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Bunte Schutzmasken für die Klinik Dinkelsbühl

Initiative näht „Gesichtsbekleidung“ zur Unterstützung im Kampf gegen Corona

Dinkelsbühl, 31.03.2020 – 100 selbstgenähte Schutzmasken aus Stoff wurden letzte Woche der ANregiomed Klinik Dinkelsbühl übergeben. Diese sind nicht für den Einsatz bei der Versorgung von Patienten bestimmt: Sie helfen Mitarbeitern ohne direkten Patientenkontakt dabei, ihre Umgebung vor Tröpfcheninfektionen zu schützen.

Foto: ANregiomed

„Die Idee zur Herstellung ist bei Gesprächen mit den Hygienefachkräften der Klinik Dinkelsbühl entstanden“, erzählt Tanja Popp von der Initiative „Gesichtsbekleidung nähen als weitere Waffe im Kampf gegen Corona“. Bei ihren Freundinnen vom Nähkreis Segringen und anderen Nähbegeisterten ist sie sofort auf große Bereitschaft zur Unterstützung gestoßen. Die Logistik übernimmt Werner Wagner, der die zentralen Aufgaben in seiner Nähmaschinenwerkstatt erledigt. Ziel sei es in den nächsten Tagen und Wochen gemeinsam möglichst viele soziale Einrichtungen, wie Alten- und Pflegeheime, aber auch Supermärkte mit den bunten Masken auszustatten.

„Durch das Tragen eines solchen Mund-Nasen-Schutzes schützt der Träger andere Menschen in seiner direkten Umgebung beim Husten oder Niesen vor Tröpfchen“, erklärt Eva Scheefer, Hygienefachkraft an der Klinik Dinkelsbühl. Ein genähter, waschbarer Mehrweg-Mundschutz sei für diesen Zweck bereits sehr gut geeignet. Zum eigenen Schutz ständen jedoch andere Hygienemaßnahmen wie „Abstand halten“ und regelmäßiges Händewaschen im Vordergrund. Nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könne das Tragen einer Maske sogar ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, sodass etwa eine gute Händehygiene vernachlässigt werde.

Foto: ANregiomed

„Obwohl es in unseren Kliniken noch keinen konkreten Engpass an Schutzkleidung gibt, versuchen wir unsere Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen“, erklärt Dr. Ingo Eisenhuth, Hygieneverantwortlicher Arzt im ANregiomed-Verbund. „Im Moment haben wir zwar genügend Schutzausrüstung, aber wir wissen nicht, was in den nächsten Tagen und Wochen noch auf uns zukommt.“ Die selbstgenähten Masken seien aber für Mitarbeiter, die unmittelbar in der Patientenversorgung arbeiten, leider nicht geeignet, da für den Träger keine Sicherheit gewährleistet sei. „Man denkt immer, man schützt sich selbst mit der Maske, in Wirklichkeit schützt man aber andere. Als Krankenhaus müssen wir unser medizinisch-pflegerisches Personal und unsere Patienten aber mit allen Mitteln vor einer Infektion schützen“, so der KlinikHygieniker.

Dies könne nur durch den Einsatz zertifizierter Schutzkleidung sicher gewährleistet werden. Für Mitarbeiter, die außerhalb der stationären Versorgung arbeiten, könnten die selbstgenähten Masken jedoch gut dabei helfen, im Falle einer Infektion die direkte Umgebung des Trägers zu schützen. Wer Lust und Zeit hat kann sich gerne bei der Initiative: „Gesichtsbekleidung nähen als weitere Waffe im Kampf gegen Corona“ beteiligen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.naehmaschinen-dinkelsbuehl.de/

Quelle: ANregiomed