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Förderverein unterstützt Kardiologie

„Intravaskuläre Lithotripsie“ ermöglicht Beseitigung von Kalkablagerungen in Herzkranzgefäßen mittels Ultraschallwellen

Ansbach, 29. November 2023 – Die Intravaskuläre Lithotripsie (IVL) mittels „Shockwave-Ballon“ ist eine neue und schonende Therapie zur Beseitigung starker Verkalkungen der Herzkrankgefäße. Dank einer großzügigen Spende der Freunde und Förderer des Klinikums Ansbach kann dieses Verfahren jetzt auch in Ansbach angeboten werden.

Die Technologie steht seit kurzem in den beiden Herzkatheterlaboren des Klinikums zur Verfügung. Der Förderverein hat die Anschaffung mit 9.500 € unterstützt.

„Die Herzkranzgefäße verlaufen kranzförmig rund um das Herz und versorgen den Herzmuskel mit Blut. Lagert sich an deren Wänden Kalk an, verhärtet dies die Gefäße und sie werden starr“, erklärt Dr. med. Hansmartin Jetter, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, der gemeinsam mit seinen Oberärzten und einem qualifizierten Team aus Fachpflegekräften täglich mehrere Eingriffe am Herzen vornimmt. Folge ist eine unzureichende Versorgung des Herzmuskels mit Blut. Symptome wie Schmerzen oder Druck auf der Brust wie auch Atemnot beeinträchtigen die Patienten stark. Während die Beschwerden anfangs nur bei körperlicher Belastung auftreten, werden Sie mit zunehmender Verkalkung intensiver und können einen Herzinfarkt auslösen.

Bei Engstellen oder Verschlüssen der Herzkranzgefäße kann im Herzkatheterlabor der Blutfluss zum Herzmuskel mittels Ballonaufdehnung und Einlage eines Metallgerüstes, eines so genannten Stents, in der Regel wiederhergestellt werden. In einigen Fällen werden die behandelnden Ärzte allerdings vor große Herausforderungen gestellt, etwa dann, wenn die Herzkranzgefäße aufgrund starker Verkalkung mit der herkömmlichen Methode nicht ausreichend aufgedehnt werden können.

„Solche hartnäckigen Verkalkungen treten immer häufiger auf, insbesondere bei Diabetikern und älteren Patienten“, so Dr. Jetter. Die Methode des Auffräsens mit einem Diamantbohrer, werde am Klinikum Ansbach zwar seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt, sie bringe aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Deshalb freut es den Chefarzt besonders, dass durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins ab sofort ein neues, schonendes und dabei hocheffektives Verfahren zum Einsatz kommen kann: Die intrakoronare Lithotripsie.

„Mit diesem Verfahren geht es Gefäßverkalkungen an den Kragen“, so der Kardiologe. Ähnlich wie bei Nierensteinen kommt dabei eine Stoßwellentherapie zum Einsatz. Über einen speziellen Ballonkatheter, der über die Handgelenks- oder Leistenarterie eingeführt wird, können damit auch hartnäckige Verkalkungen zertrümmert werden. „Ein externer Generator erzeugt eine Spannung, die im Ballon zu einer elektrischen Entladung führt und ein Kochsalz-Kontrastmittel-Gemisch verdampft. Dadurch entstehen Ultraschalldruckwellen, so genannte Stoßwellen, die den Kalk zertrümmern, das umliegende Gewebe aber nicht verletzen“, so beschreibt Jetter das Verfahren.

Nach dieser Behandlung kann sich der Stent optimal im Herzkranzgefäß entfalten und dieses sicher stützen. Patientinnen und Patienten spüren während des ohne Narkose durchgeführten Eingriffs nur ein leichtes Ziehen in der Brust. Sie können anschließend auf die Normalstation verlegt und in der Regel bereits am nächsten Tag wieder entlassen werden.

„Als Förderverein haben wir die Anschaffung sehr gerne finanziert“, betont Vorsitzender Klaus Dieter Breitschwert. „Für uns stehen Patienten, Ärzte und weitere Mitarbeiter im Vordergrund. Wenn von unseren Zuwendungen alle profitieren, dann haben wir unser Ziel erreicht.“

Quelle: Pressemitteilung, ANregiomed