Wir fuhren nach Berlin!
Jugendpolitische Bildungsfahrt des Stadtjugendrings Ansbach nach Berlin
Ansbach, 4. November 2022 – In den Herbstferien veranstaltete der Stadtjugendring Ansbach seine alljährliche jugendpolitische Bildungsfahrt in die Bundeshauptstadt. 20 Jugendliche und junge Erwachsene erkundeten Regierungseinrichtungen in Berlin.
Auf dem Programm stand neben dem Besuch des Bundestags und des Bundesrates in diesem Jahr – aus aktuellem Anlass – das Bundesministerium der Verteidigung.
Am 31.10. machte sich die Gruppe mit dem Reisebus auf nach Berlin. Am ersten Abend lernte sich die Teilnehmenden im Alter von 14 bis 22 Jahren kennen. Begleitet wurden sie vom Geschäftsführer des Stadtjugendrings, Michael Richter, und drei ehrenamtlichen Leiter:innen, Annika Scherm, Matthias Häusler und Lukas Träger, die bereits seit Jahren auf verschiedenen Veranstaltungen des SJR aktiv sind. Unter den Jugendlichen befanden sich auch neu gewählte Mitglieder des Jugendrats.
Am nächsten Tag stand der Besuch des Bundesrats auf dem Programm. Im Rahmen eines Planspiels durften sich die jungen Menschen in die Rolle von Landesregierungsvertreter:innen begeben und einen Abstimmungsprozess nachempfinden. Die Abschaffung des Verbrennungsmotors ab 2030 wurde kontrovers diskutiert. Gekonnte lenkte die Jüngste, Monika, als Bundesratspräsidentin die Wortbeiträge der Ländervertretungen.
Nach einer strengen Sicherheitskontrolle erreichten die Jugendlichen den Konferenzraum im Bundesministerium der Verteidigung. Der dortige Sprecher des Besucherdienstes präsentierte die Arbeit der Bundeswehr und den Aufbau des Ministeriums. Einen großen Schwerpunkt nahm die Diskussion des Ukraine-Krieges ein. Hauptmann Tim Schönowsky ging auf alle Fragen der Gruppe ein. Auch den Transfer zur kommunalen Eben, nach Ansbach, stellte er anschaulich für die Anwesenden dar.
Am Mittwoch stattete die Gruppe dem deutschen Reichstag einen Besuch ab. Auf der Besuchertribüne erhielten die Jugendlichen einen Einblick in die Arbeit der Abgeordneten im Bundestag und die Geschichte des Hauses. Abgerundet wurde der Besuch mit der Besichtigung der Reichtstagskuppel.
Ein besonderes Highlight war die Stadtführung durch einen ehemaligen Obdachlosen. Der Berliner Verein querstadtein e.V. setzte es sich zum Ziel Menschen zu Wort kommen zu lassen, die sonst wenig Beachtung erfahren. Klaus Seilwinder berichtete mitreißend von seiner siebenjährigen Obdachlosigkeit auf den Straßen Berlins. Er zeigte, wie schnell der Abstieg gehen könne und schwer es wäre, wieder ins System zurückzukommen. Der einsetzenden Kälte zum Trotze lauschten die Jugendlichen drei Stunden lang seiner Geschichte. „Nicht die Obdachlosen müssen bekämpft werden, sondern die Obdachlosigkeit! Trotzdem könnt ihr nicht die Welt retten, aber ihr könnt Menschen helfen, sichtbar zu sein“ Mit dieser Botschaft entließ er die sichtlich nachdenklich gestimmte Gruppe.
Über Teilung Berlins nach dem 2. Weltkrieg erlangten die Jugendlichen Einblicke während einer Stadtrundfahrt. Die Gedenkstätte „Bernauer Straße“ verdeutlicht das Schicksal und die Geschichte der DDR-Bürger:innen beispiellos. Unter der Anleitung eines Reise-Guides manövrierte der Fahrer Sven des Colmberger Busunternehmens Genthner den Bus durch die engen und belebten Straßen Berlins.
Neben dem politischen Bildungsprogramm hatten die Teilnehmenden genügend Zeit um Berlin auf eigene Faust zu besichtigen. Shopping gehörte dabei zur Lieblingsbeschäftigung.
Am Freitag trat dann die Reisegruppe nach dem Besuch des „KaDeWe“, dem berühmten Luxuskaufhaus, die Heimfahrt Richtung Ansbach an.