Anzeige

Der ausbleibende Winter lässt in Westmittelfranken bereits im Februar die Arbeitslosigkeit wieder etwas sinken.

Der bisher weitgehend ausgebliebene Winter sorgt für Frühlingsstimmung in Westmittelfranken und macht sich in einigen Teilen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit sinkt im Vormonatsvergleich im zweiten Jahr in Folge ungewöhnlich früh. So errechnet sich im Februar 2020 ein zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte gesunkener Wert, in 2019 ein Minus von 0,1 Punkten. Aktuell liegt die Quote bei 3,0 Prozent.

2018 trat ein vergleichbarer Trend erst Ende März ein. Mit 5.059 Arbeitslosen sind derzeit 165 Menschen mehr ohne Beschäftigung als im Vorjahr und 291 weniger als im Vormonat.

„Diese positive Entwicklung freut uns sehr. Allerdings zeigt sich in unserer Region ein branchenspezifisch sehr geteiltes Bild. Zwar ist die Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich gesunken, die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe ist allerdings deutlich gestiegen. Während sich in einigen Branchen die Lage schon wieder leicht gebessert hat, ist gerade im verarbeitenden Gewerbe noch eine sehr verhaltene Stimmung spürbar.“, differenzieren Claudia Wolfinger und Thomas Dippold, die Chefs der Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth.

Rückgang bei Stellenzugang und – bestand

Aus fast allen Branchen melden die Unternehmer dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im Laufe des Monats ihren Bedarf an neuen Arbeitskräften. Verglichen mit dem Vorjahr liegt der Stellenzugang im Februar mit 773 gemeldeten Vakanzen aber um gut 20 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Der Bestand an unbesetzten Arbeitsstellen reduziert sich im Vorjahresvergleich um 90 Vakanzen auf 3.496. Von den freien Stellen sind etliche aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Daneben sind im verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem Baugewerbe, und im Handel vermehrt offene Stellen gemeldet.

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II

Rund 65 Prozent der arbeitslos gemeldeten Personen unserer Region sind im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) bei der Arbeitsagentur gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind mit 3.268 Menschen 197 mehr registriert, zum Vormonat nimmt der Wert um 270 Meldungen ab.
Die Anzahl der Personen, die im Rechtskreis des SGB II bei den Jobcentern gemeldet sind, sinkt im Vorjahresvergleich um 32 auf 1.791. Im Vergleich zum Vormonat ist eine Reduzierung um 21 zu verzeichnen.

„Die in diesem Jahr auffallend kurze Kältewelle führt dazu, dass der saisonal bedingte Zugang an arbeitslosen Personen niedriger ausfällt als in den Vorjahren. Ein Teil des in den vergangenen Jahren in den Wintermonaten freigesetzten Personals konnte so durchbeschäftigt werden.“ erläutern Wolfinger und Dippold diese Entwicklung.

Stadt und Landkreise

Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Ansbach

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach steigt im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat verringert sie sich dagegen um 0,4 Prozentpunkte. Die Zahl der Arbeitslosen nimmt im Vorjahresvergleich um 50 zu, zum Vormonat reduziert sie sich um 96. Aktuell sind damit 951 Personen im Stadtgebiet Ansbach arbeitslos gemeldet.

Mit 492 Personen sind mehr als die Hälfte der im Stadtgebiet arbeitslos gemeldeten Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) bei der Arbeitsagentur gemeldet. Die Zahl steigt im Vergleich zum Vorjahr um 38 Meldungen, zum Vormonat sind 100 Personen weniger registriert. Bei den im Jobcenter arbeitslos gemeldeten Menschen bleibt die Zahl im Vorjahres- (+12) und Vormonatsvergleich (+4) nahezu konstant. Aktuell sind hier 459 Menschen registriert.

Die Arbeitgeber melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Laufe des Monats 203 neue Arbeitsstellen, 39 weniger als vor einem Jahr, aber 13 mehr als im Januar.

Insgesamt stehen im Stadtgebiet Ansbach 733 freie Stellen zur Verfügung. Ein großer Teil der freien Stellen kommt aus der Arbeitnehmerüberlassung (185). Darüber hinaus sind im Gesundheits- und Sozialwesen (151), dem Handel (70) und aus den Bereich „Erziehung und Unterricht“ (32) sowie „Öffentliche Verwaltung“ (28) deutliche Vakanzen gemeldet.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach

Im Landkreis Ansbach liegt die Arbeitslosenquote wie im Vorjahr bei 2,7 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat reduziert sie sich um 0,1 Prozentpunkte. Im Vorjahresvergleich sind 31 Menschen weniger ohne Beschäftigung, zum Vormonat sind es 120 Meldungen weniger.

Rund 70 Prozent der im Landkreis Ansbach arbeitslos gemeldeten Menschen sind bei der Arbeitsagentur und damit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet. Hier steigt die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht um 23 auf 1.995. Verglichen mit dem Vormonat sind 126 Personen weniger registriert. Bei den in den Jobcentern im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) arbeitslos gemeldeten Menschen errechnet sich zum Vorjahr mit 851 Registrierungen ein Minus von 54. Verglichen mit dem Vormonat bleibt der Wert nahezu gleich (+6).

Die Arbeitgeber melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im Laufe des Monats 361 neue Arbeitsstellen, 149 weniger mehr als im Februar 2019, 86 mehr als im Januar 2020.

Insgesamt stehen im Landkreis Ansbach 1.736 freie Stellen zur Verfügung. Viele Vakanzen kommen aus der Arbeitnehmerüberlassung (401), dem verarbeitenden Gewerbe (301), dem Bau (223), dem Gesundheits- und Sozialwesen (186) sowie dem Handel (162).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim

Die Arbeitslosenquote im Landkreis NEA-BWi. steigt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte und liegt 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Die Zahl der Arbeitslosen erhöht sich seit Februar 2019 um 146 Personen auf jetzt 1.262. Im Vergleich zum Vormonat sind 75 Menschen weniger ohne Beschäftigung.

Mit 781 Personen sind rund 62 Prozent der im Landkreis arbeitslos gemeldeten Menschen bei der Arbeitsagentur und damit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet. Damit liegt der Wert um 136 über dem Vorjahres- und um 44 unter dem Vormonatswert. Im Jobcenter sind im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 481 Menschen registriert, die keine Beschäftigung haben. Verglichen mit dem Vorjahreswert steigt das Kundenaufkommen geringfügig um zehn Personen, verglichen mit dem Vormonat ist eine Reduzierung um 31 zu verzeichnen.

Die Arbeitgeber melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im Laufe des Monats 209 neue Arbeitsstellen, 31 weniger als im Vorjahresmonat, 56 mehr als im Januar.

Insgesamt stehen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim 1.027 freie Stellen zur Verfügung. Etwa 300 Vakanzen kommen aus der Arbeitnehmerüberlassung. Weitere freie Stellen sind vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe (136), dem Handel (135) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (73) gemeldet.

Quelle: Agentur für Arbeit