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Die Ansbacherin Lara Lattermann ist Europameisterin der Junioren U14 im Dressurreiten in der Einzel- und Mannschaftwertung

Ansbach, 5. August 2021 – Die beiden Titel hat sie sich am 10. und 11. Juli 2021 in Oliva Nova, in der spanischen Provinz Valencia, mit ihrer 9-jährigen Oldenburger Stute Soleil de la coeur gesichert und hat damit ein internationales Feld von Reiterinnen und Reitern hinter sich gelassen.

 

 

Wir haben uns mit Lara in ihrer und unserer Heimatstadt Ansbach verabredet und waren gespannt was sie uns von der EM in Spanien und ihrem neuen Alltag berichten konnte.
Wir trafen auf ein strahlendes, junges Mädchen, das uns voller Euphorie gerne Rede und Antwort stand:

Deine Eltern und Dein Bruder sind ja mit Dir nach Spanien gereist und haben mit einem herzinfarktverdächtigen Puls mit Dir mitgefiebert.
Wie war das dann aus dem Viereck zu reiten? Haben Sie Dich gleich fast vom Pferd gezogen?

Nach der Prüfung war ich sehr glücklich und erleichtert, dass alles so gut geklappt hatte und dann wartete ich gespannt auf mein Ergebnis. Meine Familie hatte ich da noch nicht gleich gesehen.
Meine Trainerin war die Erste, die mir gratuliert hat.

Hast Du schon während Deines Ritts gemerkt, „das war magisch oder besser als je zuvor“?

Ja, ich hatte ein sehr gutes Gefühl, da meine Stute entspannt war und sich super reiten ließ.

Lara, wie ist es so mit nur 14 Jahren im Rampenlicht der Reitsportszene zu stehen?
Steht Dein Alltag seit Deiner Rückkehr Kopf?

Die Euro war schon ein tolles und ganz besonderes Erlebnis, was mir bestimmt immer in Erinnerung bleiben wird, aber der Alltag hatte mich ziemlich schnell zurück.

Coronabedingt konnten seit März 2020 nur sehr wenige Turniere veranstaltet werden und die Vorbereitungen gestalteten sich bestimmt sehr schwierig, da auch auf den Reitanlagen die Hallennutzung koordiniert werden musste.
Konntest Du Deinen Trainingsplan trotzdem in gewohnter Weise einhalten?

Natürlich war es zeitweise nicht ganz einfach, aber ich hatte die beste Unterstützung seitens meiner Trainer, die ich mir wünschen konnte.

Bis vor einem Jahr konnte man Dich auf den Turnierplätzen noch mit Deinen Ponys antreffen, der Umstieg auf ein Großpferd ist Dir mehr als geglückt.
Wie hast Du das „Umsatteln“ empfunden?

Meine Trainer haben schon lange darauf geachtet, dass ich auch Großpferde mitreite. Daher fiel mir der Umstieg nicht allzu schwer. Meine Ponys reite ich aber immer noch.

Der/die deutsche Trainer/in und Deine Teamkolleginnen sind ja nicht aus Deinem direkten Umfeld – ist es sehr ungewohnt nicht mit den vertrauten Wegbegleitern zu trainieren?

Nein, gar nicht. Sowohl zum Vorbereitungslehrgang in Warendorf, als auch in Spanien war meine Trainerin Marion Fohrer immer an meiner Seite.  Zusammen mit ihr und den beiden Bundestrainern hatte ich immer ein gutes Gefühl beim Reiten. Das komplette deutsche Team war einfach super und alle waren total nett.

Wie geht es jetzt in der Turniersaison für Dich weiter?
Welche Turniere stehen als nächstes an?

So ganz genau haben wir das noch nicht geplant. Soleil hat sich jetzt erstmal ein bisschen Wellness verdient. Der nächste feststehende Termin sind die Deutschen Jugend-Meisterschaften im September in Darmstadt.

Wie ist das mit Deinem Freundeskreis und in der Schule: wie gehen die so mit Deinem Erfolg um?

Meine Freunde haben sich mit mir über meinen Erfolg gefreut und sogar einige meiner Lehrer*innen haben die Prüfung im Internet verfolgt.

Früher hast Du ja auch noch bei Dance14s getanzt, machst Du das jetzt immer noch als Ausgleich?
Oder hast Du noch weitere Hobbies?

Das ist ewig her. Es hat zwar viel Spaß gemacht, aber dafür blieb leider keine Zeit mehr. Ich trainiere täglich und habe ja auch noch nebenbei für die Schule einiges zu erledigen (lacht).

Möchtest Du am Ende des Interviews noch etwas Eigenes anbringen, was Dich beschäftigt oder jemanden danken?

Bedanken möchte ich mich bei allen, die zu diesem großen Erfolg beigetragen haben.
Besonders bei meinen Trainerinnen Marion und Silvia Fohrer, meiner Familie, meinen Freunden, die oft viel Verständnis für meine wenige Zeit haben müssen und bei meinem Schuldirektor, der mich immer unterstützt.

Liebe Lara, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen alles Glück dieser Erde, nicht nur auf dem Rücken der Pferde, und drücken Dir ganz fest die Daumen, dass Du weiterhin so erfolgreich bist!

Fotos: privat / Mirka Nilkens