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Experten schlagen Alarm: Rentensystem steht vor dem Kollaps

Immer weniger Beitragszahler, immer mehr Rentenempfänger, dazu eine steigende Zahl von Selbstständigen und Mini-Jobbern: Das System der gesetzlichen Rente steht in Deutschland nach Ansicht vieler Experten vor dem Aus. Ohne private Vorsorge droht Millionen die Altersarmut.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 1973 finanzierten noch vier Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung einen Rentner. Heute teilen sich diese Leistung lediglich zwei Einzahler. Im Jahr 2050, so Berechnungen von Bevölkerungsstatistikern, werden es rechnerisch 1,3 Beitragszahler sein. Um die Folgen zu erkennen, muss man kein Mathematiker sein. Entweder die Beiträge steigen ins Unermessliche oder die Renten sinken auf Minimalbeträge, beziehungsweise werden immer später im Leben ausgezahlt.

Finanzprofis von tecis raten nachdrücklich zu privater Vorsorge

„Private Vorsorge ist deshalb unerlässlich“, erklären Fachleute des Finanzdienstleisters tecis, der aus Kundensicht zu den kompetentesten und am höchsten bewerteten Unternehmen der Finanzbranche zählt. Das Problem: Unter den unzähligen Vorsorgemöglichkeiten ist es nicht einfach, die für die individuelle Lebenssituation passende Anlageform zu finden. Eine private Rentenversicherung? Ein Riester- oder ein Rürup-Vertrag? Ein Aktienfonds? Und wenn ja, welcher? Und was ist, wenn die Zinsen wieder steigen? Lohnt sich dann vielleicht wieder die gute, alte Spareinlage?

Um herauszufinden, wie die eigene Altersvorsorge optimal gestaltet wird, sollte man sich in Ruhe mit einem kompetenten Finanzberater zusammensetzen und alle Möglichkeiten durchgehen. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, später enorme finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Denn allein mit der gesetzlichen Rente wird nicht einmal jeder zweite Deutsche in der Lage sein, seinen jetzigen Lebensstandard im Alter aufrecht zu erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls der Freiburger Wirtschaftswissenschaftler Professor Bernd Raffelhüschen in seinem „Vorsorgeatlas Deutschland 2021“, die er im vergangenen Herbst der Öffentlichkeit präsentierte.

Künftige Renten: Weniger als 50 Prozent des jetzigen Einkommens

Im Schnitt, so haben Raffelhüschen und sein Team ermittelt, können die heute 20- bis 65-Jährigen bei ihrem Rentenbeginn mit einer gesetzlichen Rente in Höhe von 47 Prozent ihres jetzigen Bruttoeinkommens rechnen. Um den aktuellen Lebensstandard halten zu können, sind nach Einschätzung der Freiburger Wissenschaftler aber mindestens 60 Prozent nötig.

Immerhin: Nimmt man die zweite Säule des deutschen Rentensystems hinzu (dazu gehören zum Beispiel die betriebliche Altersvorsorge und Riester-Verträge), so können künftige Rentnerinnen und Rentner auf 63 Prozent kommen. Doch erst mit zusätzlicher, privater Vorsorge lassen sich, so Raffelhüschen, 80 Prozent erreichen.

Viele Deutsche investieren zu diesem Zweck bereits heute in Aktien – eine Anlagestrategie, die sich bei breiter Streuung und langfristigem Anlagehorizont in der Vergangenheit ausgezahlt hat, wenn auch stets ein gewisses Verlustrisiko einkalkuliert werden muss.

Kritiker: Rentenpläne der Regierung können das System nicht retten

So setzt auch die neue Bundesregierung in der Rentenpolitik auf eine „teilweise Kapitaldeckung“ der gesetzlichen Rente über Aktienfonds. Im Prinzip hält die Ampel-Koalition aber am System der gesetzlichen Rente fest. Kritiker bezeichnen die geplanten Reformen denn auch als unzureichend. So bemängelte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), die Probleme würden „eher verwaltet als wirklich den demografischen Herausforderungen zu begegnen“, wie die „Frankfurter Rundschau“ das IfW zitiert.

Was sollen Anlegerinnen und Anleger also tun, um im Alter den gewohnten Lebensstandard einigermaßen halten zu können? Experten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) empfehlen, das Geld zur Risikominimierung in unterschiedliche Anlageformen zu stecken. Das können zum Beispiel Aktien, Immobilien und Edelmetalle sein. Speziell bei Aktien raten die Verbraucherzentralen zu ETF-Fonds, die die Entwicklung bestimmter Börsenindizes abbilden. Für den Notfall sollte zudem immer eine gewisse Summe auf dem Tagesgeldkonto verfügbar sein. Um die individuell beste Lösung zu finden, ist die Beratung durch einen Finanzprofi auf jeden Fall zu empfehlen.