Anzeige

Stadtradelergebnis 2020 – Forderungen vom Team Sonnenblume an Stadt Ansbach

Ansbach, 28.07.2020 – 19 Teams haben sich 2020 am Stadtradeln beteiligt, das Team Sonnenblume hat mit 101 von 355 Radelnden mehr als ein Viertel der Radlenden gestellt und 19.457 der 83.050 Ansbacher Kilometer zusammengetragen. Damit belegen das Team in den Kategorien „größtes Team“ und „meiste Team-Kilometer“ Platz eins, jeweils gefolgt von der USAG (15.443 km / 80 Radelnde).

Am meisten Kilometer pro Kopf ist das Team Flexi mit 905 km geradelt, das Team Sonnenblume belegt mit 193 Kilometer immerhin Platz 12. Bei den Mandatsträger-Wertungen haben wir 5 der 15 angetretenen  Stadträt*innen in unseren Reihen. Mit dabei auch Stadtradelstar Sabine Stein-Hoberg, die als einzige Ansbacher Mandatsträgerin auf das Auto verzichtet hat.

Wie die Stadt Ansbach als Ganzes im Vergleich mit Städten ähnlicher Größe in Bayern und Deutschland abgeschnitten hat, findet sich hier.

Ansbach im Stadtvergleich – schlechtes Ergebnis wegen Fahrradinfrastruktur?

Der aktuelle Platz 28 (für 83.050 km) unter den bayerischen Kommunen mit 10.000 – 49.999 Einwohnern ist
verglichen mit Städten wie Gunzenhausen (Platz 2; 210.000 km), Nördlingen (Platz 8; 147.233 km) oder
Eichstätt (Platz 12; 140.784 km) angesichts der deutlich größeren Einwohnerzahl eher beschämend.

Das liegt auch daran, dass in Ansbach die Fahrradinfrastruktur im Argen liegt und immer noch bei Planungen gegenüber dem motorisierten Verkehr das Nachsehen hat. Wer zum Beispiel auf der Seite der Stadt nach dem Stichwort „Radverkehrskonzept“ sucht, findet dort ein Dokument auf dem Stand von 2009.

Das Team Sonnenblume fordert deshalb die Stadt Ansbach auf, bis zum Stadtradeln 2021 eine Wende einzuleiten:

  1. Fahrradunfälle müssen systematisch analysiert werden, z. B. in der Feuchwanger Straße oder am
    Hohenzollernring. Es braucht mehr separate Radwege, mit roter Farbe markiert und mit Sichtbezug zur Straße.
  2. Wo benutzungspflichtige Radwege sinnvoll sind, sollten Radler*innen auf beiden Seiten der Straße in
    Fahrtrichtung fahren können. Eine Radspur auf der falschen Fahrbahnseite führt oft zu Gefahrensituationen; vor allem, wenn es sich wie in Ansbach aus Platzgründen oft um einen kombinierten Rad/Fußweg handelt. Kurzfristig könnte z. B. in der Feuchtwanger Straße Fußwege für Radelnde freigegeben werden.
  3. In Ansbach fehlen nach wie vor Radstreifen, Radwegzuführungen und aufgeweitet Radaufstellstreifen. Im Moment wird da mit fast jeder neuen Baustelle eine Chance vertan und der Status Quo zementiert.
  4. Radstreifen müssen ausreichend breit sein und genug Abstand bieten. In der Bahnhofstraße sind sie viel zu schmal und wegen der parkenden Autos gefährlicher als eine Straße ohne Radstreifen.
  5. An den Ampeln von Rad/Fußwegen ist auf dem Bordstein jetzt schon zu wenig Platz zum Aufstellen,
    besonders mit Anhänger oder Lastenrad. Wie sollen es da zu einer Verdoppelung des Radverkehrs kommen?
  6. Ansbach hat immer noch zu viele Drückampeln und Ampeln, die zwar umgestellt wurden, deren Schalter aber weiterhin zum Drücken auffordert. Diese sollten automatisch Blinken, wenn Grün kommt.
  7. Ansbach ist groß genug für ein professionelles System mit Leihrädern und Leih-Lastenrädern.
  8. Es fehlen immer noch überdachte Abstellanlagen, vor allem am Bahnhof, an den Schulen und an den
    Einkaufsmöglichkeiten.
  9. Ansbach braucht bessere Radwege zwischen Orten, z. B. fehlt schon lange der Radweganschluss nach
    Rügland oder eine bessere Radverkehrsführung Richtung Bernhardswinden, Eyb und Schalkhausen.

Quelle: Bernhard Schmid