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Förderprojekt „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ steht in den Startlöchern

Landkreis Ansbach, 05.02.2020 – Der Landkreis Ansbach, der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, der Landschaftspflegeverband Mittelfranken e.V. und Landesbund für Vogelschutz e.V. können das Förderprojekt „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ mit einem Gesamtvolumen von über 6 Millionen Euro starten.

Dem hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zugestimmt. „Artenschutz liegt uns am Herzen, ist ein wichtiges Thema unserer Zeit und für unsere Heimat. Daher freut es mich besonders, dass wir mit diesem sehr wichtigen und auf Kooperation angelegten Projekt die naturverträgliche Nutzung im Altmühltal und somit auch die Artenvielfalt unterstützen können“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Durch das Projekt können insbesondere auch Landwirte bei der nachhaltigen Bewirtschaftung gefördert und beraten werden, so der Landrat weiter.

Das Projekt wurde von der Trägergemeinschaft beim Bundesamt für Naturschutz beantragt. Damit fördert die Bundesregierung seit rund 40 Jahren deutschlandweit Kultur- und Naturlandschaften von besonderer Bedeutung. „Mit chance.natur sollen die einzigartigen Wiesenbrüter-Lebensräume und die artenreichen Nass- und Feuchtwiesen im Bereich des mittelfränkischen Altmühltals bewahrt werden. Zudem wird eine Verbesserung des ökologischen Zustands der Fließgewässer angestrebt“, betont Landrat Gerhard Wägemann. Das Altmühltal ist eines der größten zusammenhängenden Feucht- und Nasswiesengebiete Nordbayerns und damit Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes, Kreisrat Josef Göppel, sieht insbesondere gute Möglichkeiten für die Entwicklung der artenreichen Wiesen im Altmühltal. „Die Erhaltung eines der bedeutsamen Feuchtwiesengebiete in Süddeutschland ist ein wichtiges Anliegen. Mit den Fördermitteln können wir viel bewegen“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete Göppel.

Das von dem Fluss Altmühl geprägte Gebiet ist regelmäßig zu großen Teilen überschwemmt und aufgrund seiner Beschaffenheit idealer Lebensraum für stark gefährdete wiesenbrütende Vogelarten. „Der Bestand der meisten Wiesenbrüter wie z.B. dem Großen Brachvogel und der Uferschnepfe ist in Bayern stark rückläufig. Viele dieser Vogelarten sind seit Jahren vom Aussterben bedroht. Das müssen wir ändern“, betont der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Dr. Norbert Schäffer. Das betreute Gebiet schließt rund 7.000 Hektar ein und umfasst die Fläche von Colmberg im Landkreis Ansbach bis Trommetsheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Unterstützt wird das Projekt mit 75 Prozent vom Bund sowie weiteren 15 Prozent vom Freistaat Bayern und dem Bayerischen Naturschutzfond. Die Träger investieren in den nächsten zwölf Jahren in das Projekt zusammen insgesamt rund 600.000 Euro. Die Planungsphase für konkrete Maßnahmen soll bis Mitte 2022 abgeschlossen sein. Dabei wird es eine intensive Einbindung aller Beteiligten geben.