass Konsumenten deutlich mehr im Portemonnaie haben. Doch auch der bewusstere Umgang mit ihrem Einkommen trägt dazu bei, dass es in Bayern eine deutlich geringere Verschuldung und dennoch wachsenden Konsum gibt.
In Bayern wird viel regional gekauft, was die Konzepte zur Innenstadtbelebung der einzelnen Kommunen und der bayerischen Regierung zeigen. Statt vor allem online auf Shoppingtour zu gehen, zieht es die bayerischen Konsumenten in die eigenen Fußgängerzonen, um dort Weihnachtspräsente zu kaufen oder den ein oder anderen Leckerbissen für das Festmahl. Damit wird nicht nur die lokale Wirtschaft unterstützt, nein, es winken durch regionale Produkte häufig auch deutlich geringere Preise. Vor allem zum Jahresende bieten sich dafür unzählige Möglichkeiten durch Single Day, Black Friday, Cyber Monday. Ursprünglich sind diese ganz besonderen Tage zum Sparen aus dem eCommerce-Bereich amerikanischer Händler nach Deutschland gekommen, aber mittlerweile haben sie auch die bayerischen Fußgängerzonen erreicht.
Wer es besonders clever anstellt, kann vor allem in den letzten Wochen vor Weihnachten für viele Produkte enorme Nachlässe erhalten. Häufig winken sogar bis zu 80 % auf Kleidung, Accessoires oder elektronische Geräte.
Bonuskarten in Bayern weit verbreitet
Bonuskarten können dabei helfen, mit jedem Einkauf wertvolle Punkte zu sammeln und damit zu sparen. In Bayern gibt es ganz besonders viele Bonuskarten, vor allem für Ausflüge und Aktivitäten mit der ganzen Familie. Dass die Bayern keinesfalls als ausschließlich traditionsbewusst und Neuen Medien gegenüber nicht aufgeschlossen gelten, zeigen auch die digitalen Lösungen für die Bonuskartennutzung. Mittlerweile lassen sich die Bonuskarten nämlich auch ganz bequem per App anwenden, um so smart alle Sparmöglichkeiten im handlichen Format auf dem Telefon zu haben.
Eine besondere Bonuskarte mit viel Sparpotenzial ist die TegernseeCard. Sie gilt für ca. 40 Leistungen und ermöglicht eine Ersparnis von 50 %. Hier lassen sich Aktivitäten der Partner nutzen, beispielsweise Kultureinrichtungen, der Besuch von Bädern, die Nutzung der Bergbahn und vieles mehr. Sparen können Inhaber der Karte auch bei Busfahrten, denn in der gesamten Ferienregion Tegernsee ist dies mit der Karte kostenfrei möglich.
Ähnliche Karten gibt es auch von anderen Regionen, beispielsweise Berchtesgaden, Schönau am Königssee sowie Ramsau. Mit der Allgäu-Walser-Card können ebenfalls über 150 Attraktionen im Allgäu genutzt werden, was natürlich für sparbewusste Bayern und ihre Gäste enormes Potenzial bedeutet.
Produkte direkt beim Erzeuger kaufen
In Bayern gibt es viel Sparpotenzial, denn viele Erzeuger haben im Freistaat ihren Sitz. So verläuft beispielsweise die deutsche Spielzeugstraße durch Ober- sowie Mittelfranken. Unzählige Spielzeuggeschäfte um Nürnberg, Coburg oder Forchheim bieten tolle handgefertigte Spielwaren zu attraktiven Erzeugerpreisen. Wer nicht online bestellt, sondern die Angebote vor Ort nutzt, spart nicht nur beim Kauf von Teddy, Puppe und Co., sondern unterstützt auch die regionale Wirtschaft.
Bayerische Biere oder fränkische Weine sowie erlesene Gewürze und Speisekreationen von Alfons Schuhbeck können ebenfalls direkt vor Ort im Freistaat erworben werden. In München gibt es beispielsweise Schuhbecks bekanntes Restaurant und den Laden, in dem es nicht nur immer wieder kulinarische Probierhäppchen gibt, sondern natürlich auch sämtliche Artikel aus dem Produktsortiment.
Der Kauf bayerischer Biere in der Brauerei vor Ort oder fränkischer Weine direkt beim Winzer bieten ebenfalls die Möglichkeit, zu sparen und ganz nebenbei neue Gaumenfreuden bei der Probe zu genießen. Die Schlossbrauerei Maxlrain bietet beispielsweise mehr als zehn Biere, die sich vor Ort probieren lassen. Dazu gehören sogar ausgezeichnete Biersorten, denn 2020 wurden zwölf Biere sogar mit DLG Gold prämiert.
Auch ein Besuch bei bayerischen Winzern kann sich lohnen, denn in Bayern werden ca. 6 % der gesamten Weinanbaufläche Deutschlands bereitgestellt. Vor allem Weißwein gehört mit über 80 % zu den bevorzugt angebauten Weinsorten und wird in über 70 Weingütern in der Region Bayern produziert. Wer den Weingütern direkt einen Besuch abstattet, kann nicht nur viel über den Weinanbau lernen und den ein oder anderen Tropfen ausprobieren. Nein, die Erzeugerabfüllung und der Kauf vor Ort sind häufig um ein Vielfaches günstiger als der Kauf im Supermarkt.
Bayern kaufen gern regional: Hofläden boomen
Regionale Produkte sind nicht nur bei Bier oder Wein gefragt, sondern auch bei Obst, Gemüse und Fleisch. Die Direktvermarktung hat viele Vorteile: kurze Lieferwege, der persönliche Kontakt zu Kunden und Produzenten sowie Preisersparnis durch den Wegfall von Zwischenhändlern. Deshalb sind die Hofläden in Bayern besonders beliebt, denn regionale Produkte stehen für Nachhaltigkeit und Qualität.
In den 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten Bayerns gibt es unzählige Hofläden und regionale Produzenten. Viele von ihnen haben sogar eine eigene Onlineseite, auf der sich Konsumenten über das Angebot informieren und bereits Vorbestellungen tätigen können. Vor allem für die Festtage empfiehlt es sich, Gänse, Hühner oder Ochsenbäckchen vorab zu bestellen, um sie dann auch möglichst sicher auf dem Festtagstisch zu wissen.