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Gedenken an die Reichspogromnacht

Erinnerung an die etwa 1.300 Todesopfer

Ansbach, 18. November 2024 – Im Rahmen einer Gedenkstunde, veranstaltet von der Stadt Ansbach, den katholischen und evangelischen Gemeinden in Kirchengemeinden und dem Frankenbund e.V. wurde an die etwa 1300 Todesopfer der Reichspogromnacht im Jahr 1938 erinnert. Jüdische Geschäfte wurden zerstört, Synagogen angezündet und Juden misshandelt, niedergestochen oder zu Tode geprügelt.

Als Gastredner durften die Stadt Ansbach in diesem Jahr Herrn Michael Fürst, den Präsidenten des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachen, begrüßen.

 

Besondere Verantwortung für jüdisches Leben

Michael Fürst, Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen (links) mit Oberbürgermeister Thomas Deffner.
Michael Fürst, Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen (links) mit Oberbürgermeister Thomas Deffner. Foto: Stadt Ansbach

Zudem sprach Oberbürgermeister Thomas Deffner: „86 Jahre nach der Reichspogromnacht leiden wieder Menschen jüdischen Glaubens unter Terror, Misshandlung und Mord. In Israel, auf der ganzen Welt und auch hier bei uns. Die Parallelen zur Vergangenheit sind dabei erschreckend: Das Massaker am 7. Oktober forderte über 1.200 Todesopfer, beinahe so viele wie bei den  Novemberpogrome in Deutschland im Jahre 1938.

Angesichts der Shoa haben wir eine besondere Verantwortung für jüdisches Leben und müssen für das Existenzrecht des Staates Israel einstehen. Daher zeigen wir auch am Rathaus im Herzen unserer Stadt die Flagge des Staates Israel.

Gleichwohl bedeutet unser Bekenntnis und unsere Freundschaft zum Staat Israel auch, dass die Handlungen der derzeitigen israelischen Regierung deutlich kritisiert werden dürfen. Im demokratischen Israel wird gegen diese Regierung demonstriert und es wird eine harte innenpolitische Debatte geführt, was im Gazastreifen bezogen auf die Hamas oder in den anderen Staaten des Nahen Ostens undenkbar wäre.

Das Recht Israels zur Selbstverteidigung darf aber nicht dazu führen, dass die Zivilbevölkerung in Gaza und dem Libanon, auch wenn sie vielfach als lebende Schutzschilde der Hamas und der Hisbollah missbraucht wird, eine humanitäre Katastrophe erfährt.

 

Die Würde des Mensch ist unantastbar

Und immer wieder muss ich eines betonen: Wir sind verpflichtet uns für die Sicherheit der Jüdinnen und Juden in Deutschland einzusetzen, sie zu garantieren. Dies garantiert unser Grundgesetzt und diesem sind wir alle verpflichtet: Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Artikel 4: Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“

Info: Homepage Stadt Ansbach