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Die HSWT unter grünem Dach

Triesdorf, 26. Oktober 2023 – Die grüne Hochschule schafft Artenvielfalt – auch in baulicher Hinsicht. Das Flachdach des Hörsaalanbaus Gebäude C am Campus Triesdorf der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) wurde nachträglich begrünt, mit vielen ökologischen und städtebaulichen Vorteilen.

Die Planung des Projekts erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Ansbach (STBAAN).

Anjika Reidelshöfer (Mitte), STBAAN, plante die Dachbegrünung auf dem Hörsaalanbau. Bei der Umsetzung unterstützen sie Klaus Chwastek-Zwack (l.), Umweltmanager am Campus Triesdorf und Marc Hofmann (r.), Leiter Technischer Betrieb an der HSWT. Ideengeber war Dekan Prof. Frank Kolb (nicht im Bild).

Im Jahr 2019 wurde der Landtagsbeschluss „Maßnahmenkatalog zur Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern rasch umsetzen!“ verabschiedet. Dies führte dazu, dass im Nachtragshaushalt 2020 erstmals Mittel für die Begrünung von Dächern und Fassaden an staatlichen Gebäuden bereitgestellt wurden. Das Staatliche Baumat Ansbach identifizierte daraufhin in Kooperation mit der HSWT geeignete bauliche Maßnahmen. Die nachträgliche Dachbegrünung des Gebäudes C der HSWT basiert auf mehreren studentischen Projektarbeiten sowie dem aktuellen Forschungsprojekt „Pocket Parks“ unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Kolb, Dekan der Fakultät Umweltingenieurwesen.

Nachhaltige Dachbegrünung mit Wasserrückhaltesystem

Die HSWT hat sich bereits 2009 in den Zielvereinbarungen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst verpflichtet, sich zu einer „ökologisch nachhaltigen und ressourcenschonenden Hochschule“ zu entwickeln. „Die Prinzipien „Grün, innovativ, praxisnah“ und „Natur, Mensch und natürliche Ressourcen“ werden konsequent in der Hochschule umgesetzt. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der Baustoffe wider, bei denen ausschließlich nachwachsende, recycelte oder recyclefähige Rohstoffe verwendet wurden“, sagt Anjika Reidelshöfer, Projektleitung für die Liegenschaft HSWT am STBAAN.

Das Retentionskonzept folgt ebenfalls diesen umweltfreundlichen Prinzipien und bietet eine optimale Umgebung für die Biodiversität auf dem Campus Triesdorf. Die rund 240 Quadratmeter große Dachfläche wurde im Rahmen dieses Projekts mit einer extensiven Dachbegrünung und einem Regenwasserrückhaltesystem gestaltet. Ein Teil des Regenwassers kann dauerhaft in dieser begrünten Fläche gespeichert werden, während der Rest verlangsamt abfließt, da er einen längeren Weg zurücklegt und somit am Auslauf gedrosselt wird. Dies führt zu einer Reduzierung des Spitzenabflussbeitrags und entlastet das gemeindliche Kanalnetz.

Blühwiese und Sondersaatgutmischung für Fledermäuse

Ebenso ermöglicht der permanente Wasserspeicher eine deutlich üppigere Vegetation in Form einer „Blühwiese“ mit pflegeleichten Pflanzen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Dies trägt zu einer Erhöhung der Artenvielfalt und zu einer Steigerung der Verdunstungsleistung bei. Die Kühlung der Umgebung wird demzufolge gefördert und nimmt auf diese Weise einen positiven Einfluss auf das Klima – und auf die Umwelt. Die bauliche Ausführung des Projekts erfolgte durch die Firma Wattenbach aus Ansbach. Zusätzlich erstellte Manuela Wundel, Landschaftspflegerin beim STBAAN, bedingt durch das hohe Aufkommen von Fledermäusen in Triesdorf eine Sondersaatgutmischung für Fledermäuse.

„Durch dieses Projekt hat sich unter anderem die Nachfrage der Studierenden nach Arbeiten zum Klimaanpassungsmanagement deutlich erhöht, und aus der Wirtschaft liegen Anfragen für weitere Forschungsarbeiten bzw. Produktentwicklungen vor. Unsere grüne Hochschule ist aktuell in einem weiteren Schritt dabei, bestehende Bereiche des Campus mit dem Staatlichen Bauamt Ansbach klimagerecht umzugestalten, um den Austausch zwischen allen Stakeholdern zu fördern“, erklärt Professor Kolb.

Im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsprogramms 2023-2025 plant die EMASplus-zertifizierte HSWT eine Erhöhung ihrer naturnahen Flächen von aktuell 2.100 auf 50.000 Quadratmeter bis 2027. Das Programm und weiterführende Informationen finden Interessierte auf der Website des Nachhaltigkeit- und Umweltmanagements.

Quelle: Pressemitteilung, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT)