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Diakoneo setzt in Neuendettelsau auf ambulante Medizin – Versorgung an der Klinik Neuendettelsau wird zum Jahreswechsel aufgegeben.

Nach Absage aus der Politik wird die stationäre Versorgung an der Klinik Neuendettelsau zum Jahreswechsel aufgegeben.

Neuendettelsau, 7. September 2023  – Diakoneo wird sich in Neuendettelsau in Zukunft auf die ambulante Behandlung von Patienten konzentrieren. Der Campus an der Heilsbronner Straße wird mit einem Medizinischen Versorgungszentrum und einem externen Therapiezentrum weiterhin wichtige Bereiche der Gesundheitsversorgung in der Region abdecken.

Nachdem die Politik bis heute keine Zusage für einen Defizitausgleich in den nächsten Jahren gegeben hat, kann die stationäre Versorgung in der Klinik Neuendettelsau ab Ende dieses Jahres nicht aufrechterhalten werden.

Die Entscheidung bedeutet, dass alle Versuche gescheitert sind, den Diakoneo-Standort in Neuendettelsau als Krankenhaus zu erhalten. In den vergangenen Jahren hatte Diakoneo rund 20 Millionen Euro Defizit hier und in Schwabach getragen, für Neuendettelsau würden in den nächsten drei Jahren weitere Fehlbeträge in Millionenhöhe erwartet. „Wir hatten gehofft, dass die Politik unseren Hilferuf hört und uns unterstützt, Teil der flächendeckenden Versorgung im Land zu bleiben“, sagt Michael Kilb, Vorstand Gesundheit. Doch auch der Landkreis Ansbach, der für die Gesundheitsversorgung in seinem Bereich zuständig ist, hatte finanzielle Hilfe verweigert. Nach der Absage aus der Politik bleibe keine andere Wahl, als die klinische Struktur anzupassen, so Kilb.

„Wir bedauern diese Entwicklung sehr“, sagt Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo. Die Klinik in Neuendettelsau sei nur eine von vielen, die von der geplanten Gesundheitsreform nicht profitieren könne. „Kleinere freigemeinnützige Häuser, wie das unsere in Neuendettelsau, haben ohne Unterstützung kaum die Kraft, aus sich selbst heraus wirtschaftlich bestehen zu können.“ Deshalb hatte Diakoneo zusammen mit anderen Akteuren des Gesundheitssektors schon vor geraumer Zeit Vorschläge unterbreitet, wie sich die stationäre Gesundheitsversorgung in Deutschland neu aufstellen könnte, um die besten Ergebnisse mit eingeschränkten Ressourcen zu ermöglichen.

Das Land hingegen sieht insbesondere die Notfallversorgung für die Region auch ohne ein Krankenhaus in Neuendettelsau gesichert. Dass es mit dem Wegfall keine Versorgungslücke gebe, war Diakoneo bei den Gesprächen über eine Unterstützung mitgeteilt worden. Gleichzeitig betont das Land, alle Mittel ausgeschöpft zu haben, um den Standort finanziell zu unterstützen. Gemeint sind Unterstützungsfonds die allen Krankenhäusern zugänglich waren. Auch der Landkreis Ansbach als Aufgabenträger hat einem Zuschuss an die Klinik Neuendettelsau eine Absage erteilt. Diakoneo hatte über mehrere Monate hinweg um weitere finanzielle Unterstützung gebeten und angekündigt, ohne Hilfe die stationäre Versorgung in Neuendettelsau nicht aufrechterhalten zu können.

Das Ausbleiben dieser Unterstützung bedeutet für den Standort Neuendettelsau, dass die stationäre Versorgung für Patienten ab dem 1. Januar 2024 in allen medizinischen Fachgebieten nicht mehr möglich sein wird.

Diakoneo unterbreitet daher allen Klinik-Mitarbeitenden ein alternatives Angebot, die Arbeitsplätze an der Berufsfachschule für Pflege bleiben erhalten. Darüber hinaus soll die akutgeriatrische Abteilung an der Diakoneo Klinik Schwabach fortgeführt werden.

Das Medizinische Versorgungszentrum steht den Menschen in und um Neuendettelsau weiterhin zu den regulären Öffnungszeiten zur Verfügung, der Rettungsdienst wird Notfallpatienten aus Neuendettelsau und Umgebung wie grundsätzlich vorgesehen zum „nächsten geeigneten Krankenhaus“ bringen.

Die Entscheidung ist auch deshalb so gefallen, weil die Gesundheitsreform für den Standort Neuendettelsau zu spät käme und ist bis dato mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet ist. „Deshalb haben wir uns schweren Herzens entscheiden müssen, die stationäre Versorgung in Neuendettelsau aufzugeben“, sagt Vorstand Kilb. Das biete zugleich die Chance, den Campus an der Heilsbronner Straße zu einem modernen Gesundheitszentrum mit einer breiten Palette an Angeboten zu entwickeln. Kern sind schon jetzt das leistungsfähige Medizinische Versorgungszentrum in Form des Diakoneo Gesundheitszentrums Mittelfranken, und das Therapiezentrum eines externen Partners. Darauf lasse sich aufbauen.

Quelle: Pressemitteilung, DIAKONEO KdöR