Anzeige

Ausbildungsmarkt bleibt Bewerbermarkt

Deutlich mehr Stellen als Bewerber in Westmittelfranken

Mit den Pfingstferien ist das Schuljahresende schon in greifbare Nähe gerückt. Die Sommerferien stehen vor der Tür und für viele Schülerinnen und Schüler bedeutet dies das Ende ihrer regulären Schulzeit und den Start in den „Ernst des Lebens“.

Wie soll es nach der Schule weitergehen? Um sich bei der Wahl ihrer Zukunftspläne die gewünschte Unterstützung zu holen sind in Westmittelfranken aktuell 1.853 junge Menschen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind knapp 9% weniger als zur gleichen Zeit im Vorjahr.

Rund 850 von ihnen (46%) haben bereits eine feste Zusage für einen Ausbildungsplatz im Herbst. Konkrete, weiterführende Schul- oder Praktikumspläne haben knapp 160 junge Menschen. Etwa 60 Jugendliche werden eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, wollen zur Bundeswehr gehen oder ein soziales bzw. ökologisches Jahr absolvieren. Für knapp 800 Schulabsolventen ist derzeit noch offen, in welche Richtung die Zukunftspläne gehen sollen.

Noch rund 2 unbesetzte Ausbildungsstellen je Bewerber gemeldet

Je unversorgtem Bewerber stehen aktuell noch 1,93 unbesetzte Berufsausbildungsstellen zur Verfügung. Der Blick auf die einzelnen Landkreise Westmittelfrankens zeigt hier ein deutlich voneinander abweichendes Bild. Im Stadtgebiet Ansbach ist die Quote von „unbesetzen Berufsausbildungsstellen zu unversorgten Bewerbern“ besonders hoch bei den Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (15,0 Stellen pro Bewerber), in der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik (11,0 St./B) und in der Lebensmittelherstellung (9,0 St./B). Im Landkreis Ansbach sind die höchsten Werte im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik mit 22,0 unbesetzten Ausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber, gefolgt von den Kraftfahrzeugführern (13,0 St./B.) und der Gastronomie (10,0 St./B.). Den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim führt ebenfalls der Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik mit 26,0 Stellen pro Bewerber an, gefolgt von den Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (19,0 St./B.) und der Kunststoffherstellung (11,0 St./B.)

Claudia Wolfinger, die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg interpretiert die aktuelle Lage: „Die hohe Nachfrage nach Azubis zeigt, dass die Wirtschaft in unserer Region noch immer händeringend nach Fachkräften sucht. Die Ausbildung von Nachwuchskräften im eigenen Betrieb ist immer noch die beste Antwort auf den Fachkräftemangel. Bei leicht rückgängigen Bewerberzahlen zieht der Ausbildungsmarkt aus Arbeitgebersicht weiter an. Für Jugendliche ist das eine gute Nachricht: die Chancen auch mit einem weniger guten Zeugnis einen Ausbildungsplatz zu finden, steigen. Wer bislang noch keine Ausbildungsstelle hat, sollte deshalb schnellstmöglich aktiv werden und sich – sofern nicht schon geschehen – mit unserer Berufsberatung in Verbindung setzen. Es stehen noch etwa 1.400 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. Mit ein bisschen Flexibilität kann jeder Ausbildungsinteressierte eine passende Ausbildungsstelle finden.“

Die TopTen der gewünschten Ausbildungsberufe und der gemeldeten Stellen

Unter den TopTen der meist-gesuchten Ausbildungsberufe rangieren in Westmittelfranken die Ausbildungsstellen zum/r Industriekaufmann/-frau mit 117 Bewerbern an erster Stelle. Industriemechaniker/-in wollen 110 Bewerber werden gefolgt von Kaufmann/-frau – Büromanagement (91), KFZ-Mechatroniker/-in (81), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (71) und Medizinische/r Fachangestellte/r (64). Verkäufer/in rangiert auf Platz sieben (52), danach kommen Tischler/-in (37), Mechatroniker/-in (36) und Fachinformatiker/-in – Anwendungsentwicklung (33). Verglichen mit den Vorjahren hat sich an der Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe kaum etwas geändert.

Bei der Liste der unbesetzten Berufsausbildungsstellen rangiert an erster Stelle der Beruf Kaufmann/-frau im Einzelhandel mit 147 gemeldeten Ausbildungsstellen gefolgt von Kaufmann-/frau – Büromanagement (113), Fachkraft – Lagerlogistik (85) und Koch/Köchin (79). Auf Platz 5 rangiert der/die Anlagenmechaniker/-in – Sanitär-/ Heizungs- und Klimatechnik (76), danach folgt KFZ-Mechatroniker/-in (75), Industriekaufmann-/frau (72), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (63), Verkäufer/-in (61) und Bankkaufmann/-frau (47).

Die Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, Kerstin Bucka, wirbt: „Die Wünsche der Bewerberinnen und Bewerber und das Angebot an Ausbildungsstellen ist in weiten Teilen leider nicht optimal aufeinander abgestimmt. Deshalb ist es für die jungen Menschen wichtig, sich mit der Vielzahl der Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Es gibt unzählige tolle Berufe – man muss nur etwas Flexibilität und Offenheit bei der Berufswahl mitbringen. Durch unsere vielen Informations- und Hilfsangebote klappt dann auch ein erfolgreicher Start in das Berufsleben.“

Gerne können sich alle Schulabsolventen beraten lassen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit helfen gerne dabei, den richtigen Weg für die Zukunft zu finden. Anmeldung unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00. Darüber hinaus hilft auch das breite Informationsspektrum im BIZ oder unter www.arbeitsagentur.de weiter.