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Arbeitslosenquote knapp über Vorjahresniveau 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit Westmittelfranken um 124 auf 4.603 Personen angestiegen; die Arbeitslosenquote liegt mit 2,8 Prozent minimal über dem Vorjahresniveau (2,7 Prozent). Die weiterhin niedrige Quote ist ein Indiz dafür, dass sich die Abschwächung der Konjunktur, wie sie vor allem für den Bereich der Automobilzulieferer beschrieben wird, bisher nur wenig auf dem Arbeitsmarkt auswirkt. „Der Arbeitsmarkt in Westmittelfranken erweist sich insgesamt als robust, und das ist eine erfreuliche Entwicklung“, fassen Claudia Wolfinger und Thomas Dippold, die Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth, die Ergebnisse der August-Statistik zusammen. Hoffnung macht auch, dass „die Nachfrage nach Arbeitskräften in den letzten vier Wochen wieder zugenommen hat“. 

Trotzdem ist die Bilanz nicht ungetrübt, denn gegenüber Juli ist die Arbeitslosigkeit um 559 Personen oder 13,8 Prozent angestiegen. Dies hat überwiegend saisonale Gründe; in der Urlaubszeit gibt es traditionell einen Zuwachs. Nur ist er dieses Jahr höher als in den beiden Vorjahren: 2018 war im August ein Plus von 10,1 und 2017 von 6,5 Prozent gegenüber Juli zu beobachten.

Auch der deutliche Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit zeigt, dass mehr junge Leute nach der Ausbildung nicht übernommen wurden und es selbst für junge Fachkräfte nicht mehr so einfach ist, nahtlos eine neue Stelle zu finden. 755 Arbeitslose sind im August jünger als 25 Jahre, 235 oder 45,2 Prozent mehr als im Vormonat und 42 oder 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Erfahrungsgemäß wird die Zahl aber in den nächsten Wochen deutlich sinken, weil ein Teil der jungen Leute eine Weiterbildung anstrebt, die BOS besucht oder ein Studium beginnt.

Mit etwas Sorge schauen Claudia Wolfinger und Thomas Dippold außerdem auf die Zu- und Abgänge. Hier klafft die Schere im August auseinander. Den 804 Neumeldungen von Arbeitslosen aus Erwerbstätigkeit (5 mehr als im August 2018) stehen nur 489 Abmeldungen in Arbeit gegenüber (66 weniger als im Vorjahr). Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wären steigende Arbeitslosenzahlen zwangsläufig die Folge. Die Agenturchefs sehen sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jedoch auch dafür gut gerüstet. „Der weiterhin hohe Bedarf an Fachkräften bietet den Spielraum, arbeitslose Menschen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz oder bei ihrer beruflichen Neuorientierung sehr gut zu unterstützen.“ Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter verfügten dazu über ein vielfältiges Instrumentarium und können zum Beispiel die berufliche Weiterbildung fördern oder Einarbeitungszuschüsse an Arbeitgeber zum Ausgleich von fachlichen Defiziten zahlen.

Arbeitsstellenangebot

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcentern im August 861 neue Stellen. Damit wurde die relativ niedrige Nachfrage vom Juli (nur 644 Stellenzugänge) zum Teil ausgeglichen. Aufs Jahr gesehen liegen die Stellenmeldungen bei 6.478 und um 582 oder 8,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Ende August sind 3.684 freie Stellen im Bestand, 103 mehr als im Juli und 361 weniger als im August vorigen Jahres. Die meisten Angebote gibt es in der Zeitarbeit (979), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (503), dem Handel (417), dem Gesundheits- und Sozialwesen (410) und dem Baugewerbe (308).

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen

Von den arbeitslosen Menschen in Westmittelfranken sind 59,9 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet und werden von den Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth betreut. Hier steigt im Vergleich zum Vormonat die Zahl um 409 auf 2.755 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies 295 Menschen mehr.

Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 40,1 Prozent der Arbeitslosen gemeldet. Das sind 150 Personen mehr als im Vormonat. Damit sind aktuell 1.848 Personen bei den Jobcentern arbeitslos. Verglichen mit dem Vorjahreswert sinkt der Wert um 171 Meldungen oder 8,5 Prozent.

Diese Zahlen machen deutlich, dass die insgesamt immer noch positive Arbeitsmarktlage überwiegend an der guten Entwicklung in der Grundsicherung liegt. Die Verschiebungen im Rechtskreisvergleich lassen sich, ebenso wie die geringere Stellenmeldung, auf eine abschwächende Konjunktur zurückführen.

Stadt und Landkreise

Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Ansbach

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach steigt von 3,4 im Vormonat auf 3,9 Prozent an und ist damit genauso hoch wie im Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen liegt mit 930 um 123 höher als im Juli. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sind 6 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Von den arbeitslosen Menschen in der Stadt Ansbach sind 52,6 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet. Diese werden von der Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt im Vergleich zum Vormonat die Zahl um 79 auf 489. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 89 Personen mehr.

Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 47,4 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen registriert. Diese werden vom Jobcenter betreut. Hier nimmt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 44 zu und liegt aktuell bei 441 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 83 Personen weniger.

Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 1.545 freie Arbeitsstellen für das Stadtgebiet Ansbach gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang um 34 Stellen oder 2,2 Prozent.

Aktuell sind 740 freie Arbeitsangebote (Vormonat +11; Vorjahr + 34) im Bestand. Die meisten Vakanzen gibt es in der Zeitarbeit (155), im Gesundheits- und Sozialwesen (145) und im Handel (85).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach

Im Landkreis Ansbach steigt die Arbeitslosenquote von 2,1 im Vormonat auf 2,4 Prozent an. Vor einem Jahr waren es 2,3 Prozent. Im Vormonatsvergleich erhöht sich die Arbeitslosenzahl um 274 auf 2.537. Im Vergleich zum August des Vorjahres sind 45 Personen mehr arbeitslos gemeldet.

Von den arbeitslosen Menschen im Landkreis Ansbach sind 64,9 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet und werden durch die Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 223 auf 1.646 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies 148 mehr.

35,1 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen sind im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) registriert. Diese werden vom Jobcenter betreut. Hier nimmt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 51 zu und liegt aktuell bei 891. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 103 Personen weniger.

Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 3.171 Arbeitsstellen für den Landkreis Ansbach gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang um 474 Stellen oder 13 Prozent.

Es sind aktuell 1.879 freie Arbeitsangebote (Vormonat +128; Vorjahr -327) im Bestand. Die meisten Vakanzen gibt es in der Zeitarbeit (528), im verarbeitenden Gewerbe (286), im Baugewerbe (202), im Handel (199), im Gesundheits- und Sozialwesen (177) sowie im Gastgewerbe (146).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim liegt mit 2,0 Prozent höher als im Juli (1,7) und im August vorigen Jahres (1,9). Die Zahl der Arbeitslosen steigt seit Juli um 162 auf 1.136. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 73 Personen mehr gemeldet.

Von den arbeitslosen Menschen im Landkreis Ansbach sind 54,6 Prozent im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtkreis SGB III) gemeldet und werden durch die Agentur für Arbeit betreut. Hier steigt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 107 auf 620 Personen. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies 58 mehr.

45,4 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen sind im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) registriert. Diese werden vom Jobcenter betreut. Hier nimmt die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 55 zu und liegt aktuell bei 516. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 15 Personen mehr.

Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice 1.762 Arbeitsstellen für den Landkreis gemeldet. Das entspricht einer Reduzierung um vier Prozent oder 74 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Es sind aktuell 1.065 freie Arbeitsangebote (Vormonat -36; Vorjahr -68) im Bestand. Die meisten Vakanzen gibt es in der Zeitarbeit (296), im verarbeitenden Gewerbe (178), im Handel (133), im Baugewerbe (90) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (88).

Situation in den Geschäftsstellen

Geschäftsstellenbezirk Ansbach

Mit 2.215 steigt die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 277 Personen (+14,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nimmt sie um 35 Personen (+1,6 Prozent) zu.  Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Vorjahr 2,8 Prozent (Vormonat: 2,4).    Zuletzt waren der Geschäftsstelle 1.532 freie Arbeitsplätze gemeldet (Vormonat: 1.458, Vorjahr: 1.543).

Geschäftsstellenbezirk Dinkelsbühl

Mit 803 steigt die Arbeitslosenzahl im Raum Dinkelsbühl im Vergleich zum Vormonat um 73. Im Vorjahresvergleich reduziert sie sich um 28 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,4 Prozent (Vormonat 2,2 und Vorjahr 2,5).

Zuletzt waren der Geschäftsstelle 755 freie Arbeitsplätze gemeldet (Vormonat: 703, Vorjahr:  904).

Geschäftsstellenbezirk Rothenburg

Im Bezirk der Geschäftsstelle Rothenburg steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 47 und im Vorjahresvergleich um 44 Personen zu. Der Wert liegt nun bei 449. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,5 Prozent (Vormonat 2,2 und Vorjahr 2,3).

Zuletzt waren der Geschäftsstelle 332 freie Arbeitsplätze gemeldet (Vormonat: 319, Vorjahr: 465).

Geschäftsstellenbezirk Neustadt/Aisch

Im Geschäftsstellenbezirk Neustadt Aisch sind im August 671 Personen arbeitslos, 85 mehr als im Vormonat (+14,5 Prozent) sowie 69 mehr als im Vorjahr (+11,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 1,8 Prozent (Vormonat 1,6 und Vorjahr 1,7).

Zuletzt waren der Geschäftsstelle 541 freie Arbeitsplätze gemeldet (Vormonat: 533, Vorjahr: 623).

Geschäftsstellenbezirk Bad Windsheim

Im Geschäftsstellenbezirk Bad Windsheim sind im August 465 Personen arbeitslos, 77 mehr als im Vormonat (+19,8 Prozent) und in etwa so viele wie im Vorjahr (plus vier Personen). Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Vorjahr 2,2 Prozent (Vormonat 1,8).

Zuletzt waren der Geschäftsstelle 524 freie Arbeitsplätze gemeldet (Vormonat: 568, Vorjahr: 510).