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Blauzunge-Infektionen bei Wiederkäuern: Jetzt Impfen!

Ansbach, 6. September 2024 – „In Mittelfranken steht eine Flut an Infektionen mit der Blauzungenkrankheit (BTV-3) bevor.“ Davon ist Dr. Ralf Zechmeister, Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt Ansbach, überzeugt.

Landwirte können ihre Wiederkäuer mit einer Impfung gegen die Krankheit schützen. Die Blauzungenerkrankung ist eine schwere Virusinfektion unter anderem von Rindern, Schafen und Ziegen. Sie ist für den Menschen ungefährlich, für die Tiere aber hochansteckend. „In den nächsten Wochen dürfte sich das Zeitfenster schließen, an dem eine Impfung noch optimale Ergebnisse bringt und nicht notfallmäßig erfolgen muss. Heute und in den nächsten Tagen dürfte man noch kein Rind oder Schaf in der Region Ansbach finden, welches sich schon in der Inkubationszeit befindet und daher schlecht impffähig ist“, so Dr. Zechmeister.

Erfahrungen mit der Blauzungenerkrankung aus anderen Bundesländern zeigen, dass sich nach einer Phase der langsamen Ausbreitung fast schlagartig eine Lawine von Neuinfektionen formt. In Niedersachsen verbreitet sich die Krankheit zum Beispiel seit Frühsommer 2024. Dort waren noch im Laufe des Juni 2024 nur vier Fälle der Erkrankung entdeckt worden, im Juli 2024 schon 161 Fälle, im August waren es dann 2028 Ausbrüche. In Bayern gibt es seit Anfang August 20 Ausbrüche. Orientiert man sich an dem niedersächsischen Verlauf, ist dann im Oktober 2024 auch hier mit dem exponentiellen Wachstum zu rechnen.

Die Impfung gegen das Blauzungevirus ist freiwillig. Die Impfstoffe mindern die Sterblichkeit, die durch BTV-3-Infektionen verursacht wird, sie reduzieren das Ausmaß der klinischen Symptome und die Viruslast, die für neue Ansteckungen sorgt. Einen vollständigen, sterilen Impfschutz, der alle Infektionen sicher verhindern würde, bieten sie nicht. Um die Effekte einer Impfung auszunutzen, sollten die Tiere/die Herden gesund sein. Wenn eine Impfung in ein aktives Ausbruchsgeschehen einer Herde erfolgen muss, sind die positiven Effekte nicht mehr vollständig erreichbar. „Da man bei Rindern zwei Mal im Abstand von vier Wochen impfen muss, schließt sich für die Rinderhalter das Zeitfenster“, so Dr. Zechmeister. Bei Schafen reicht laut der Hersteller bei zwei von drei verfügbaren Produkten eine einmalige Impfung.

Das Veterinäramt am Landratsamt Ansbach empfiehlt allen Haltern von Wiederkäuern im Landkreis Ansbach, baldmöglich Kontakt mit ihren Hoftierärzten aufzunehmen und entweder die Impfung einzuplanen oder sich beim Hoftierarzt über die Nachteile eines bewussten Impfverzichtes zu informieren.

Quelle: Pressemitteilung, Landratsamt Ansbach