Verleihung Wolfram-von-Eschenbach-Preis 2023
Ansbach/Wolframs-Eschenbach, 11. Oktober 2023 – Seit 1980 verleiht der Bezirk Mittelfranken den Wolfram-von-Eschenbach-Preis. In diesem Jahr übergab Bezirkstagspräsident Armin Kroder die renommierte und mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung an den Puppenspieler, Schauspieler, Sänger und Gründer des Theaters Kuckucksheim Stefan Kügel. Die Förderpreise mit jeweils 5000 Euro gingen an den Bildenden Künstler Marcus Frimel, die Harfenistin Maja Taube und an die Blues-Band Muddy What?.
„Mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis und seinen Förderpreisen will der Bezirk Mittelfranken das Bewusstsein für Kultur fördern und die kreative Szene Frankens bereichern“, stellte Bezirkstagspräsident Armin Kroder in einem Pressegespräch vor der Verleihung fest. „Anerkennung und Wertschätzung regionaler Kunst und Kultur – was nicht heißt, dass diese nicht überregional bedeutend ist – tragen zum Ansehen und zur Aufwertung der Region bei.“
In ihrer Begründung zur Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises an Stefan Kügel schreibt die Jury: „Hervorzuheben ist die hohe künstlerische Qualität seines Figurentheaters, die wertvolle Kinder- und Jugendtheaterarbeit und seine immer wieder dargebotenen Gesamtkunstwerke aus Schauspiel, Puppenspiel, Gesang, Musik und Bühnengestaltung, die die Produktionen besonders eindrucksvoll machen.“ Kügel fühle sich mit der Auszeichnung wertgeschätzt und freut sich, dass er sein Schaffen in die nächste Generation tragen konnte. Bereits zwei seiner Söhne haben den Weg des Vaters eingeschlagen und unterstützen ihn bei seiner Arbeit. Er freut sich, dass der Bezirk weiterhin die Kunst und Kultur unterstützt und dies mit dem Preis auch groß auf die Fahne schreibe. Mehr große Entscheidungsträger sollten so handeln. Stefan Kügel bekam vor 19 Jahren selbst den Förderpreis und gibt den anderen Preisträgern mit auf den Weg: „Macht weiter, denn nach Corona wissen die Menschen einmal mehr zu schätzen, was die Kunst und Kultur bedeutet, sie sind hungrig danach.“
Marcus Frimel, 1989 in Bad Salzungen geboren, lebt in Nürnberg und arbeitet mit Performance, Film und Installation. Im Jahr 2020 gründete der gelernte Holzbildhauer das multidisziplinäre Kollektiv „Das Nest“, das er bis heute leitet. Frimel studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe Freie Bildhauerei (Diplom 2021, Meisterschüler von John Bock) und an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Bildende Kunst (Diplom 2021, Meisterschüler von Jochen Flinzer). Der Förderpreisträger stellt fest, dass Orte, an denen Künstler leben und arbeiten können, sehr rar sind. „Kunst braucht Ort auch für Künstler, die mit dem Studium fertig sind“, fordert er im Gespräch. Diese Orte müssen mehr gefördert und Kontakte für Kooperationen geknüpft und ausgebaut werden. Der Preis sei für ihn ein großer Motivationsschub und unterstützt ihn auch finanziell bei seiner ersten Einzelausstellung, die in zwei Monaten zu sehen sein wird.
Maja Taube, Jahrgang 1972, studierte Harfe in Nürnberg und Salzburg, sie arbeitet als freie Musikerin und Instrumental-Lehrerin an verschiedenen Instituten. Das Repertoire der Künstlerin ist weit gespannt von Klassik über Jazz bis zu Weltmusik, vom Pop bis zu Minimal Music. Sie tritt mit der Konzertharfe ebenso auf wie mit der kurzseitigen keltischen oder chromatischen Harfe. Taube gibt Soloprogramme, spielt in Ensembles wie der Metropolmusik und nimmt an überregionalen und internationalen Harfenfestivals teil. Mehrere CD-Produktionen dokumentieren ihr vielseitiges Schaffen. „Menschen ernähren sich von Kunst und sind Futter für den Geist und die Seele“, so Taube. Es brauche einen Welt, in der das Krumme, Handgemachte und Persönliche wertgeschätzt wird. Für Maja Taube war der Erhalt des Preises eine große Ehre und fungiert für sie auch als Türöffner für Bühnen. „Einige Lokalmatadore haben den Preis schon bekommen und es ist mir eine Ehre, mich in diese Riege einzureihen.“
Die Bluesband Muddy What? hat sich 2006 gegründet. Die drei gebürtigen Schwabacher Fabian Spang (Gitarre, Gesang), Ina Spang (Gitarre, Mandoline) und Michael Lang (Schlagzeug, Bass) schreiben eigene Songs oder covern andere Stücke, die dann originell uminterpretiert werden. Ihre unver- wechselbare moderne und erfrischende Note, verbunden mit Virtuosität und Originalität begeistert das Publikum. Vor zwei Jahren gewann Muddy What? die German Blues Challenge in Eutin, Schleswig-Holstein, ein deutschlandweiter Wettbewerb für Bluesmusik. Die Musiker sind berührt und dankbar und freuen sich sehr über die Auszeichnung. Auch hier ist die Wertschätzung ein großes Thema. Die Band schaut zuversichtlich in die Zukunft und wünschen sich so lange wie möglich mit der Musik weiterzumachen und Menschen zu erreichen.
Infos: Pressemitteilung Bezirk Mittelfranken