Konjunkturbericht zum 2. Quartal der Handwerkskammer Mittelfranken
Mittelfranken, 07,08,2020 – Der Start in den Frühling wurde dem mittelfränkischen Handwerk – wie auch der weltweiten Wirtschaft – gehörig verdorben. In einem bislang nicht für möglich gehaltenen Ausmaß hat der als Coronavirus bezeichnete Erreger SARS-CoV-2 gewissermaßen die Welt auf den Kopf gestellt.
Die zuerst im chinesischen Wuhan im Dezember 2019 festgestellte Infektion hat sich innerhalb weniger Wochen weltweit verbreitet und bereits jetzt zu katastrophalen ökonomischen und sozialen Einschnitten geführt. Unter den angeordneten Kontaktbeschränkungen und Schließungen litten mit Blick auf das Handwerk vor allem die verbrauchernahen Dienstleister, Gesundheits- und Lebensmittelhandwerke, sowie Kfz-Werkstätten. Oft bleiben die Kunden aus Verunsicherung oder Vorsicht fern. Der damit einhergehende Konsumeinbruch spiegelt sich in der gegenwärtigen Situation des mittelfränkischen Handwerks wider. Einzig die Bau- und Ausbauhandwerke konnten u.a. durch das gute Auftragspolster ihre Tätigkeit noch mehr oder weniger störungsfrei fortsetzen.
- Gesamtzufriedenheit liegt bei 69,7 Prozent
- 76,7 Prozent der Handwerksbetriebe erwarten verbesserte oder gleiche
Geschäftslage - Auftragspolster über alle Gewerke beträgt fast 8,5 Wochen
- Getrübte Stimmung des mittelfränkischen Handwerks
- Bau- und Ausbauhandwerk ist Stabilitätsanker
Den gesamten Konjunkturbericht 2. Quartal 2020 könnt Ihr hier einstehen.
Statements zum Konjunkturbericht 2. Quartal 2020
Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Auch das sonst so solide, überwiegend regional fokussierte mittelfränkische Handwerk spürt die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie. Allerdings sehr gewerkespezifisch – es gibt corona-bedingt kein einheitliches Bild des mittelfränkischen Handwerks. Das traditionell starke Bau- und Ausbauhandwerk ist dabei unser Stabilitätsanker. Doch wie die Gesamtwirtschaft und Gesellschaft blicken auch wir in eine ungewisse Zukunft.“
Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Das mittelfränkische Bauhauptgewerbe war und ist stark. Das gute Konsumklima von 2019 und die anhaltende Bautätigkeit tragen uns dieses Jahr und prägen die aktuelle Geschäftslage unserer Mitgliedsbetriebe.“
Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Trotz Umsatzeinbußen durch die Schließung von Café-Bereichen und Sitzmöglichkeiten in Ladengeschäften und dem Wegfall des Cateringgeschäfts aufgrund abgesagter Familienfeiern und Events beurteilen zwei von drei Lebensmittelhandwerkern ihre aktuelle Geschäftslage als mindestens befriedigend. Zum Glück – denn es sind gerade sie, die systemrelevant sind – hier geht es um unsere Ernährung mit Produkten aus der Region.“
Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Die Auftragsbücher werden dünner und verzeichnen nun einen Vorlauf von durchschnittlich 8 Wochen. Positive Ausreißer sind das Bauhandwerk von 13 Wochen und das Ausbauhandwerk von 9 Wochen. Im Vergleich zu manch anderen Branchen können wir aber immer noch sagen „#MachHandwerk – starte Deine berufliche Zukunft im Handwerk. Aktuell sind noch knapp 1.000 Lehrstellen unbesetzt. Das sind 1.000 Möglichkeiten für den Start in eine sichere, sinnstiftende Zukunft. Sicher auch, weil die Zahl der im Handwerk Beschäftigten stabil bleibt.“
Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Trotz zum Teil sinkender Umsatzerlöse und unveränderten Investitionen bei der Hälfte der Betriebe können sich die Mittelfranken freuen – neun von zehn Handwerker geben steigende Einkaufspreise nicht an ihre Kunden weiter. Wir stehen für Zukunft und gestalten sie aktiv hier vor Ort mit.“