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Start neues Ausbildungsjahr im Handwerk – Zahlen und Einblicke sowie Interviewpartner Betrieb und Auszubildender

Der 1. September naht und damit der Start in ein neues Ausbildungsjahr. Das Handwerk in Mittelfranken brummt und ist fast wieder auf dem sehr guten Vorkrisenniveau.

Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken, dazu:  „Bei der Beschäftigungsentwicklung zeigt sich die Stärke des Handwerks gleich doppelt: Erfreulich ist erstens, dass das Handwerk seine Beschäftigtenzahlen stabil halten konnte. Das sind in Summe 126.100 Personen, die im mittelfränkischen Handwerk tätig sind. Zweitens – das Handwerk bildet auch weiter aus. Bis zum 31. Juli 2021 lagen uns 1.751 Ausbildungsverträge zur Registrierung vor. Dies ergibt gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,41 Prozent. Und es geht noch mehr – weiteren knapp 1.000 jungen Nachwuchshandwerkern bieten unsere Betriebe aktuell hervorragende Zukunftschancen in Form eines Ausbildungsplatzes.“

Handwerk baut die Zukunft

Das Handwerk umfasst über 130 Ausbildungsberufe. Es ist also für jeden etwas dabei: Für die Techniker und die Kreativen, für die Kopf- und die Handwerker, für die Feintüftler und für die Ranklotzer. Doch wer legt eigentlich fest, was ein Auszubildender lernen muss? Wer erstellt die Lehrpläne, wer hat den Blick auf die Welt, damit neue Entwicklungen sofort Eingang in die Ausbildung finden? Und was tut sich hier gerade? Matthias Braun, Leiter der Abteilung Berufsbildung bei der Handwerkskammer für Mittelfranken, kennt sich aus. „Das Handwerk ist selbstverwaltet. Das bedeutet, dass meistens von Seiten der Berufsverbände, also direkt aus der Praxis, Änderungen im Lehrplan der Auszubildenden vorgeschlagen werden. Im Alltag der Betriebe merken diese sofort, wenn sich neue Trends abzeichnen und geben diese Information an die Verbände weiter“, erklärt er. „Deshalb gibt es heute auch keinen Büromaschinenmechaniker mehr, sondern den Fachinformatiker.

 Aus sieben mach fünf

Kürzlich ordneten die Elektroniker ihren Beruf neu. Vier Jahre waren deutschlandweit Experten der Berufsbildung zugange, bis sie mit der Neuordnung der unterschiedlichen Berufe im Elektrohandwerk zufrieden waren. Denn „Rasten bedeutet Rosten“ und gerade das Elektrohandwerk ist von ständigen Veränderungen und vor allem von der zunehmenden Digitalisierung geprägt. Die Konsequenz? Aus sieben Berufen im E-Handwerk wurden fünf.

Neu geschaffen wurde der Elektroniker für Gebäudesystemintegration

„Es gibt kein Gebäude mehr ohne intelligentes elektrisches System. Doch es reicht nicht, wenn das Licht an und aus geht oder sich die Jalousien heben und senken. Die Jalousien müssen sich bei starker Sonnen- einstrahlung senken, die Kühlung oder auch die Heizung erkennt das und passt sich entsprechend an. Die komplexe Zusammenarbeit der einzelnen Komponenten definiert das erfolgreiche Smart Home“, sagt Ferdinand Weinbacher, Leiter der Technischen Informationsstelle beim Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk. „Dieses anspruchsvolle Thema kann man nicht einfach in einer der anderen Ausbildungen mit abdecken. Es ist ein eigener Beruf.“ Für wen ist dieser Beruf etwas? Für Menschen mit ein bisschen „Kupfer im Blut“, mit anderen Worten: Sie müssen Spaß daran haben, komplexe Leitungs- und Schaltsysteme zum Laufen zu bringen und den Wunsch in sich tragen, dass sie wissen wollen, was sie da tun. Gewissenhaft und zuverlässig sollten ihre Charaktereigenschaften sein. Und Offenheit für neue Technologien sollte sie prägen, denn die Digitalisierung schafft ständig Neuerungen. Wer gerne anpackt und zugleich das Notebook als liebstes Arbeitsmittel hat, der ist hier genau richtig.

Der Elektroniker für Gebäudesystemintegration soll „der wachsenden Nachfrage nach dem Zusammenführen von Smart-Home-Anwendungen im Bereich Wärme-, Energieerzeugung- und Energiemanagementlösungen der im Gebäude beteiligten Gewerke Rechnung tragen. Er ist damit ein Bindeglied zu Planern im Bereich smarter und gewerkeübergreifender Gebäudetechnologien“, betont Weinbacher.

Im mittelfränkischen Handwerk gibt es noch viele offene Lehrstellen. Gerade jetzt ist der Zeitpunkt, seine Zukunft in die Hand zu nehmen und noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung im Handwerk unser aller Zukunft mitzubauen. (https://www.lehrstellen-radar.de/)

 

Quelle: HWK Mittelfranken