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Kuchen macht glücklich/Theresa Ulm ist Existenzgründerin und Heimatunternehmerin

Leutershausen, 26. September 2024 – „Kuchen macht glücklich“ steht mit lila Kreide geschrieben auf einer Tafel vor dem neueröffneten Café von Theresa Ulm. Vor rund zwei Wochen hat sie das kleine Geschäft „Genuss-Konditorei“ eröffnet, das im Gebäude eines Discounters untergebracht ist – schon vorher gab es an gleicher Stelle einen Bäcker, doch der stand jahrelang leer.

Ein neues Geschäft in Leutershausen ist ein wahres Eldorado für alle Schleckermäulchen.

Der Raum hat große Glasfronten, durch die viel Licht fällt, die Ausstattung ist modern und schlicht: große Holztische und bequeme Stühle mit Stoff bezogen. Apfel-Haselnuss-Streuselkuchen, veganer Karottenkuchen, Schokobananen-Schnitten oder Vanille-Blaubeer-Muffins buhlen um die Gunst der Kundinnen und Kunden. In einem Holzregal stehen selbstgemachte fruchtige Marmeladen, Gelees oder Kekse.

Zufällig stieß Theresa Ulm beim Einkaufen mit Ehemann Christian Klasen auf das Geschäft etwas abseits vom Ortskern der Stadt Leutershausen. Die Konditorin richtete sich in einem der hinteren Räume eine Backstube ein, im vorderen Bereich ist das Café mit einer ausladenden Glas-Vitrine samt dem glücklich machenden Kuchen. „Alles in allem steckt ein Kleinwagen in meinem Geschäft“, stellt die Jungunternehmerin fest. Kühlschrank, Theke und Kaffeemaschine kosteten rund 17.000 Euro – vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken kam über die Kleinstunternehmer-Förderung ein Zuschuss über 30 Prozent. Anfang der 2000er Jahre machte Theresa Ulm eine Lehre als Köchin in Reichelshofen. Danach war sie Chefin der Patisserie und setzte ab dem Jahr 2012 noch eine Ausbildung als Konditorin obendrauf – 2016 kam der Meister dazu.

Über Stationen in Regensburg, Hamburg und Bremen führte Theresa Ulm der Weg zusammen mit Ehemann und den beiden Kindern vor drei Jahren zurück nach Westmittelfranken. „Da kam die Idee auf, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen“, erzählt sie. Seit dem vergangenen Jahr liefert sie Kuchen an ein Lokal in Rothenburg und im integrativen Café Karl in Ansbach ist sie einmal in der Woche, um mit den Mitarbeitern mit Handicap zu backen. In einem Umkreis von 50 Kilometern ist Theresa Ulm auch als Lieferantin von Hochzeits- und Geburtstagstorten unterwegs. „Der kreative Teil dabei macht mir am meisten Spaß“, sagt die Konditorin. „Ich sehe auch gerne die Reaktionen der Menschen auf meine Kuchen und Torten.“ Auch deswegen lag das Café in Leutershausen für sie auf der Hand – Auge in Auge mit den Kunden sozusagen. So weit möglich verwendet Theresa Ulm Produkte aus der Region und nur Dinkelmehl – Weizenmehl kommt bei ihr nur fürs Weihnachtsgebäck zum Einsatz. Und welcher Kuchen schmeckt am besten? „Alles, was sie macht, ist gut“, gibt Christian Klasen als Antwort – aber besonders gerne hat er Donauwelle und Schokobanane.

Theresa Ulm ist Teil des wachsenden Netzwerks „HeimatUnternehmen“, das das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken flexibel und unbürokratisch unterstützt – von der Idee bis zur Umsetzung. In Mittelfranken steht „HeimatEntwickler“ Daniel Rieth den über 80 Unternehmerinnen und Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite. Dazu gehört auch, die richtigen Leute zusammenzubringen und passende Finanzierungsmöglichkeiten aufzutun. „Wichtig ist es als HeimatUnternehmer, auch etwas für das Gemeinwohl zu machen und dadurch Werte zu schaffen“, erklärt Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. „Das kann beispielsweise der Gastwirt sein, der für die Wiederbelebung einer Wirtschaft im Ort sorgt und damit einen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und Arbeitsplätze schafft.“

Für Theresa Ulm ist das Netzwerk ein Glücksfall, denn Daniel Rieth stärkt ihr den Rücken, wenn es mal nicht so rund läuft – beispielsweise mit dem Ausfüllen der notwendigen Anträge. Und wenn er im Geschäft einen Kaffee trinkt, gibt er auch Tipps, welche gekühlten Getränke gerade besonders angesagt sind. „Die Begleitung von kreativen Menschen auf ihrem Weg ist wesentliches Ziel der Initiative HeimatUnternehmen. Es ist wunderbar zu sehen, wie dabei aus Ideen Wirklichkeit wird. Dabei werden auch die ländlichen Räume in ihrer Funktion als Arbeits- und Lebensstandort gestärkt“, so Marlene Huschik vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.

Viele Kontakte hat Theresa Ulm schon geknüpft – denn der Netzwerk-Gedanke schwingt immer mit bei „HeimatUnternehmen“. Kooperationen laufen mit zwei Unternehmerinnen – beide ebenfalls aus Leutershausen. Unter anderem Blumen, Deko-Artikel und Essig-Trüffel bezieht Theresa Ulm von den beiden Frauen. Für die Zukunft wünscht sich die Konditormeisterin einen Inklusionsmitarbeiter – wie im Café Karl in Ansbach – und auch einen Auszubildenden, damit das Handwerk nicht ausstirbt, stellt Theresa Ulm fest. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Öffnungszeiten des neuen Geschäfts im Steinweg in Leutershausen sind: Montag und Dienstag von 10.30 Uhr bis 16 Uhr, Samstag von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr. Weitere Infos gibt es um Netz unter: www.genuss-konditorei.de.

Quelle: Pressemitteilung, Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken