Dynamischer Arbeitsmarkt in Westmittelfranken bietet Chancen
Ansbach, 02.01.2020 – Wie erwartet ist im Dezember die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat in Westmittelfranken saisonbedingt angestiegen. Insgesamt sind 4.185 Arbeitslose bei den Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth gemeldet, im Vergleich zum November ist dies ein Plus von 194 Personen. Verglichen mit dem Vorjahreswert steigt die Zahl der Arbeitslosen um 228. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,5 Prozent (Vormonat: 2,4; Vorjahresmonat: 2,4).
„Betrachtet man nur allein diese Zahlen, dann wirkt der mittelfränkische Arbeitsmarkt mit seiner im Vorjahresvergleich saisonbedingt nur leicht zunehmenden Arbeitslosenzahl relativ stabil. Bei einem Blick in die Zu- und Abgangsstatistik wird dagegen eine enorme Dynamik deutlich. Aufgrund der konjunkturellen Lage werden häufig Befristungen nicht verlängert und zum Teil bereits auch unbefristete Verträge gekündigt. So kommt es zu einer Zunahme der Arbeitslosmeldungen vor allem im Bereich des Arbeitslosengeldes I. Nach wie vor bietet aber der Arbeitsmarkt aufgrund seiner Bewegtheit auch zahlreiche Chancen, unter anderem auch für Menschen, die schon länger ohne Arbeit sind. Dies führte im Bereich des SGB III zu einer Zunahme der Abmeldungen im Vergleich zum Vorjahresmonat.“, berichten Thomas Dippold, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Fürth und Norbert Gehring, Bereichsleiter der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg über die aktuellen Zahlen.
Im Bestand der „Arbeitslosengeld-I“-Bezieher sind im Dezember 1.133 Zugänge zu verzeichnen (VJ 980), 952 Menschen melden sich dagegen aus dem Leistungsbezug ab (VJ 851). Der Zugang an Kunden, die bei den Jobcentern „Hartz-IV“-Leistungen beziehen, liegt bei 457 (VJ 500), aus diesem Bezug abgemeldet haben sich 439 Kunden (VJ 564).
„Auch die bisher noch nicht in den Arbeitslosenzahlen ersichtlichen Betriebsschließungen werden uns voraussichtlich in den nächsten Monaten weiter beschäftigen und die Dynamik des Arbeitsmarktes hochhalten.“, so Dippold und Gehring.
Arbeitsstellenangebot
Im Dezember sinkt die Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Arbeitgeber melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im Laufe des Monats 1.076 neue Arbeitsstellen. Insgesamt sind Ende Dezember 4.695 freie Stellen im Bestand, 160 weniger als im Vormonat und 586 weniger als im Vorjahresmonat.
Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 13.441 freie Arbeitsstellen für den Agenturbezirk Ansbach-Weißenburg gemeldet. Das entspricht einem Rückgang um 3,1 Prozent bzw. 436 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Mit 1.109 Stellen kommt knapp ein Viertel der Vakanzen aus der Zeitarbeit. Außerdem wird im verarbeitenden Gewerbe (677), dem Handel (589), dem Gesundheits- und Sozialwesen (570) und dem Baugewerbe (450) verstärkt nach Personal gesucht.
Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen
Von den arbeitslosen Menschen unserer Region sind 63,2 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet und werden von der Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt im Vergleich zum Vormonat die Zahl um 262 auf 3.775 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies 314 Menschen mehr.
Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 36,8 Prozent der Arbeitslosen gemeldet. Diese sind in Betreuung bei den Jobcentern. Hier sind mit 2.198 Personen 27 mehr registriert als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahreswert sind es 355 weniger.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat im SGB III-Bereich um 44 Personen, im SGB II sogar um 199. Insgesamt sind noch 1.153 Menschen ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.
Stadt und Landkreise
Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach bleibt mit einem Wert von 3,4 Prozent auf Vormonats- und Vorjahresniveau. Die Zahl der Arbeitslosen bleibt mit 809 beinahe unverändert zu Vormonat (+8) und Vorjahr (+18).
Von den arbeitslosen Menschen in der Stadt Ansbach sind 52,8 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet. Diese werden von der Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt im Vergleich zum Vormonat die Zahl um vier auf 427 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 111 Personen mehr.
Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 47,2 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen registriert. Diese werden vom Jobcenter betreut. Hier nimmt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um vier Personen zu und liegt bei 382. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 93 Personen weniger.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen bleibt im Stadtgebiet Ansbach im Vergleich zum Vorjahresmonat im SGB III stabil, im SGB II sinkt sie um 36. Insgesamt sind noch 103 Menschen ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.
Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 2.227 freie Arbeitsstellen für das Stadtgebiet Ansbach gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2 Prozent bzw. 47 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Es sind aktuell 730 freie Arbeitsangebote (Vormonat +55, Vorjahr +58) im Bestand. Mit 199 Stellen kommt ein Großteil der Vakanzen aus der Arbeitnehmerüberlassung. Außerdem wird im Gesundheits- und Sozialwesen (113), im Handel (84) und für den Bereich „Verkehr und Lagerei“ (36) verstärkt nach Personal gesucht.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Im Landkreis Ansbach steigt die Arbeitslosenquote im Vergleich zu Vormonat um 0,1 Prozentpunkte, im Vergleich zum Vorjahr bleibt sie stabil. Sie liegt bei 2,1 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen erhöht sich seit November um 107 auf jetzt 2.288 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 59 Menschen mehr gemeldet.
Von den arbeitslosen Menschen im Landkreis Ansbach sind 64,5 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet und werden durch die Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt die Zahl im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt um 108 auf 1.476 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies 153 Personen mehr.
35,5 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen sind im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) registriert. Diese werden vom Jobcenter betreut. Die Zahl der Arbeitslosen bleibt im Vergleich zum Vormonat stabil. Verglichen mit dem Dezemberwert des Vorjahres sinkt sie um 94.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Landkreis Ansbach sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat in beiden Rechtskreisen; im SGB III mit 20 Personen um 13,9 Prozent, im SGB II mit 54 Meldungen um 12,1 Prozent. Insgesamt sind noch 518 Menschen ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.
Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 4.902 Arbeitsstellen für den Landkreis Ansbach gemeldet. Das entspricht einer Reduzierung um 4,9 Prozent bzw. 255 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Es sind aktuell 1.690 freie Arbeitsangebote (Vormonat -191, Vorjahr -316) im Bestand. Mit 410 Stellen kommt knapp ein Viertel der Vakanzen aus der Arbeitnehmerüberlassung. Daneben wird im verarbeitenden Gewerbe (311), dem Handel (223) dem Baugewerbe (172) und im Gesundheits- und Sozialwesen (166) verstärkt Personal gesucht.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim
Im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim steigt die Arbeitslosenquote im Vergleich zu Vormonat um 0,2 Prozentpunkte, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 1,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen erhöht sich seit November um 79 auf jetzt 1.088 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 151 Menschen mehr gemeldet.
Von den arbeitslosen Menschen des Landkreises sind 56,0 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet. Diese werden durch die Agentur für Arbeit betreut. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 44,0 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen registriert. Sie werden vom Jobcenter betreut.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt im Vergleich zum Vorjahresmonat sowohl im SGB III (+2) als auch im SGB II (+23). Insgesamt sind 192 Menschen ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.
Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 2.457 Arbeitsstellen gemeldet. Das entspricht einem Minus von 6,1 Prozent bzw. 159 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Es sind aktuell 956 freie Arbeitsangebote (Vormonat -40, Vorjahr -68) im Bestand. Die meisten Vakanzen kommen aus der Arbeitnehmerüberlassung (256), dem verarbeitenden Gewerbe (147), dem Handel (126), dem Baugewerbe (85) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (82).
Quelle: Agentur für Arbeit Ansbach